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Muß mal heulen, das nimmt mich so mit

Thema: Muß mal heulen, das nimmt mich so mit

Und der Kerl macht es nicht besser. Eine Tante von mir stirbt gerade an Krebs. Ein Rückfall, vor zwei Jahren hatte sie schon mal Krebs, er war weg, jetzt ist er wieder da und es geht ihr richtig schlecht. Die Schwiegertochter ist schwanger und erwartet ein Baby im Sommer, wir hoffen alle, daß sie das noch erlebt. Das ist für uns alle eine schwere Zeit. Das erste Mal bekommen auch die Kinder das sehr nah mit, aus verschiedenen Gründen. Sache ist die: Diese Tante ist der einzige Mensch in der Familie, der mein Ex vertraut, daher kümmert sie sich um seine "Geldgeschäfte" hier in D. Doch obwohl mein Ex deswegen recht viel Kontakt zu ihr hat, hat sie ihm nicht gesagt, daß sie einen Rückfall hat, und er schüttet sie zu mit "mach das für mich" und "hol das für mich ab" und so. Also habe ich ihm jetzt gesagt, daß es ihr sehr schlecht geht und ihn gebeten, sich eine andere Vertrauensperson in D zu suchen - nicht sofort und Knall auf Fall, sie braucht auch Aufgaben um sich gut zu fühlen, aber irgendwann wird sie nicht mehr können - spätestens wenn sie tot ist - und etwas weniger täte ihr auch jetzt schon gut. Und jetzt hat der Depp gerade eine halbe Stunde mit mir am Telefon über ihre Krebstherapie diskutieren wollen. Warum man nicht dieses oder jenes macht und in GB würde man ja immer so therapieren und deswegen würden dort alle geheilt (ach, ja?) und zipp und zapp. Ich habe immer wieder versucht, zum eigentlichen Thema - der Ticketbuchung für den Flug der Kinder in den Pfingstferien - zurückzukommen, aber ständig wollte er mir erzählen, daß die Therapie dringend anders zu machen sei. Ich bin kein Arzt, mein Ex auch nicht. Ich bin mir sehr sicher, daß die Ärzte meiner Tante gute Gründe dafür haben, sie so zu therapieren, wie sie es tun. Ich diskutiere auch mit meiner Tante nicht die Therapie. Wir reden darüber, daß die Chemo sie sehr mitnimmt und härter ist als das letzte Mal, aber ob das sinnvoll ist oder nicht ist kein Thema zwischen uns. Warum sollte es auch? Ich habe doch keine Ahnung! Okay, wenn sie das mit mir diskutieren WOLLTE, dann würde ich sie natürlich nicht abwürgen, aber ich glaube, es reicht ihr, wenn sie das mit ihren behandelnden Ärzten und ihrer Schwiegertochter, die Ärztin ist, diskutieren kann. Ja, ich weiß, ein Silopo, aber die Kinder verwirrt das Ganze sowieso schon sehr. Da sollen sie nicht auch noch mitbekommen, daß ihr Vater und ich wegen der Krankheit der Tante streiten. Also werfe ich Euch meine Wut, meine Trauer und meine Hilflosigkeit vor die Füße und verschwinde jetzt ins Bett.

von Strudelteigteilchen am 12.04.2013, 21:35



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ach, du......das tut mir leid.... ich finde es richtig, deiner tante zu überlassen, ob sie für andere, vielleicht wirksamere, vielleicht schädlichere, vielleicht schlechter, vielleicht besser verträgliche therapieversuche andere ärzte oder gar ein anders land aufsuchen will. und ebenso bin ich deiner meinung, dass sie schon wissen wird, welche themen sie mit wem beredet.. wie hoch ist denn die gefahr, dass er sie nun selber anruft und piesackt? Deine Kinder sind, denke ich, schon do groß und so stt-geprägt, dass sie damit umgehen können, dass die Großtante schwer krank ist und auch, wenn sie stirbt, werden sie es verpacken können (ich kenne sie nicht, klar, aber irgendwie denke ich das). aber auch ich finde: so ein sinnloser streit, der in ihnen vielleicht auch noch dúrch den vater die hoffnung weckt, den tod der großtante abwenden zu können (jund dir und anderen vielleicht den vorwurf zu machen, warum ihr nicht alles tut, was nur menschenmöglich ist, wenn papa das doch sagt), der kann keinen guten sinn ´haben für sie.... haben sie es denn mitbekommen? wird er mit ihnen drüber reden? dann sprich du es vielleicht sachlich vor ihm an, damit sie quasi vorbereitet sind? ach, schwierig....es tut mir wirklich leid! Alles liebe, leewja

von Leewja am 12.04.2013, 21:57



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von mir auch herzliches Mitgefühl und starke Nerven. gute Nacht.

von Pamo am 12.04.2013, 22:07



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Was den Kerl angeht, achje, da hilft nur die probate Durchzugsschaltung und außerdem die Abkürzung der Debatte. Ich wünsche Dir starke Nerven... Liebe Grüße Snoopy

von Ralph am 12.04.2013, 23:03



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Und mich über mich selber geärgert. Weil ich mich jetzt doch - gegen meinen Willen - von seinem Blablubb hab verunsichern lassen. Leewja, vielleicht kannst Du mir sagen, bevor ich mich hinreißen lasse, das mit meiner Tante zu diskutieren: Tante hat Brustkrebs, eine erbliche Form. Meine Oma und eine andere Tante (Schwester von kranker Tante) sind an Brustkrebs gestorben. (Nein, das macht die Sache nicht besser, für uns alle. KindGroß kontempliert, sich ihre Brüste prophylaktisch entfernen zu lassen. Meine Mutter - es ist ihre Schwester - heult bei jedem Telefongespräch. Und mir ist auch mulmig, wenn ich anfange nachzudenken, deswegen versuche ich, das zu vermeiden. Aber das nur nebenbei.) Vor zwei Jahren hatte sie eine OP mit Masektomie, danach Chemo. Die Chemo hat sie recht gut vertragen und der Krebs war "weg". Jetzt im Dezember der Rückfall. Es gab eine neue Chemo, die sie gar nicht vertragen hat, deswegen wurde die abgebrochen. Jetzt hat sie die dritte (? - da bin ich mir nicht ganz sicher) Phase einer neuen Chemo, und die verträgt sie auch nicht gut, aber besser als die im Dezember. Sie ist jeden Tag für die Chemo im KKH, neun Stunden Infusion, kommt aber jeden Abend nach Hause. Der Krebs hat - natürlich - gestreut. Mein Ex fragte jetzt, warum man keine Bestrahlung macht. Meine hilflos-laienhafte Erklärung war, daß das vielleicht nicht geht, weil der Krebs ja nicht mehr "kompakt" auf die Brust beschränkt ist. Man wird ja schwerlich die ganze Tante bestrahlen können. Behauptung meines Ex ist, daß mit Bestrahlung der Krebs sicher zu heilen wäre. Interessehalber, bevor mein Kopf platzt vor "vielleicht" und "kann sein" und "vielleicht sind die Ärzte hier doch unfähig": Ist das so? Ist Bestrahlung immer und unbestritten erfolgreich? Und welche Gründe könnte es dann geben, sie nicht anzuwenden? (Liege ich richtig mit der Streu-Theorie?) Vom Streit haben die Kinder nicht viel mitbekommen, hoffe ich. Im Grunde nur meine Seite des Telefonats, und die lautete mantra-mäßig: "Ich weiß es nicht. Ich bin mir aber sicher, daß sie die kompetentesten Ärzte hat, die man hier in M finden kann, und daß die mit ihr alle Behandlungsoptionen mit allen Vor- und Nachteilen besprochen haben!" Er hat heute Nacht eine Mail geschrieben und mich gebeten, ihm die Telefonnummer meines Cousins, Sohn von der Tante, zu mailen. Das läßt mich hoffen, daß er eventuelle Handlungsalternativen nicht mit der Tante sondern mit dem Cousin diskutiert. Das wäre okay, der Cousin kann für sich sorgen (und kann, wenn er es möchte, auch erklären, warum die Bestrahlung nicht in Frage kommt, denn er ist der mit der Arzt-Ehefrau, mit der meine Tante die Behandlungen immer bespricht; vielleicht kann der Ex das dann akzeptieren). Ich ärgere mich über mich selber, daß ich mich da so verunsichern lasse. Und überhaupt. Meine Mutter hatte sieben Geschwister - vier Schwestern, drei Brüder. Eine Schwester ist an Brustkrebs gestorben, eine andere stirbt gerade daran, eine weitere hat(te) Darmkrebs, der gerade in Remission ist. Zwei Brüder sind an Bauchspeicheldrüsenkrebs elendiglich verreckt, anders kann man es nicht sagen. Es macht gerade keinen Spaß, Teil dieser Familie zu sein *seufz*.

von Strudelteigteilchen am 13.04.2013, 09:13



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Es stimmt, was du denkst, man kann nicht due ganze tante bestrahlen. Es gibt auch tumore, die einfach nicht strahlensensibel sind und da bestrahlingen auch im muc zur standardbehandlung zählen, wird es seine gründe Haben, Warum die ärzte davon absehen....oder viell auch die tante? Deine tochter kann das risiko genetisch bestimmen lassen und DANN überlegen, die brüste entfernen zu lassen...du auch übrigens... Lass dich nicht fertigmachen! Alles gute für den tag...leewja

von Leewja am 13.04.2013, 10:11



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Ja, ich weiß. Darauf verweise ich derzeit regelmäßig, wenn das Kind von einer prophylaktischen Masektomie spricht. Das Kind ist Kind seiner Mutter: Sie mag nicht zum Gyn, weil sie Angst davor hat, etwas zu erfahren, was sie nicht wissen möchte. Wir sind ein Clan der Kopf-in-den-Sand-Stecker. Da (derzeit!!!) eine prophylaktische Masektomie für mich nicht in Frage kommt, lasse ich den Gentest bewußt (noch?) nicht machen. Ist mit meiner Gyn besprochen. Stattdessen engmaschige Überwachung, die auch gegen nicht-genetische Krebsursachen "hilft". Ich bin eben auch Kopf-in-den-Sand-Stecker - eigentlich will ich es gar nicht wissen. Allerdings bin ich - im Gegensatz zur Tochter - erwachsen genug, die Konsequenzen daraus zu ziehen, indem ich eben sehr penibel zur Vorsorge gehe. Danke für die Info wegen Bestrahlung. Logik hilft eben doch ;-). Und ich glaube auch, daß die Ärzte hier nicht schlechter sind als die in GB. Sie ist hier im Krebszentrum einer Großstadt, nicht im Kreiskrankenhaus von Hintertupfingen.

von Strudelteigteilchen am 13.04.2013, 10:43



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Es ist absolut korrekt, was Leewja sagt und auch ich kann nur deine Argumente bestätigen. Liebe Grüße von einer ebenfalls "Kopf-in-den-Sand-Steckerin" ;-)

von tequila sunrise am 13.04.2013, 11:17



Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Mein hatte Hodenkrebs mit Lungenmetastasen, 10 Jahre später ist seine Mutter an Bsdk wirklich elendig verstorben und 1 Jahr später sein Vater an Non Hodgkin. Hier ist also auch alles vertreten. Mein Mann hätte an einer Studie teilenehmen können, wo die genetische Disposition festgestellt wird. Wir haben uns dagegen entschieden, nach langer, langer Überlegung. Sollte festgestellt werden, dass du diese Gene in dir trägst, bedeutet das im Umkehrschluss aber nicht, dass der Krebs auch tatsächlich ausbricht. Es hätte auch bedeutet, dass er u.U. alle 3 bis 6 Monate zu Unersuchungen wie MRT und Blut muss. Hört sich nicht schlimm an, ist aber immer wieder mit Stress verbunden. Bedeutet, dass du glücklich ein Ergebnis ohne Befund im Januar erhälst. Spätestens im März denkst du bereits an die nächste Untersuchung, dann dieses Warten auf das Ergebnis und sollte dann der ein oder andere Blutwert sich verändert haben, dann geht es weiter. Die Ärzte können auch niemals sagen, alles ok. Sie werden sagen, IM MOMENT können wir nichts finden, ABER kommen sie in 6 Monaten wieder. Wir haben das alles durch nach der Krebserkrankung meines Mannes und darum haben wir uns dagegen entschieden. Weil alle Pläne des Lebens sich nur noch um diese Untersuchungen drehen. Ausserdem gibt es die Geschichte von der Frau, die eine ganz schreckliche Angst vor Krebs hatte. Und alle 3 Monate musste sie wegen der genetischen Sache ins KKH. Nach Abschluss einer Untersuchung wurde sie vor dem Krankenhaus von einem Autofahrer überfahren und starb... Es können viel mehr Dinge in unserem Leben passieren, als an Krebs zu versterben. Franziska

von franziska1958 am 13.04.2013, 11:58



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Gegen die Angst koennte die Lektuere des Buches "Intelligente Zellen" von Bruce Lipton helfen. Und hast PN. LG ahm

von amadeus_hates_music am 13.04.2013, 11:59



Antwort auf Beitrag von amadeus_hates_music

Zur Zeit genau mein Thema :-)

von tequila sunrise am 13.04.2013, 12:05



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Hi stt Warum schließt Du eine Masektomie so aus? Du bist doch genauso alt wie ich oder ein bisserl älter. Also wie Kravallie? Ich hätte allerdings wahrschienlich auch schon vor 20 Jahren kein Problem damit gehabt. Ich bin nicht sehr eitel. Drum ziehe ich im Leben auch keine HighHeels an weil mir meine Gesundheit und Beweglichkeit wichtiger ist als der geile Blick von Männern. Meine Patentante hatte eine Masektomie. Zum Brustaufbau hatte man ihr den Bauchspeck unter der Haut nach oben gezogen. Das sah im Endergebnis sehr gut aus. Bei medizinischen Gründen zahlt dann doch sogar die KK was andere aus Eitelkeit selber bezahlen müssen? Wäre doch ein super Deal!? Oder zahlt sie keine prophylaktische Masektomie? Dann verstehe ich dich, denn selber bezahlen kannst du es eh nicht. Dann muss man es auch nicht wissen. Und ja, auch wenn es dir nicht hilft - oder vielleicht doch weil dann der Kopf ein wenig aus dem Sand gehoben wird. Eine Tante von mir ist an Krebs gestorben eben weil sie aus Angst vor Krebs nicht zum Arzt gegangen ist, bzw. erst viel zu spät als der Tumor nicht mehr behandelt werden konnte. Das war zwar kein Brustkrebs aber trotzdem - sorry - dumm. Ansonsten wünsche ich dir gute Nerven rund um diese schwere Familienzeit. Mir sind es dieses Jahr auch zu viele Tote in Familien/Nachbarkreis. Servus Laufente

von Laufente123 am 14.04.2013, 10:40



Antwort auf Beitrag von Laufente123

Das hat überhaupt keine Eitelkeitsgründe. Ich habe schlicht und ergreifend Angst vor den OPs - mit einer wäre es ja nicht getan. Außerdem gehe ich ja zur Vorsorge, sogar sehr penibel. Und: Brustkrebs ist auch nach einer Masektomie möglich. Sie senkt das Risiko erheblich - um etwa 90% - aber nicht komplett. Meine - mit meiner Gyn besprochenen - Überlegungen sind derzeit so: Wenn der Gentest positiv auf die Mutation ist, kann ich die Masektomie durchführen lassen. Habe aber immer noch eine 10%ige Gefahr für Brustkrebs, und die Wahrscheinlichkeit für andere Krebsarten habe ich gar nicht gesenkt. Die (besonders lästigen) Untersuchungen auf Darmkrebs, GBH-Krebs etc. würden trotzdem stattfinden müssen. Ich spare mir lediglich die Mammographie. Wenn der Gentest negativ auf die Genmutation ist, spare ich mir die Masektomie. Aber nicht die Mammographie, denn neben der Genmutation gibt es ja auch andere Auslöser für Brustkrebs. Und den Rest - siehe oben - auch nicht. Insofern: Nein, das steht nicht dafür. Die OPs haben ja auch Risiken und Nebenwirkungen, zumal bei meinem instabilen Gesundheitszustand. Da ich regelmäßig zur Früherkennung gehe, bleibt ja immer noch die Option der sofortigen Masektomie, wenn man den allerkleinsten Knoten findet.

von Strudelteigteilchen am 14.04.2013, 10:55



Antwort auf Beitrag von Laufente123

Jetzt mal langsam. Sie hat ja nicht mal ein Ergebnis, das diese rechtfertigen würde. Und ich denke, danach hat sie auch nicht gefragt ;-)

von tequila sunrise am 14.04.2013, 10:56



Antwort auf Beitrag von tequila sunrise

Doch danach gefragt, Sorry.

von tequila sunrise am 14.04.2013, 11:12



Antwort auf Beitrag von Strudelteigteilchen

Hi STT danke für die Rückmeldung. Die Zusammenhänge waren mir nicht bewusst.. Wie gewohnt hast du doch alles sehr genau durchdacht und analysiert und gar nicht so viel den Kopf in den Sand gesteckt. Ich wünsche Dir viel Kraft für die anstehenden Themen rund um deine Tante. Liebe Grüße Laufente

von Laufente123 am 14.04.2013, 22:34