Alleinerziehend, na und?

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bissle rat oder mehr nen ohr... bitte!

Thema: bissle rat oder mehr nen ohr... bitte!

hallo mädels... ich weiß im moment nich so recht wohin! ich bin schwanger, fast im vierten monat. doch die freude stellt sich, wie bei anderen mamis in der zeit, noch nich so ein. mit dem "erzeuger" gibt es nicht gerade den besten umgang/kontakt! wenn ich an ihn denke will ich nicht schwanger sein, ich will nicht das es von ihm ist. ich wollte kein zweites kind, zumindest nicht von ihm. er war nur eine affäre. doch jetzt, wo ich es gesehen habe und meine familie es weiß konnte ich mich nicht dagegen entscheiden. ich fühle mich hin und her gerissen. oft freue ich mich sehr auf dieses neue wunder, doch wenn ich an ihn denke, dann stell ich mir vor es ist wie er und damit komm ich nicht klar!! hat jemand etwas ähnliches durchmachen müssen und hat ratschläge für mich wie ich ganz einfach positiv denken kann?? ganz lieben gruß schnanni

von Schnanni am 20.10.2012, 21:40



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hallo und willkommen hier.. ich habe ähnliches durchgemacht. kurzfassung: schwanger geworden; getrennt (lief irgendwie gleichzeitig); sah beim frauenarzt das kleine herzchen schlagen und konnte mich nicht gegen das kind entscheiden. ich habe die schwangerschaft hauptsächlich damit verbracht, zu arbeiten (vollzeit im schichtdienst); zu renovieren; alles kindgerecht zu machen; angst vor der reaktion des kv´s zu haben....ich habe damals so gewünscht, ich wäre wie die anderen schwangeren, die 9 monate sich selig den bauch streicheln und vor glück dauergrinsen. im nachhinein muss ich sagen, dass zum großen teil ich mir die schwangerschaft selber "versaut" habe: ich habe zugelassen, dass die ängste die vorfreude oftmals überdeckt haben. aber immer, wenn ich einen blick auf das ultraschallbild geworfen habe oder einen tritt bekam, wußte ich, warum ich mir den stress antue und dass dieses kind willkommen und geliebt sein wird. mein kind ist jetzt 4 und natürlich hat er was vom vater: die augen; die haare, die wangen...doch es sind die augen MEINES kindes, die mich anblicken und es sind die haare MEINES kindes, die ich streichle und es sind die wangen MEINES kindes, die ich küsse... egal, wie ähnlich mein kind dem vater sieht: es ist nicht sein vater, sondern ein eigener, kleiner mensch lg groschi

von groschi am 20.10.2012, 23:37



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Ich glaube etwas ähnliches zu erleben wie das, was du fürchtest. Mein Sohn ist 4 Jahre alt und ist seinem Vater in vielem sehr ähnlich. Bevor sich diese Ähnlichkeiten zeigten, hatte ich auch Angst davor, dass ich mein Kind vielleicht ablehnen könnte, wenn es ist wie der KV. Als es soweit war, dass die Ähnlichkeiten zum echten Problem wurden, hab ich aber mein Wissen über die Kindheit des KV genutzt, und hab mich gezielt drum gekümmert, die Fehler der Eltern des KV nicht zu wiederholen. Ich bin noch mittendrin.Bis jetzt hat noch keine Maßnahme richtig gegriffen und die Gemeinsamkeiten mit dem Vater erkennbar abgeschwächt. Aber ich hab auch nie "den Vater" im Kind gesehen und mein Kind stellvertretend bestraft oder sowas. Eher andersrum: was ich damals im Vater gesehen habe, was mich dazu gebracht hat, mich auf ihn einzulassen, das finde ich in meinem Kind eben auch. Und ich will eben dieses Tolle an meinem Kind fördern und bewundern, und ihm helfen, die Schwächen zu handhaben. Das ist ne große Herausforderung. Und ich hab die väterliche Veranlagung schon oft zum Teufel gewünscht. Aber es ist letztlich nicht anders, als damit klarzukommen, dass das eigene Kind blind oder gehörlos oder sonstwie behindert ist. Auch damit kann man hadern, Gott und die Welt und die Medizin verfluchen, oder zusehen, wie man dem Kind trotzdem ein schönes Leben möglich macht. Ja, ich rede mir das schön. Aber das tun vermutlich alle Eltern. Sogar die mit den Kindern, an denen keine Vorbelastung klebt... Ich find es nicht so schwer, meinen Jungen als ganz eigenen Menschen zu sehen, unabhängig vom Vater und dessen Taten. Ich weiß nicht genau, woran ich das festmachen soll - aber ich finde, dein Posting liest sich so, als könntest du das auch. Alles Gute!

von MarBi am 20.10.2012, 23:48



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hallo schnanni, eigentlich haben meine vorschreiberinnen schon alles gesagt - mir ist eine ähnliche geschichte gleich zwei mal passiert. meine große tochter ist 12, sie war ein wunschkind, allerdings war ich schon kurz vor ihrer geburt alleine. damals situationsbedingt durch eine fernbeziehung mit ihrem vater, einige monate nach der geburt hat er sich dann endgültig getrennt. ich war also schon mit dem ersten kind von anfang an alleine und kannte es gar nicht anders. kurz vor ihrem dritten geburtstag wurde ich dann völlig ungewollt und ungeplant schwanger. der vater des kindes war jemand, mit dem ich auf keinen fall verbunden sein wollte. ich nahm die pille danach, die in diesem fall versagte - aber mir war klar, dass ich weder kind, noch umstand, noch sonstwas haben wollte. und obwohl ich immer zwei kinder haben wollte, DIESE sache fühlte sich völlig falsch an. da konnte das herzchen auf dem ultraschallbildschirm noch so schön bubbern. das hat mich damals eigentlich auch gar nicht berührt oder den "aaaaaaaaahhhhhhhh"-effekt bei mir ausgelöst. mir ging es damals wirklich schlecht - ich hatte mich gegen die schwangerschaft entschieden und nun konnte es mir mit dem schwangerschaftsabbruch nicht schnell genug gehen. als ich damals aus dem ärztezentrum ging und die tür hinter mir zuzog, hatte ich das gefühl der grenzenlosen erleichterung, das gefühl, gerade nochmal 'davongekommen' zu sein. ich hatte damals und danach nie das gefühl, die falsche entscheidung getroffen zu haben, es war einfach in der situation die bestmögliche lösung. und das, obwohl ich eigentlich immer zwei kinder haben wollte. 2007 dann passierte dann eine ähnliche sache, obwohl ich es doch eigentlich hätte besser wissen müssen. ich wurde von einem one night stand schwanger. ich konnte damals ja genau sagen, wann 'es' passiert sein musste, und schon eine woche später merkte ich, dass meine hormone anfingen, verrückt zu spielen. ich war mir sicher, schwanger zu sein und spielte alle szenarien durch - ich war auch nicht sicher, ob ich es würde behalten wollen oder können oder was auch immer, und kontaktierte schon mal vorsichtshalber pro familia wegen einem beratungstermin. letztendlich war dann der vierte schwangerschaftstest positiv (ich machte in den wochen darauf alle paar tage einen test, und es dauerte rund 2-3 wochen von meinem anfangsverdacht, bis der test dann endlich mein gefühl bestätigte). naja, und von dem zeitpunkt an war ich einfach - schwanger, mit haut und haar. rückblickend empfinde ich die schwangerschaft als grauslig, von der körperlichen seite her. ich empfand es als so schlimm, dass ich danach kein weiteres kind mehr wollte. emotional betrachtet war diese schwangerschaft genauso schön und entspannend wie die erste - und ich wieder eine von den müttern, die wonnig-glücklich und grenzdebil grinsend ununterbrochen den bauch streicheln und sich schon bei dem leisesten anflug von blähungen in der 8ten woche einbilden, dass das kind sie getreten hat. auch nach der geburt empfand ich das fehlen des vaters eher als erleichterung. ich kannte es ja schon von der ersten geburt und der ersten zeit mit meiner großen, ich war damals und auch das zweite mal so mit dem kind und mir und stillen und herumliegen und kind betrachten etc. pp. beschäftigt, dass ich für einen mann und seine ansprüche weder nerv noch zeit gehabt hätte. dadurch, dass mir beim zweiten kind ihr vater fremd geblieben ist (liegt halt nunmal in der natur eines one night stands), kann ich im kind auch keinerlei schlechte eigenschaften des vaters suchen und finden. ich ärgere mich auch nicht darüber, dass er sich nicht kümmert und das kind ignoriert. er ist mir zwar fremd, aber das kind nicht. umgekehrt bin ich ihm fremd geblieben, er hat die schwangerschaft nicht erlebt und noch nicht mal aus der beobachterrolle miterlebt - wieso soll er da eine bindung ans kind haben? meine kleine wird in einem monat 5. bisher ist sie ein wunderbar glücklicher kleiner mensch und es fehlt ihr an nichts. sollte ich irgendwann mal erkennen, dass der fehlende vater ein problem ist, werde ich versuchen, sie aufzufangen so gut es geht. aber bisher deutet nichts darauf hin. und männliche bezugspersonen gibt es für sie reichlich. auch ohne vater... lustigerweise bemerke ich bei meine großen tochter in vielen dingen die ähnlichkeit zum vater, und in der kleinen erkenne ich in vielem mich wieder, so nebenbei bemerkt. lg und noch eine schöne restschwangerschaft, martina.

von spiky73 am 21.10.2012, 10:37



Antwort auf Beitrag von Schnanni

danke für eure worte! haben mir wirklich gut getan. denn es is schwierig, wenn man um sich rum nur muttis in absolut freudiger erwartung hat. eure erfahrungen geben mir mut!!

von Schnanni am 22.10.2012, 10:04