Alleinerziehend, na und?

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Bin so traurig momentan...

Thema: Bin so traurig momentan...

Hallo, bin z. Z. irgendwie nicht gut drauf. Ich mache mir ständig Gedanken darum, wie sch.... es wohl für meinen Sohn sein muss, wenn er so alleine (ohne Geschwister), aber auch ohne eine intakte (d.h. mit Vater und Mutter zusammen) Familie aufwachsen muss. Wenn wir irgendwo auf einem Fest sind, wo er dann 'ganze' Familien sieht, usw. Vielleicht empfinden Kinder das noch gar nicht so in diesem Alter (6), oder nicht so intensiv, wie ich, weiss nicht. Aber ich fühle mich schlecht momentan, weil ich mir halt immer wieder sage, dass er nicht so glücklich aufwächst, wie andere Kinder, die nun mal Mutter und Vater um sich haben. Ich suche den Fehler bei mir, und sage mir, dass ich es hätte besser machen müssen, geduldiger mit dem Ex sein müssen. Bin ich nun ganz bekloppt? Mein Sohn sieht zwar seinen Vater alle 2 Wochen, aber das reicht doch nicht für einen Jungen aus, oder? Gerade in diesem Alter brauchen sie einen intensiveren Kontakt zu männlichen Personen, Vorbilder für sie. Na ja, ich kann keinen Mann herzaubern. Gibt es jemanden von euch, die schon mal ähnliche Gedanken hatte und mich verstehen kann? Ich musste das einfach mal loswerden. L.G., Gaby

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 09:48



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Wachsen Kinder wirklich glücklicher auf, die Mutter und Vater um sich haben? Ich glaube so pauschal kann man das doch gar nicht beurteilen! Dein Sohn hat seinen Vater sogar, wenn auch nur alle zwei Wochen, aber immerhin hat er ihn als Bezugsperson. Das haben viele andere Kinder nicht. Was Du nun hast sind Schuldgefühle, auch völlig normal, aber wenn Dich das wirklich so traurig macht, laß Dir helfen. Positive Bestärkung von außen braucht man eben von Zeit zu Zeit! Alles Gute und Gruß von Cat

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 10:14



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ich hatte auch immer ein schlechtes gewissen, weil ich meiner tochter von anfang an keinen leiblichen vater "geboten" habe, obwohl es in meiner hand gelegen hat ( macht das schlechte gewissen noch schlechter ). heute ist sie fast 14 und super gut geraten ( bis auf die tatsache, daß sie mit ihren handykosten nicht umgehen kann ). die beziehung zu meinem mann ist nicht sonderlich innig, sie wäre genauso glücklich wenn er nie da gewesen wäre, davon bin ich überzeugt. sie hat mich als konstante in ihrem leben, das ist alles was zählt.

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 10:21



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Hallo Gaby, Deine Gedanken finde ich (leider) völlig "normal" in der AE Situation. Ich glaube, da standen wir alle mal oder noch oder immer mal wieder. Ich habe mir auch lange Zeit genau dieselben Gedanken gemacht und fühlte mich als Mensch zweiter Klasse und litt innerlich "munter vor mich hin" wenn ich Familien auf Festen etc. sah... irgendwann war es dann gut gewesen, mit diesen BEKLOPPTEN Gedanken und ich habe meine Situation angenommen wie sie ist. Seit dem geht es mir viel besser!!! Wir können AE nicht den anderen Elternteil auffangen, aber wir können das Beste für unsere Kids tun und das ist und bleibt für die kleinen Mäuse!!! eine Art Lebensversicherung auf menschlicher Basis, basierend auf einer Mischung "große Portion Liebe", jede Menge Geduld, "Spiel, Spaß und Spannung", gutes Essen, warmes Dach über den Kopf, im Krankheitsfall immer für sie da, zusammen Lachen und zusammen Weinen und jede Menge Zeit im Zusammenleben! das ist viel und wo soll es dem Kind da schlecht gehen? (im übertragenen Sinne) Die Antworten muss irgendwann der andere, fehlende Elternteil liefern... irgendwann fragen die Kinder und dann sind sie gefragt... wir brauchen auf solche Fragen nicht antworten: wir sind da! das macht vieles doch schon mal einfach! In diesem Sinne: nein, selbstverständlich bist Du nicht bekloppt!!! Und: wenn der Kontakt zum Vater gut ist, dann kann er sicher entsprechend ausgedehnt werden und man trifft einvernehmliche, unkomplizierte und unbürokratische Wege im Umgangsrecht. Ideal für alle, wenn es gut läuft. Und ich glaube tatsächlich daran, dass das Kind dann nicht "leidet" oder einen "Schaden davon trägt". Wichtig ist nur der gute Elternkontakt, wenn die sich natürlich nur zoffen, ist das eher schlecht. ... somit glaube ich, dass es tausende Menschen gibt, die ähnliche Gedanken haben, die Du auch gerade hast... Halte Dir all´ das Gute vor Augen, was Du für euch tust! es wird! die Zeit... Ganz liebe Grüße! Heike

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 11:09



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Für eueren aufbauenden Beiträge. Es ist in der Tat manchmal nicht leicht, allein mit einem /mehreren Kind/ern zu sein. Und wenn es dann auch noch zu Hause Zoff gibt, weil Sohnemann eben nicht hört (oder Ähnliches), dann hat man/frau doppelt schlechtes Gewissen und mir fehlt die Kraft. Liebe Grüße, Gaby

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 12:24



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Ich sehe das nicht so. Ich finde, es gibt viele Familienformen und eine davon ist Mutter+Kind(er). Wer sagt denn, dass Mutter-Vater-Kind das alleinig seelig machende für Kinder ist? Ich habe mir oft gewünscht, nur bei meiner Mutter aufzuwachsen. Mein Vater hat alle Entscheidungen getroffen, meine Mutter sich stets brav untergeordnet und ich dann dazwischen mit der verrückten Vorstellung, eine eigene Meinung haben zu dürfen.. auf die Patriarchatnummer hätte ich gut verzichten können. Klar gibt es auch tolle Väter, aber genauso auch welche, die sich kaum um ihre Kinder kümmern, aggressiv zu ihnen sind oder was auch immer. Eine Kindheit kann mit oder ohne Vater schön oder schrecklich sein. Mach einfach das beste aus eurem Leben und jag nicht irgendwelchen Wunschträumen hinterher (die sich in Wirklichkeit keineswegs als so traumhaft entpuppen müssen).

Mitglied inaktiv - 26.06.2009, 16:52