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Schwimmen - Zeiten?

Thema: Schwimmen - Zeiten?

Hallo, unser Sohn (10J.) hat laut seiner Schwimmtrainerin Talent - auf 60m (20m Becken) schwimmt er Kraul in 36 Sek., Rücken in 41 Sek. und Brust in 49 Sek. Jetzt schlägt sie vor, Schwimmen zu unserem Sport Nr. 1 zu machen ... wir sind uns da nicht so sicher. Sind das gute Zeiten? Sprich - ist er wirklich talentiert und sollte gefördert werden? Weil Schwimmen bei uns bisher nur so nebenbei als Relaxsport einmal pro Woche läuft ... Danke für Eure Meinung, H.

von HannaZ2 am 25.02.2019, 14:03



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Keine Ahnung, ob die Zeiten gut sind (aber ich glaube schon, wenn ich mir so die 50 m-WELTrekorde ansehe bei den ERWACHSENEN). Die wichtigste Frage wäre für mich erst einmal, ob das Kind den Lust darauf hätte, diesen Sport auszuüben, auch intensiver. Soweit ich weiß ist Schwimmen, ernsthaft betrieben mit gewissem Leistungsgedanken, ziemlich trainingsintensiv. Als nächstes würde ich dann mit der Trainerin sprechen, ob es auch über die im Moment wohl guten Zeiten hinaus ausbaufähig ist.

von Sille74 am 25.02.2019, 14:39



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http://www.dsv.de/schwimmen/wettkampf-national/bestenlisten/ Dann wäre er auf Anhieb und ohne groß Training von den Zeiten her ziemlich deutsche Spitze in seiner Altersklasse, selbst, wenn er schon Jahrgang 2007 wäre (http://www.dsv.de/schwimmen/wettkampf-national/bestenlisten/). Ich würde auf jeden Fall mit Deinem Sohn sprechen, ob er Lust hat, ernsthaft ins Schwimmen einzusteigen, und mit der Trainerin, wke zukunftsträchtig das tatsächlich ist (stimmt auch die Technik einigermaßen oder ist er im Moment "nur" deswegen so gut, weil er eben für sein Alter körperloch sehr wekt entwickeltund allgemein sehr sportlich ist, z.B.)

von Sille74 am 25.02.2019, 14:53



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Die Zeiten sind wirklich gut. Aber das ist IMHO nicht so wichtig-sondern, ob dein Kind das Schwimmen liebt und bereit ist, sein Leben danach auszurichten. Ich stand auch vor der Entscheidung-selber als Jugendliche und mit meinen Töchtern. Bei uns war es nicht das Schwimmen, sondern das Laufen. Wir sind aus irgendeinem Grund sehr talentiert in diesem Bereich. Mehrere Trainer versuchten, uns zu überreden, in den Leistungssport zu gehen. Aber meine Liebe galt der DLRG-nicht auf Leistung, sondern mit dem Hintergedanken, Leben zu retten und anderen das Schwimmen beizubringen. Und meine Kinder leben für Pferde und die Mittlere zusätzlich für Fußball. Beim Fußball kann sie ihr Lauftalent nutzen-am Ball ist sie nicht so gut, aber sie nimmt das gesamte Feld ein. Aber Erfolg war nie das, was für die Kinder und mich im Vordergrund stand, sondern eben die Leidenschaft und Liebe zum Hobby. Denn für uns war der Sport ein Hobby. Leistungssport ist aber mehr. Das ganze Leben richtet sich dann nach dem Sport-essen, schlafen, trainieren, Schule, Freundschaften. Um das zu machen, muss man für die Sache brennen!

von 3wildehühner am 25.02.2019, 15:17



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Vielen Dank!! Auch für die Gedanken zum "Warum"... brennen tut er dafür nicht. Wie schon geschrieben, bei uns läuft das so nebenbei einmal in der Woche. Seine Liebe und Leidenschaft gelten Rugby - er ist auch so ein schneller Renner - und das wird hier wo wir leben nur als Hobbysport betrieben. Es gibt Nationmannschaften, aber kein Einziger bzw. Einzige ist Profi (und verdient damit). Wir sind damit glücklich und werden es wohl dabei belassen ;-) Danke! H.

von HannaZ2 am 25.02.2019, 15:49



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Die Messung halte ich für nicht wirklich aussagegkräftig. Normalerweise erfolgt die Messung über 50 m oder 100 m. Dabei ist es entweder ein 25er Becken oder - noch besser - ein 50er. Bei euch wurden 60m in einem 20er Becken gemessen - d.h. auf 60 m hat er zwei mal gewendet. Das ist nicht wirklich dem Standard entsprechend und ich mutmaße, dass durch 2 Wenden auf kurzer Strecke viel Abstoßschwung mitgenommen wurde. Wenn er Rugby spielt und einen kräftigen Abstoß hat, ist er ja fast schon durch´s halbe Becken nur damit durch und konnte sich in der Gleitzeit erholen. Bitte nicht falsch verstehen: euer Sohn hat sicher Talent!! Die Zeiten sind dennoch sehr gut und die Trainerin wird das schon richtig einschätzen - aber es sind eben Messungen, die ich so für nicht vergleichbar im Verhältnis zu "offiziellen" Messungen im mindestens 25er Becken halte. Wenn es euch wirklich interessiert, wie schnell er ist und das evt. für ihn ein Anreiz sein könnte, da eine Hauptsportart draus zu machen, messt die Zeit mal auf mindestens 25er Bahn, besser in einem 50er Becken. Alleine das Schwimmen auf 50 mm ohne! Wende stellt eine deutlich größere Anstrengung dar als ein 25er Bahn mit Wende (= Erholungsphase) - und ganz besonders im Vergleich zu bisherigen Zeiten inkl. sogar 2 Wenden. Aber davon ab sehe ich es ähnlich wie die übrigen Foristen: egal wie gut er schwimmt - wenn seine Leidenschaft dem Rugby gilt, würde ich das nicht zugunsten einer anderen Sportart kürzen. Und im Verein Schwimmen wird bei den Guten zum großen Zeitfresser. Dann wird ja nicht nur 1 x die Woche oder 2 mal geschwommen. Auf Dauer müsste er sich dann eh entscheiden, ob er Schwimmen will oder Ruby spielen. Beides wird ab einem gewissen Level nicht mehr gehen.

von cube am 26.02.2019, 08:35



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Natürlich sind die Zeiten nicht 1:1 vergleichbar mit den "offiziellen" Zeiten auf der regulären Lang- (50m-Becken) oder Kurzbahn (25m-Becken), aber einen gewissen Anhalt gibt der Vergleich natürlich schon. Klar ist das Abstoßen bei einer Wende einerseits ein Vorteil, eine technisch schlechte Wende (und da er ja wenig trainiert bisher, wird diese garantiert noch optimierbar sein) kostet aber auch wieder Zeit und Kraft, und es sind dafür ja 10 Meter mehr, die zurückgelegt werden ... Auf jeden Fall sind das, und da beißt die Maus keinen Faden ab, ganz offensichtlich sehr gute Zeiten für das Alter und das ohne so richtiges Training bisher ... und die Trainerin scheint ja auch Potenzial zu sehen. @AP: ich finde grundsätzlich schon, dass man Talente fördern und nutzen sollte. Andererseits finde ich, dass das Training und das "Sich-Schinden" (und das gehört bei einer Sportart wie Schwimmen dazu, wenn ernsthafter betrieben) auch alles in allem Freude bereiten sollte. Von daher: besprecht das Ganze mit Eurem Sohn. Ich finde, man muss ihm, wenn er es nicht schon selbst weiß, schon deutlich sagen, dass er sehr gut ist und Talent hat und m.E. auch, dass da mehr Möglichkeiten für ihn gegeben sind vorwärts zu kommen als im Rugby. Ich finde das sollte er alles wissen und dann selbst seine Entscheidung treffen.

von Sille74 am 26.02.2019, 17:58



Antwort auf Beitrag von cube

Vielen Dank, auch an Sille, für die Denkanstöße. Da eine zweite Messung gestern noch weniger zeigte (jetzt 35 Sek. - mit Wende kopfüber und Drehung im Wasser), habe ich heute mit ihm gesprochen und das Ergebnis ist "ich schwimme doch nur, damit ich besser Rugby spiele" ... damit ist die Sache wohl abgeschlossen. Mit dem Herzen wäre er nicht dabei, und ohne ist die Schinderei im Leistungssport sicher nicht auszuhalten. Denke ich zumindest... Danke Euch! LG, H.

von HannaZ2 am 27.02.2019, 19:47