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Rückmeldung Elternsprechtag

Thema: Rückmeldung Elternsprechtag

Hallo! Meine Tochter (5. Klasse) ist laut Aussage ihrer Klassenlehrerin etwas zu ehrgeizig in der Schule. Sie meldet sich zu viel und erledigt in Gruppenarbeiten durch Ehrgeiz und Elan fast alles. Sie nimmt anderen Kindern die Arbeit weg. Sie interessiert sich für alles (stimmt nicht, sie hasst Physik) und ist hochmotiviert. Sie ist selbstbewusst, dominant und manchmal etwas hektisch. Zu Hause finde ich sie eigentlich normal. Sie macht ein ziemliches Theater um ihre Hausaufgaben ("Wir haben so viel auf!"), ist dann aber meist in 10 Minuten fertig. Zusätzliches Üben ist nicht notwendig, das Zeugnis bestand aus Einsen. Sie hat viele Freundinnen in der Klasse und nicht den Ruf, eine Streberin zu sein. Ich habe mit ihr darüber gesprochen, sie sagt, sie merkt es selber nicht und will sich bemühen, auf langsamere und ruhigere Kinder zu achten. Sie liefert sich mit ihrer besten Freundin einen Konkurenzkampf um gute Noten und sportliche Erfolge. Ich habe lange überlegt, ob sie überhaupt auf das Gymnasium gehen kann, weil sie im Lesen und Rechtschreiben ziemliche Probleme hatte (keine LRS, aber ein Problem mit der Blickmotorik und der Hörverarbeitung). Dieses Problem besteht zwar immer noch, aber ist kleiner geworden. Ich hoffe nicht, dass sie irgendwann als Streberin bezeichnet wird. Gruß, Sabri

von Sabri am 24.03.2013, 12:27



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sie hat Freunde und ist nicht unbeliebt. Meine Tochter war auf dem Gymnasium auch so bestrebt, bei Gruppenarebiten war es aber eher so das sie den anderen Vorirang gab.. sie soll versuchen rücksicht zu nehmem.. stärke sie und sage Ihr das einige lernen müssen und pauken, und Ihr flutscht es eebn.. Ihr wisst das siekeine Streberin ist t .. die Kids machten sich untereinander verückt. Da deine Tochter im Lesen und schreiben Probleme hatte und du bedenken hatest , ob das Gymi für sie gut ist, wollte sie es dir erst recht beweisen.. sei stolz und sei für sie da, fals es dann doch mal kommt das sie als Streberin da steht.. ist Egal es sit Ihr Lebenslauf und was die anderen sagen muss sie abhacken.. und weiter das tun was sie kann.. NG wir sind aber nun in der USA

von nugginuggi am 24.03.2013, 12:51



Antwort auf Beitrag von Sabri

Ich denke, dass deine Tochter erfolgreich sein wird. Und würde sie bestärken so weiter zu machen wie sie kann und will. Die Noten stimmen ja. Im Beruf wird auch kein erfolgreicher Mensch plötzlich innehalten und den weniger Erfolgreichen helfen. Das ist zuviel verlangt und reflektiert nicht die Realität. Das diesbezügliche Gerede in der Schule halte ich für sinnloses Gleichmachergeschwätz.

von Pamo am 24.03.2013, 13:03



Antwort auf Beitrag von Pamo

Stimme dir total zu. Warum soll man weniger ehrgeizig sein, solange es aus einem selbst kommt und man nicht von außen unter Druck gesetzt wird. Sie merkt, dass sie Erfolg hat, wenn sie sich anstrengt. Wieso sollte sie jetzt darauf verzichten? Da haben wohl eher die Kinder ein Problem, die sich "unterbuttern" lassen. Vielleicht sollte die Lehrerin bei Gruppenarbeiten darauf achten, dass gleich starke Schüler zusammenarbeiten.

von angi159 am 24.03.2013, 13:31



Antwort auf Beitrag von Sabri

Man kann es als Kind aber auch keinem recht machen... ;-) Ich war auch die gesamte Schulzeit eine Streberin, allerdings flog mir alles zu. Als Streberin bezeichnet wurde ich auch, das hat mich aber nie gestört, weil ich nicht fand, das das etwas Negatives ist. Lass sie einfach machen und ihren Weg gehen und schau, wie du sie unterstützen kannst, dass sie in Gruppenarbeiten weniger dominiert. Ich persönlich fand Gruppenarbeiten immer furchtbar. Das war das Schlimmste, was mir passieren konnte. ICH hatte nämlich MEINE Ansprüche an das Ergebnis und die lagen oft um Welten höher als die der anderen Gruppenteilnehmer, die manchmal gar keinen Bock hatten und nur fertig werden wollten. Endergebnis war auch, dass ich alles allein gemacht habe und alle die gute Note kassiert haben. Könnte das bei deiner Tochter vielleicht auch so sein? Liebe Grüße!

von vomGlückgefunden am 24.03.2013, 14:19



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Darf ich neugierig sein? Was machst du heute beruflich? Viele Grüße!

von Ulli am 24.03.2013, 15:13



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Aus Gründen der Anonymität verrat ich das hier im Forum nicht bzw. nur Leuten, die ich persönlich kennenlerne. Aber ich glaube, mein Beruf passt zu ner Streberin *gg* Mit Gruppenarbeit habe ich heute übrigens kein Problem ;-) Liebe Grüße!

von vomGlückgefunden am 24.03.2013, 17:39



Antwort auf Beitrag von Sabri

...und 6er sind ihr egal. sie ist in der 6. durchgefallen und wird es wohl in der 7 .nun wieder. das ambiente und die möglichkeiten eines gyms findet sie super, aber das war es dann schon. in allen nebenfächern 1 und in denen, in denen sie was tun müßte, latein und englisch = 5 -6. chris

von kal-el am 24.03.2013, 18:10



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d.h. ein Schulwechsel nach "unten" wäre zwingend. Trini

von Trini am 25.03.2013, 10:13



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Da haben sie mal eine Schülerin, über die sie sich freuen könnten und Bumm! Sie ist zu ehrgeizig!! Freu Dich einfach über dein tolles Kind!!! Die Pubertät kommt noch früh genug. Trini

von Trini am 25.03.2013, 09:57



Antwort auf Beitrag von Trini

Es scheint durchaus häufig zu passieren, dass die Kinder mit Forderbedarf einfach dazu abgestellt werden, die Klassenkameraden mit Förderbedarf zu lehren. Dann sind die besseren Schüler beschäftigt und die schlechteren brauchen weniger Extrazuwendung. Und alle halten brav die Klappe.

von Pamo am 25.03.2013, 10:42



Antwort auf Beitrag von Pamo

Ich könnte mir auch vorstellen, dass es dem Kind selbst schadet, dass sie so ehrgeizig ist. Sie ist ja nun erst in der 5. und die Schule wird in den nächsten Jahren noch deutlich anspruchsvoller, d.h. sie wird vielleicht irgendwann nicht mehr ihre hohen Ansprüche erfüllen können und dann steht eine große Aufgabe vor euch. Ich habe ein paar Schülerinnen, die schon in der 8. und 9. Klasse wegen unter anderem solcher Sachen mit schweren Depressionen in Behandlung sind. Insofern finde ich die Warnung der Lehrerin nicht ganz unpassend. Wegen der Konkurrenz mit der Mitschülerin ist es im allgemeinen einfacher, wenn man eine Freundin hat, die nicht so gute Leistungen in der Schule hat, das entschärft die Konkurrenzsituation... aber man sucht sich Freunde ja nunmal nicht nach Zeugnissen aus. ;) Aber vielleicht tut sich da ja irgendwann was. Freundschaften ändern sich in dem Alter ja doch noch oft. Jule

von Jule9B am 25.03.2013, 13:02



Antwort auf Beitrag von Trini

Die Lateinlehrerin meiner Tochter hat mir beim Elternsprechtag gesagt, meine Tochter (und die anderen beiden sehr guten Schülerinnen in der Klasse) könnten sich doch bitte NOCH ÖFTER melden, denn das würde das Tempo des Unterrichts beschleunigen. Außerdem hätte sie dann nicht das Gefühl, gar keiner hätte was verstanden. Aha. Ich hab meiner Tochter gesagt, sie soll einfach weiterhin alles so machen wie bisher. lg Anja

von kanja am 25.03.2013, 14:55



Antwort auf Beitrag von Sabri

So lange sie sich nicht unter Druck setzt, ist es OK. Wenn es in Konkurrenzkampf ausartet tut sie sich nicht gut. Sie ist ja erst in der 5.! Insofern sind die Bedenken der Lehrerin nicht ungerechtfertigt. Meine Nichte war genauso, sie ist nach der 10. runter, weil sie den Druck, den sie sich selber gemacht hat, nicht mehr ertragen hat. Wenn Du nur Bedenken hast, daß sie als "Streberin" bezeichnet wird, ist die Intention Deines Postings ziemlich klar.

von maxwell am 25.03.2013, 20:40



Antwort auf Beitrag von Sabri

Ich war auch immer eine sehr gute Schülerin, immer ein 1,x-Schnitt, Abitur Leistungskurs Physik 15 Punkte, Leistungskurs Mathe 14 Punkte. Sehr ehrgeizig. Genau das hat mich an der Uni zu Fall gebracht. Ich habe angefangen Physik an der Technischen Uni zu studieren und habe nur noch Bahnhof verstanden. Ich habe versucht den Stoff einfach nur zu verstehen, ich dachte das muß doch gehen wenn ich es einfach gründlich durcharbeite, aber das ging viel zu langsam. Ich hätte mich darauf einlassen müssen halt erstmal das meiste nicht zu verstehen und mich durch zu beißen. Das konnte ich überhaupt nicht aushalten und habe die Uni nach 2 Monaten fluchtartig verlassen, bin dann nur noch zu einer Prüfung angetreten um den Schnitt zu drücken und die Prüfung habe ich dann mit Abiturwissen sogar noch bestanden. Ich habe dann einen Ausbildung gemacht die ich locker meistern konnte, da war ich wieder die Einserschülerin. Später habe ich neben dem Vollzeitjob noch ein Teilzeitstudium angefangen, das war vom Lernpensum her machbar, ich hatte akzeptable Noten, aber der Druck wurde mir nach 2 Jahren einfach zu viel. Jetzt mache ich mit knapp 40 parallel zum Job eine Technikerausbildung und die ist schon anspruchsvoll. Ich habe einen 1,1 Schnitt, aber nur mit so viel Druck und Lernen dass es mich wieder viel zu sehr belastet. Das geht jetzt noch dieses Jahr, das werde ich noch aushalten, und ich erlerne Techniken um den Druck zu mindern (warum muß ich unbedingt eine 1 haben?), das hat jetzt meine Lebensqualität schon deutlich verbessert. Das hätte ich gerne mit 20 schon gekonnt. Was ich sagen will: Ehrgeiz kann sich für einen selbst als Fallstrick erweisen, ganz unabhängig von der Streber/Konkurrenzsituation. Alles Gute!

von Claudia+Thomas am 26.03.2013, 08:49