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Mit 12 großer Bruder werden...

Thema: Mit 12 großer Bruder werden...

Hallo ihr Lieben, ich bin derzeit in der 6.SSW und habe einen 11-jährigen Sohn. Das heißt, wenn das Baby kommt ist er bereits 12. Er freut sich sehr auf das Baby, ist aber schlagartig sehr anhänglich geworden, was ich zwar genieße, aber mir auch komisch vorkommt. Ich weiß jedes Kind ist anders, aber: Hat jemand Erfahrung mit so einem großen Altersunterschied? Worauf sollte ich achten? Ihn besonders einbeziehen?

von Bliblablub90 am 10.06.2020, 00:18



Antwort auf Beitrag von Bliblablub90

Ich denke er ist in einem Alter , in dem er durchaus kommunizieren kann , was er möchte. Sicher nicht von allein , Du wirst schon Fragen stellen müssen - aber dann wird schon Stück für Stück ein Dialog zwischen Euch entstehen . Ich würde ihm den Freiraum geben zu dürfen , aber nicht zu müssen . Abläufe oder Entscheidungen , die ihn mitbetreffen , durchaus um seine Ideen dazu fragen - ob die dann helfen oder angenommen werden können , ist eine andere Sache.

von reblaus am 10.06.2020, 10:50



Antwort auf Beitrag von Bliblablub90

Huhu, ich selbst war 14, als meine jüngere Schwester geboren wurde, und meine eigenen Kinder sind 7 Jahre auseinander. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass auch ein Zwölfjähriger immer noch ein Kind ist, und dass auch er von der unvermeidlichen Geschwistereifersucht gepackt wird. Wenn auch oft eher auf unterschwellige Weise. Man merkt es meist nicht direkt gegenüber dem neuen Kind, sondern eher auf „Nebenkriegsschauplätzen“, die auf den ersten Blick nichts mit dem neuen Geschwister zu tun haben (z. B. höhere Anhänglichkeit, wie bei Euch). Wer lange Einzelkind war, tut sich schon nicht so ganz leicht damit, plötzlich nicht mehr das einzige Kind zu sein. Das ist eine emotionale Sache und hat auch nichts mit der Vernunft zu tun. Dein Sohn ist jetzt anhänglicher, weil ihn die Ankunft des neuen Babys natürlich auch verunsichert. Sicher freut er sich gleichzeitig auch sehr, aber Kinder haben ja sehr oft mehrere Gefühle gleichzeitig. Es ist kein Problem für sie, Freude, Beunruhigung, Unsicherheit, Neugier und noch viel mehr gleichzeitig zu empfinden. Das gilt auch, wenn das Baby da ist. Egal wieviel man das ältere Kind mit einbezieht, man kann die Eifersucht nicht ganz abstellen, und das muss man auch nicht. Ältere Kinder sind gegenüber dem Baby oft sehr fürsorglich und lieb, man spürt hier zunächst keine Eifersucht. Aber sie werden meist in anderen Bereichen „anstrengender“. Auf diese Weise sorgen sie dafür, dass auch sie genug Aufmerksamkeit bekommen. Wichtig ist natürlich zum einen der übliche Rat, dass Du Deinen Sohn ein bisschen in die Vorbereitungen (Sachen aussuchen) und später auch in die Babypflege mit einbindest (kleine Handreichungen). Noch wichtiger aber ist, dass er das Gefühl hat, nach wie vor von Dir und seinem Vater gesehen zu werden. Dass Ihr also auf seine Interessen achtet, ihn fragt, wie die Dinge (Hobby, Freunde) laufen, ob er glücklich ist, welche Unternehmungen er sich fürs Wochenende wünscht, und manchmal auch, ob es etwas gibt, das er sich zu Hause anders wünscht. Das habe ich meine Tochter auch hier und da gefragt, und es kamen oft Anliegen oder Probleme zur Sprache, die ich gar nicht auf dem Schirm hatte. Sein Vater sollte auch möglichst regelmäßig Papa-Sohn-Aktionen mit ihm machen (Autowerkstatt, Tankstelle, Sportflughafen anschauen, gemeinsame Radtour, Schwimmen gehen, all so etwas). Ältere Geschwister haben manchmal das Problem, das zuviel Vernunft von ihnen erwartet wird. Aber auch sie wollen noch Kind sein dürfen, wollen Aufmerksamkeit, mal gedrückt werden, mal mit Papa toben, Mama oder Papa auch mal ganz für sich haben. Wenn Euch das gelingt, wird alles prima klappen. LG

von Windpferdchen am 10.06.2020, 14:10



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hier auch 12 jahre altersaunterschied. die erste babyzeit war prima, der große hat einen großen schritt in richtung verantwortungsgefühl und "erwachsen werden" gemacht. viel geholfen, viel rücksicht genommen, stolz seinen babybruder präsentiert, seine belange (schule etc.) selbstständig geregelt. ich glaube, er hat das großer bruder sein sehr genossen. nach einigen monaten, vor allem als da baby mobiler wurde und mehr aktive aufmerksamkeit brauchte, kamen dann häufiger so sachen wie "du hast gar keine zeit mehr für mich" oder "du magst x lieber als mich" - aber nur dann, wenn ihm vermehrt langweilig war :-) wir haben hier bewusste babyfreien zeiten eingeführt, die nur dem großen gewidmet sind (baby ist dann unter aufsicht meines mannes), auch weil da auch noch so trennungskram mit reinspielt (der große hat einen andern vater). außerdem kuschelt der große jetzt wieder mehr (vorher war er vollpubi), spielt und kuschelt aber auch mit dem baby. die zwei sind ein herz und eine seele, der kleine betet seinen bruder an. die zwei machen gerne quatsch miteinander und bei schlechter laune hilft auch oft die gegenwart des "lieblingsbruders", um ohne geschrei wickeln oder zähneputzen zu können. den großen macht das sehr stolz, wenn wir ihn zu hilfe rufen :-) LG

von kuddelmuddel am 11.06.2020, 13:28



Antwort auf Beitrag von Bliblablub90

Hallo, ich glaube, mein fast 12 jähriger würde zum Baby mutieren, wenn nochmal oder (bestimmt noch schlimmer) zum ersten Mal Nachwuchs käme... Lass ihn kuscheln und klein-sein, wenn er es gerade braucht, er wird entthront, das macht unsicher. Bezieh ihn ein, nimm dir Zeit für ihn alleine, auch wenn das Baby da ist. Er wird daran wachsen und wird bestimmt ein stolzer und toller großer Bruder. Alles Gute Aeonflux

von aeonflux am 12.06.2020, 11:05



Antwort auf Beitrag von Bliblablub90

Meine Kinder sind 35,30,29,12, 9

von Kinderland am 18.06.2020, 12:39



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Hallo Mein Sohn wird im November 13 und ich bin aktuell in der 27 ssw schwanger. Er freut sich sehr. Er ist plötzlich wieder anhänglicher geworden. Da kam so vieles zusammen. Auch Corona. Wir genießen es, die Zeit zusammen. Seit 7 Wochen habe ich einen verkürzten Gebärmutterhals und war schon 2 mal stationär im Krankenhaus. Er und mein Partner meistern das alles super. Er wurde dadurch ein Stück selbstständiger .. Mein Partner ist nicht sein Vater, aber er macht da keine Unterschiede.

von Kaddy85 am 21.06.2020, 18:15