Zehn bis Dreizehn

Forum Zehn bis Dreizehn

Gymnasium in Münchener Westen

Thema: Gymnasium in Münchener Westen

Hallo an alle Münchner! Ich brauche Eure Hilfe! Wir ziehen demnächst in den Münchner Westen, unsere Tochter (jetzt in der 4.Klasse) soll dort im September ins Gymnasium gehen. Wir tun uns mit der Entscheidung wahnsinnig schwer, in welches Gymnasium sie denn gehen soll, da wir in der Ecke noch keine Eltern kennen und niemanden nach persönlichen Erfahrungen fragen können. Die Wahl ist zwischen Elsa-Brandström, Max-Plank und Karlsgymnasium. Die Sprachenfolge wäre uns und unserer Tochter egal, Hauptsache die Lehrer kümmern sich und die Atmosphäre in der Schule ist gut. Hat jemand von Euch die Kinder auf einer dieser Schulen? Was könnt Ihr uns empfehlen? Vielen lieben Dank!

von gruna am 11.04.2016, 23:41



Antwort auf Beitrag von gruna

Wir wohnen zwar in München, aber leider nicht im Westen, deshalb habe ich mit den genannten Gymnasien keine Erfahrungen. Aber ein paar allgemeine Gesichtspunkte, die bei der Wahl der Schulen, auf die meine Kinder gehen, maßgeblich waren: - Erreichbarkeit (wenn die Freunde/-innen in der Nähe wohnen, besucht man einander öfter) - Gibt es verschiedene Profile/Züge an einer Schule, zumindest das naturwissenschaftlich-technologische und ein sprachliches? Auch Kinder, die eigentlich sprachbegabt sind, können sich gegen eine dritte Fremdsprache entscheiden, da es dann doch sehr viele Vokabeln zum Lernen sind. In der 4. bzw. 5. Klasse sind spätere Prioritäten oft noch nicht abzusehen. - Welche Fremdsprachen werden angeboten? Wäre als dritte FS Italienisch oder Spanisch eine Option? Oder grundständiges Latein bzw. Französisch (also als erste FS und Englisch erst als zweite) Ich habe auch nach dem Gesichtspunkt "... Hauptsache die Lehrer kümmern sich und die Atmosphäre in der Schule ist gut ..." gesucht. Jetzt sehe ich es allerdings so, dass es an jeder Schule Lehrer gibt, die sich kümmern und eine positive, angenehme Atmosphäre verbreiten, aber auch welche, die nur ihren Job machen. Meistens kriegen die Kinder eine Mischung ab. Es herrscht ja nicht mehr das Klassenlehrerprinzip, d.h. auch wenn es mit dem einen oder anderen Fachlehrer Probleme gibt, ist das nicht so gravierend, weil jeder in der Klasse nur ein paar Stunden unterrichtet. (Mir hat übrigens mal eine Lehrerin gesagt, dass in der 5./6. und in der 11./12. Jahrgangsstufe vorzugsweise die bewährten Lehrer unterrichten. Die nicht so mit Ruhm bekleckerten Kollegen werden eher für die mittleren Jahrgänge eingeteilt.) - Sehr vorsichtig wäre ich bei der Wahl der sogenannten Münchner Traditionsgymnasien. Oftmals herrscht dort wohl eine recht arrogante Atmosphäre und "Zugereiste" finden schwer Anschluss. Das weiß ich allerdings nur von Bekannten, deren Kinder auf diese Schulen gingen (und wechselten), nicht aus eigener Anschauung. Außerdem sind an diesen Gymnasien die Wahlmöglichkeiten oft eingeschränkt, zumindest vor 4 Jahren gab es noch Schulen mit der alleinigen (!) Sprachfolge Latein - Englisch - Altgriechisch!! Wir sind jedenfalls mit den stinknormalen Feld-Wald-Wiesen-Gymnasien, auf die vorwiegend die Kinder aus dem jeweiligen Stadtteil gehen, sehr gut gefahren. - Noch zu bedenken ist folgendes: In München herrscht ein solcher Andrang auf Gymnasialplätze, dass nicht jede Familie einen Platz an der Wunschschule bekommt. Bei Gymnasialeignung ist zwar ein Platz an einem Gymnasium innerhalb des Stadtgebiets garantiert, aber nicht an einem bestimmten, d.h. eventuell muss man nehmen "was übrigbleibt". - Übrigens gibt es in München städtische und staatliche Gymnasien. Bei ersteren tritt die LH München (=Landeshauptstadt) als öffentlicher Schulträger auf und stattet ihre eigenen Schulen mit etwas mehr Lehrerstunden und Mitteln aus als der Freistaat Bayern als Träger der staatlichen Gymnasien. Allerdings ist die Gesamtzahl der Eingangsklassen an den städtischen Gymnasien durch Stadtratsbeschluss begrenzt (ich glaube, es gibt 14 Gymnasien, die Zahl der Eingangsklassen an allen zusammen wurde letztes Jahr von 50 auf 55 erhöht). - Die Schülerzahl in den 5. Klassen ist an allen Gymnasien recht hoch, d.h. 30 bis 32 Kinder pro Klasse. Sollten sich mal weniger anmelden, wird mit denen von der Warteliste anderer Gymnasien aufgefüllt - bis zum Anschlag. Aber in jeder Jahrgangsstufe werden es weniger, da doch einige auf die Realschule wechseln. Kleinere Klassen gibt es in der 5. Jahrgangsstufe nur an Privatschulen. Ich wünsche Euch eine gute Wahl!

von Rucolaendivie am 12.04.2016, 15:31



Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Ich schließe mich rucola an. Und gebe zu bedenken, dass in München auch bei den Gymnasien das sprengelprinzip gilt. Heißt, am nächstgelegenen gym mit der Richtung eurer Wahl habt ihr den Platz sicher. Wollt ihr woanders hin, bekommt ihr evtl keinen Platz, sondern müsst auf das nächstgelegene. Auf den Ruf gebe ich nicht so viel. Mein sohn ist auf einem Gym mit eher schlechtem Ruf, hat aber sehr gute Freunde in der Klasse und fühlt sich wohl. Auch ich fühle mich durch die Lehrer gut beraten und von der Schule gut informiert. Meine Tochter ist auf einem vermeintlichen “Elite“-Gymnasium, hat aber eine Chaotenklasse erwischt. Lehrer gibt es hier wie da nette und weniger nette.

von kanja am 12.04.2016, 16:31



Antwort auf Beitrag von kanja

Kein offizielles Sprengelprinzip, aber sie gehen nach Entfernung. D.h. erst gehen die Plätze an die, die in der Nähe wohnen. Wenn dann alle Plätze vergeben sind, kriegen die weiter weg Wohnenden auch nicht unbedingt ihre Zweitwahl, weil diese Schule u.U. auch schon alle Plätze vergeben hat, sondern irgendeinen Platz irgendwo in München, wo noch was frei ist. Und das kann schon mal heißen, das Kind hat mit Umsteigen und Fußwegen Elternhaus - Haltestelle - Bus - U-Bahn - andere U-Bahn - Haltestelle - Fußweg Schule eine Stunde zu tun.

von Rucolaendivie am 12.04.2016, 16:44



Antwort auf Beitrag von Rucolaendivie

Das stimmt. Ich plädiere sowieso immer für Nähe. LG Anja

von kanja am 12.04.2016, 16:51



Antwort auf Beitrag von gruna

ich war auf dem karlsgymnasium, kleine aber feine schule, humanistisch und neusprachlich. leider wohnen wir jetzt im osten, wäre es anders gewesen, ich hätte meine kinder auch hingeschickt. was ist mit bert-brecht?

Mitglied inaktiv - 12.04.2016, 15:56



Antwort auf Beitrag von gruna

Hallo, Das Karls ist humanistisch mit Kindern aus sehr akademischen Familien. Viele leistungsstarke Kinder. Würde ich mir wegen der Sprachenfolge gut überlegen, Und auch nur nehmen, wenn deine Tochter eine gute Schülerin ist Max Planck ist naturwissenschaftlich und riesig und hat einen hohen Jungenanteil. Relativ unruhige Klassen, aber auf jeden Fall einfacher als das Karls Elsa Brandström kenn ich nicht. Wichtigstes Kriterium war für mich die Nähe zum Wohnort, wegen kurzer Anfahrtswege und Freundinnen im Viertel Larissa

von larissa am 12.04.2016, 17:34



Antwort auf Beitrag von gruna

Das Elsa Brandström ist städtisch und hat einen sprachlichen und einen naturwissenschaftlichen Zweig. Ohne die Schule zu kennen wären das zwei Argumente die für mich für die Schule sprechen

von larissa am 12.04.2016, 17:39



Antwort auf Beitrag von gruna

Danke für Eure Hilfe! Es ist mir klar, dass alles von den konkreten Lehrern und der konkreten Klasse, wo sie hinkommt abhängig wird, aber es ist verdammt schwer eine Entscheidung zu treffen, ohne die Schulen zumindest ein bißchen von Innen zu kennen. In meinem jetzigen Viertel kann ich einfach mit anderen Eltern reden und bekomme schon mal eine Ahnung, was mein Kind auf welcher Schule erwarten kann... Wir haben uns gegen eine reine Mädchenschule entschieden, weil es uns irgendwie künstlich vorkommt. Meine Tochter ist eine gute Schülerin, aber die Anforderungen am Gymnasium sind ja deutlich höher als in der Grundschule. Alle 3 Gymnasien wären nah zu unserer neuen Wohnung, wir wären vom Sprengel her überall genommen (so die Aussage der Schulsekretärinnen). Freundinnen im Viertel hat sie noch keine, wir wohnen ja dort noch nicht. Daher kommt die Unsicherheit

von gruna am 12.04.2016, 19:07



Antwort auf Beitrag von gruna

Ich war auf dem Bert-Brecht und kann nur sagen, dass ich mich dort sehr wohlgefühlt habe. Als künstlich habe ich es nie empfunden. Und Kontakt zu den Jungs hatten wir genügend, da nebenan die Peslmüllerschule (Mittelschule) ist und im Bus ja auch immer die Schüler aus dem Karlsgymnasium mitgefahren sind. Wir hatten immer nur Gezicke mit den Mädels aus der Peslmüllerschule, da diese "ihre" Jungs für sich alleine haben wollten und meinten, dass wir Gymnasialmädels die Finger von ihnen lassen sollten ;-) Aber das ist alles schon ganz ganz lange her; die Situation kann sich natürlich mittlerweile auch geändert haben.

von charty am 13.04.2016, 08:06



Antwort auf Beitrag von charty

ich war ja immer gegen mädchenschulen (gerade WEGEN dem bbg , gell charty!), aber seit meine tochter in eine geht (bogenhausen natürlich!) bin ich wahnsinnig begeistert. vom max planck habe ich aktuell wenig gutes gehört und das mit den akademikerkindern auf dem karls halte ich ebenfalls für ein gerücht....dunstkreis ist halt obermenzing, gräfelfing etc. aber eben auch pasing, westkreuz usw.

Mitglied inaktiv - 13.04.2016, 08:52



Antwort auf diesen Beitrag

Die Tochter einer Freundin geht aufs Bert Brecht und es läuft gut. Für meine Tochter wäre ein reines Mädchen-Gymnasium nicht in Frage gekommen, allerdings haben wir ja die softe Variante: Tochter auf Gym mit ca. 80% Mädchen-Anteil, beim Sohn genau andersrum. Das Max-Planck ist tatsächlich auch so eins mit hohem Jungs-Anteil, das müssen die Mädchen verkraften können. Am Elsa Brändström (mit ä übrigens) gibt es sowohl den naturwiss. Zweig als auch den sprachenlichen. Das wäre vlt eine Überlegung wert.

von kanja am 13.04.2016, 09:15



Antwort auf diesen Beitrag

Ja, ja, so können sich die Meinungen ändern Aber ich kann es doch noch toppen: Mitte der 11. Klasse bin ich auf ein klösterliches Gymnasium gewechselt mit Internat, von Nonnen geführt. Nur Mädels. Aber Gott sei Dank gab es meine Punks im Haus gegenüber ... Aber Scherz bei Seite, gerade dieses letzte Gymnasium nimmt seit Jahren Jungs auf und es scheint super zu laufen, nur leider halt in Landshut.

von charty am 13.04.2016, 09:23



Antwort auf Beitrag von gruna

Max-Plank hat halt sooo viele Zusatzangebote (diverseste Sportarten, Theater, Aquarium und Terrarium, Bienen, Girls IT, Roboter, 5 Fremdsprachen von Italienisch bis Russisch, sogar eine Bierbrauerei usw.). Ich stelle mir das so vor, dass jedes Kind da auf jeden Fall etwas für sich finden kann. Die Schule ist so riesig, ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist... Was hört man denn schlechtes über Max-Plank?

von gruna am 13.04.2016, 21:18



Antwort auf Beitrag von gruna

beide kinder einer ex-kollegin sind dort. altes gemäuer, groß, voll, unpersönlich. was dem einen kind taugt, dem anderen eben nicht. letztendlich weiß man erst im nachhinein, ob es eine gute oder schlechte entscheidung war. je länger man rumeiert, desto schwerer wird es und desto kritischer wird man dann auch, wenn das kind dort ist. stellt die entscheidung u.u. immer in frage. ich habe für meine kinder nicht lange überlegt, kind1 hat mir die entscheidung aus der hand genommen, kind2 war so abgelenkt von jungs, daß es für mich nur eine richtung gab....

Mitglied inaktiv - 14.04.2016, 10:00



Antwort auf Beitrag von gruna

Hi, wir stehen aktuell am gleichen Punkt, an dem ihr vor 5 Jahren ward, und zwar offenbar im gleichen Bezirk! Für unseren Sohnemann geht es nächsten Sommer (2022) in München los. Auch er kommt gut durch die Grundschule, hat Spaß an allem, so dass uns eine inhaltliche (Stichwort Schwerpunkt) Wahl zw. den 3 von dir genannten Schulen sehr schwer fällt. Darf ich fragen, wie ihr euch entschieden habt und ob ihr zufrieden mit eurer Entscheidung seid? Kannst du mir einen Rat geben? Ganz lieben Dank!

von Pippita am 27.09.2021, 19:36