Überlastung

Forum Überlastung

Inzwischen viel gelassener. Woran liegts?

Thema: Inzwischen viel gelassener. Woran liegts?

Hallo, ich habe gerade den letzten Post bzw. den ersten in diesem Forum gelesen. Und genau heute habe ich gedacht, dass ich früher oft so fertig, überfordert, frustriert und gestresst war und dass das inzwischen viel besser geworden ist. Ich habe mich gefragt: Was hat sich geändert? 1. Die Kinder sind natürlich größer (inzwischen 13 und 17 Jahre alt). Das macht schon sehr viel aus, ist aber auch nicht alles. Was dann? Ich selbst bin entspannter geworden, kann Fünfe auch mal gerade sein lassen, bin nicht mehr so perfektionistisch. Ich gestatte mir selbst auch mal Ruhepausen, ohne wie früher gleich ein furchtbar schlechtes Gewissen zu haben. Ich genieße mein Leben viel mehr, weil ich es bewusster lebe (das hört sich jetzt total abgedroschen und esomäßig an, ist aber einfach so). Ein Beispiel: Mittlerweise gehe ich oft nachmittags nach der Arbeit und bevor ich einkaufe, zu Hause koche, Wäsche aufhänge, die Küche aufräume etc. gerne noch eine Runde spazieren. Falls ich das früher überhaupt gemacht hätte, hätte ich mir nur To-Do- Listen im Kopf geschrieben und ein schlechtes Gewissen gehabt, dass ich jetzt einfach mal so spazieren gehe. Jetzt gönne ich mir diesen Spaziergang und genieße ihn in vollen Zügen, ohne daran zu denken, was ich noch alles machen muss. Dafür bin ich danach auch entspannter für die ganzen Aufgaben zu Hause. Und ich mache jetzt viel mehr Dinge, die mir Spaß machen (und nicht auch meinem Mann oder meinen Kindern). Ich bin also egoistischer geworden. Ich treffe mich mit Freundinnen, gehe Tanzen, auf Konzerte... Auch mit meinem Mann mache ich wieder viel mehr Sachen. Das alles gibt mir wahnsinnig viel Energie für den Alltag. Aber das Allerwichtigste: Ich habe endlich einen Beruf gefunden, der mich vollkommen ausfüllt und mir wahnsinnig viel Spaß macht, nämlich Lehrerin. Und das alles zusammen lässt mich Stress viel besser aushalten. Denn stressig ist mein Leben nach wie vor. Aber ich bin davon nicht mehr so gestresst. Das Ganze hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt habe, was und auch wer mir gut tut. Ich bin jetzt 45 und erst seit kurzem kann ich sagen: Das Leben ist schön!

von Beppeline am 20.09.2019, 17:32



Antwort auf Beitrag von Beppeline

...bitte mal ins Postfach gucken!

von Bonnie am 20.09.2019, 17:43



Antwort auf Beitrag von Bonnie

Hast auch eine PN!

von Beppeline am 24.09.2019, 14:31



Antwort auf Beitrag von Beppeline

Mir geht es auch so. Ich werde oft drauf angesprochen, ob mein tag mehr als 24 Stunden hätte. Was ich alles schaffen würde. Es hat viele Ursachen denke ich : - man hat mehr Lebenserfahrung, in 13,5 Jahren mit Kids, 3 jungs, schockt einen nicht mehr viel, kleinere Katastrophen passieren ständig - kids sind größer, man gewinnt mehr Freiraum, meine sind zw. 6 und 13 - ich bin ziemlich organisiert, Kalender ist alles, Zeitplan optimierten, Sachen werden rechtzeitig gepackt, vergesse natürlich trotzdem manchmal was. - Mein Zuhause ist bestmöglich entrümpelt und aufgeräumt, alles hat seinen platz, kein unnötiger Krimskrams, das macht den Haushalt viel einfacher und schneller, entrümpelt man die wohnung, entrümpelt man die seele - ich nehme mir freie Zeit zum Yoga und Sport - geistige Arbeit ist ein guter Ausgleich zum Stress daheim, ich mache meinen Job gern - auch mal fünfte grade sein lassen, da schaut das Kind eben mal bissl tablet und ich trinke in Ruhe Kaffee, das macht mir kein schlechtes Gewissen mehr - ich have eine sehr gute psychische resilienz, habe vor 15 bis 20 Jahren viel durchgemacht, aber bin da trotzdem nicht kaputt gegangen - ich habe auch Baustellen, die ich bei mir gern verbessern würde, kann mich aber trotzdem lieben LG Mugi

von Mugi0303 am 20.09.2019, 21:00



Antwort auf Beitrag von Beppeline

Hallo, das hört sich bei euch wirklich gut an!! Ich bin gerade quasi am anderen Ende, fühle mich extrem gestresst, entnervt, habe inzwischen viele Ängste und noch mehr Sorgen. Es ist bei mir wirklich auch seit einiger Zeit besonders viel los (habe zwei Jobs, einen davon gerade neu angefangen, mit viel Verantwortung, der zweite ist im sozialen Bereich, für den ich ernannt wurde und in dem ich mich viel kümmern muss, ein Sohn mit gravierenden Schulproblemen und weiteren psychischen Problemen, der jetzt die Schule gewechselt hat, eine kranke Mutter für die jetzt akut eine Unterbringungslösung gefunden werden muss) und natürlich der ganz normale Wahnsinn. Ich sehe selbst, dass das für mich zu viel ist, weiß aber nicht, wie ich da raus soll. Ich sehe keinen Punkt. Ich habe gerade noch nicht Mal Zeit mich darum zu kümmern.... Daher meine Frage, wie habt Ihr es geschafft, so weit zu kommen? Hattet ihr Hilfe? Wenn ja, von wem?? Danke Zita

von zita am 22.09.2019, 08:20



Antwort auf Beitrag von zita

Also mal zuerst: als mein Mittlerer in der Grundschule war, das waren 3 bis 4 schlimme Jahre. Er hatte Probleme, ich auch dadurch, es war so Kräfte zehrend, hat die ganze Familie beeinflusst. Von daher kann ich das nachvollziehen. Wir haben es geschafft, dass er und der große, der in der gs aber ein selbstläufer war, auf die montessori Oberschule gehen. Nun 6. Und 8. Klasse. Das hat sehr zur Entspannung beigetragen. Keine Hausaufgaben, kein Lernen, keine unangekündigten Arbeiten.... Ich hatte mal mit Mitte 20 ne Therapie, hat mir auch gut geholfen. Ich habe mit 21 meine Mutter, mit 26 meinen Vater verloren und einen großen Bruder im Gefängnis... War alles bissl viel, weil da auch viel Probleme schon vorher waren. Man kann sich nur selbst helfen, Arbeit und Familie so organisieren, dass es halbwegs passt. Freiräume für sich konkret einfordern und wahr nehmen. Heißt auch nicht, dass ich nicht manchmal auch an meine Grenzen komme. Ich stehe um 5 auf, arbeite 36 Stunden in der Woche, oft etwas mehr, habe 3 Kinder. Da ist ein gewisses stresslevel ja normal. Man gewöhnt sich auch ein Stück weit dran. Bei dir gibt es mehrere Punkte : Die Sache mit deiner Mama scheint vorübergehend zu sein, wenn sie gut untergebracht ist, fällt hoffentlich etwas Stress weg. Deine 2 Jobs scheinen nicht machbar zu sein, überlege ob es wirklich so geht. Vielleicht doch den im sozialen Bereich aufgeben, es sei denn es ist gleichzeitig dein Hobby. Dein Sohn sollte hohe Priorität haben. Wenn es bei ihm wieder besser läuft, geht es auch dir besser. Was machst du für dich? Sport, Yoga...? Mugi

von Mugi0303 am 22.09.2019, 08:58