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Geschrieben von Anielie123 am 12.05.2023, 12:49 Uhr

Schwierigkeiten Stillen

Hallo,

Meine Tochter ist nun fast 7 Wochen alt und seit ca 1,5 Wochen meckert sie tagsüber vermehrt immer mehr an der Brust. Nach 1-3 Minuten klopft sie auf die Brust, meckert und wird sehr unruhig. Dies führt teilweise zu dauerstillen von mehreren Stunden und wenig Schlaf.

Kurz zu der Geburt und dem bisherigen Verlauf:
Es war ein Kaiserschnitt. Anfangs verlief das Stillen ok, aber ich hatte starke Schmerzen beim andocken dabei. Das Haut zu Haut Kontakt hatten wir nicht, nur viel kuscheln. Sie schläft auch seit der Geburt immer bei mir. Tagsüber habe ich sie viel auf den Armen.
Nach 4 Tagen zur Entlassung hat die Hebamme Zuhause das Stillhütchen gegen den Schmerzen vorgeschlagen, welches dann etwas geholfen hat.
Nach ca 2 Wochen konnte ich das Stillhütchen langsam absetzen, vorher habe ich es auch schon größtenteils nur an einer Brust genutzt.

Parallel kam aber ein Gewichtsproblem, dass sie nicht so viel zunimmt, es lag meistens zwischen 80-120g pro Woche, trotz 8-10 voller Windeln täglich. Die Hebamme meinte es ist alles ok, da sie gut wächst und sich entwickelt, und wir die vollen Windeln haben.

Seit ca 1er Woche bekommt sie ab und zu, wenn sie an der Brust meckert( siehe oben) eine Flasche/60-90ml pro Mahlzeit Max 2mal am Tag Pre Milch, da die Hebamme es empfohlen hat auch wegen dem Gewicht.

Jetzt vor einer Woche war auch eine Stillberaterin bei uns. Sie meinte dass das keine Saugverwirrung ist, sondern kein effektives trinken und hat vorgeschlagen die pre zu reduzieren und sie weiterhin mit Wechselstillen anzulegen. Dies haben wir auch getan, aber gefühlt wurde alles schlimmer. Sie meckert weiterhin tagsüber, so dass wir wieder zu der Brusternährungsset zurückgreifen und ihr pre geben müssen. Danach ist sie satt und zufrieden.

Mein Partner sagt, dass ich von Anfang an alles falsch gemacht habe( Stillhütchen, kein haut zu haut Kontakt). Könnte es tatsächlich daran liegen?
Gibt es die Möglichkeit was zu tun, so dass ich sie wieder so wie am Anfang vollstillen kann oder woran könnte es liegen, dass sie auf einmal nicht mehr genug bekommt?

 
4 Antworten:

Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von rabe71 am 12.05.2023, 18:59 Uhr

Hallo,
ich sehe das auch so, das Kind sollte zugefüttert werden, die Gewichtszunahme ist zu gering.
Was mich wundert, wo doch schon eine Stillberaterin da war, möchtest du nicht an der Brust zufüttern, mit Sonde oder Brusternährungsset?
Was machst du sonst?
- Bockshornklee
-Wechselstillen
-Brustkompression
Hast du in der Zeit mit Hütchen zusätzlich gepumpt?

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von Anielie123 am 13.05.2023, 1:09 Uhr

Hallo,
Wir haben bereits vieles ausprobiert. Sie wird momentan mit Brusternährungsset zugefüttert. Ich trinke regelmäßig stilltee( Bockshornklee ist drin), Wechselstillen, warme Kompressen vor anlegen. Abgepumpt habe ich auch ohne Hütchen. Ich stille seit fast 5 Wochen ohne Stillhütchen. Es hilft alles nicht. Nach wie vor ist das Problem da…

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von rabe71 am 13.05.2023, 8:53 Uhr

Ich würde trotzdem noch Bockshornkleekapseln versuchen (Stilltee hat wenig Effekt) und evtl. über Domperidon nachdenken.
Wegen dem Pumpen habe ich nur gefragt, da man, wenn man Hütchen anwendet, die ersten 10-12 Tage zusätzlich pumpen sollte. Sonst hat man auf längere Sicht oft keine ausreichende Milchbildung.
Mit dem BES ist ja schonmal super, da wird dann gleichzeitig die Brust angeregt!
Alles Gute!

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Re: Schwierigkeiten Stillen

Antwort von Bonnie am 15.05.2023, 8:56 Uhr

Hallo,

mein persönlicher Tipp: Lies unbedingt den Klassiker „Stillbuch“ von Hannah Lothrop, das hat mich selbst wirklich gerettet beim ersten Kind (auch Startprobleme wie Stillhütchen etc.). Jede Stillende sollte es kennen. Vor allem weil es die absolute Gewissheit vermittelt, dass jede Frau ihr Kind vollstillen kann.

Ergänzend ein paar Gedanken:

- Der einzige Weg, die Milchbildung zu steigern, ist Anlegen-Anlegen-Anlegen. Nichts anderes hilft da, auch keine Milchpumpe. Vor allem der Anblick, die Wärme, das Saugen und der Duft des Babys regen das Gehirn der Mutter an, Prolaktin zu bilden. Nichts anderes hat dieselbe starke Wirkung.

Damit ist aber nicht Dauernuckeln gemeint. Sondern einfach sehr kurze Stillabstände. Lege dein Kind ruhig mehrmals stündlich an, aber nicht zum Nuckeln. Wenn nach einigen Minuten nicht mehr zügig getrunken wird oder für den Moment nichts mehr kommt, lege das Baby ab. Die paar Schlucke reichen, um die Milchbildung anzuregen.

- Es dauert etwa zehn Tage, bis die Brust sich an den Bedarf angepasst hat. So lange muss man die Nerven bewahren. Nur wenn man nicht zufüttert, „erfährt“ der Körper auch, wie viel Milch wirklich benötigt wird und kann sich darauf einstellen. Da die Brust das nicht auf Knopfdruck schafft, muss man ein paar Tage durchhalten.

- Gegen Wundsein durchs Dauerstillen muss man nach jedem Stillen Lanolin auftragen, Produktnamen z. B.: „Brustwarzensalbe“ (Apotheke) oder „Lansinoh“.

- Viel trinken, ruhig 3 Liter täglich. Von zwei Tassen Kaffee und ein bisschen Saft (viele trinken leider nicht mehr) kann der Körper nicht genug Milch bilden. Zwei bis drei Liter Wasser oder Tee sind das Minimum.

- Ich wollte noch was zu deinem Freund sagen: Es ist wirklich, wirklich übel, dass er dir Vorwürfe macht. Eine Baby per Kaiserschnitt zu entbinden (ich hatte auch schon zwei KS), trotz wunder Brustwarzen zu stillen, alles zu probieren, so wie du es machst, ist eine Riesenleistung. Ein Kaiserschnitt ist eine belastende sog. „Große Bauchoperation“ mit hohem Blutverlust. Und trotzdem so engagiert ums Stillen zu kämpfen, ist großartig.

Da braucht man keine schlauen Sprüche eines Mannes, der hier absolut keine Ahnung hat. Der einzige Job des Mannes ist es, der Frau in so einer Situation Mut zu machen. Wenn er nicht mal das hinkriegt, dann fürchte ich, dass du noch viel Erziehungsarbeit bei ihm leisten musst – vermutlich auch bei anderen Dingen, die die Rolle eines guten Partners und Vaters betreffen. Wasch dem mal den Kopf!

LG

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