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Langzeitstillen

Thema: Langzeitstillen

Hallöchen, Meine kleine (6 Monate) haben nun eine sehr harmonische Stillbeziehung. So langsam tasten wir uns an die Beikost ran. Ich habe mich sehr mit dem Thema Muttermilch und stillen beschäftigt und auch etliche Studien gelesen. Gerne würde ich meine kleine Langzeitstillen. Für mich würde durchaus in Frage kommen sie länger als ein jahr eventuell 2 jahre zu stillen (vorausgesetzt natürlich die kleine Maus möchte weiter gestillt werden) und es ist mir egal was andere sagen. Ich werde immer dumm. Angeschaut wenn ich davon berichtem Nun zu meiner frage. Ich habe viele beikost Pläne mir angesehen und auch Bücher.. Aber überall ersetzt die beikost eine milch Mahlzeit. So dass ungefähr nach einem jahr gar nicht mehr gestillt wird. Wie gehe ich da nun vor?

von NineT am 19.11.2022, 23:00



Antwort auf Beitrag von NineT

Hallo, ich habe auch langzeitgestillt, bis weit ins zweite Lebensjahr hinein. Also, Du musst da nicht nach Tabellen oder Büchern gehen. Du kannst den Brei einfach immer NACH dem Stillen anbieten. So dass fast alle Stillmahlzeiten im Moment noch komplett beibehalten werden, auch wenn die Abstände sich vielleicht leicht vergrößern. Natürlich wird es langfristig so sein, dass Stillmahlzeiten weniger werden durch die wachsende Breimenge. Vor allem ab 12 Monaten, wenn normale Familienkost auf den Speiseplan kommt. Aber das macht nichts. Langzeitstillen ist Langzeitstillen, auch wenn das Kind weniger Milch trinkt und schon viel Beikost isst. Ich selbst habe mit sechs Monaten kleine Beikostmengen eingeführt, erstmal nur ganz wenige Löffelchen. Wichtiger als zeitliche Vorgaben oder die Anzahl der Mahlzeiten ist die Vielfalt: Angefangen habe ich mit ein paar Löffelchen Möhre, Pastinake, Kürbis oder Süßkartoffel. Diese Breie sind etwas süß von Naturaus, und daher prima für den Einstieg geeignet. Später gab es dann zusätzlich einmal täglich einen kleinen Brei aus Mehrkorn-Schmelzflocken (ohne Zucker, Milchzucker oder versteckten Zucker in Form von Maisstärke), z. B. von der Firma Kölln-Flocken. Den habe ich mit Wasser und etwas püriertem Obst angerührt, manchmal eine kleine Menge Nussmus hinzugefügt (wg. wertvoller Öle). Wie gesagt, erstmal nur Mini-Mengen. Zweimal die Woche darf es auch etwas Fleisch und Fisch sein, auch ein wenig weiches Ei oder Rührei wird heute empfohlen. Die DGE (Dt. Gesellsch. f. Ernährung) sagt heute: Wenn Babys früh mit unterschiedlichsten Nahrungsmitteln in Berührung kommen, entwickeln sie später dagegen seltener Unverträglichkeiten. Bleibe gelassen und flexibel. Grob kann man sagen: Im ersten Lebensjahr ist Milch die Basis, die von Brei ergänzt wird. Im zweiten Lebensjahr ist es umgekehrt: Die Familienkost ist die Basis, die mit Milch ergänzt wird. LG

von Windpferdchen am 20.11.2022, 10:33



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Wir haben zuerst Brei angeboten, dann gestillt. Stillen war meist interessanter, also der Brei zuerst. Das ist überhaupt kein Problem. Interessant ist der Brei aber auch daher, dass Du dann, wenn Du mal Zeit ohne Kind brauchst, flexibler bist.

von zweizwerge am 20.11.2022, 23:19



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Huhu, Habe meine Kinder alle über 4 Jahre gestillt und finde es super, dass du auch Langzeitstillen möchtest. Also ich habe meinen Kindern einfach immer was angeboten vom Tisch, nichts püriertes oder so, sondern das normale Essen, nachdem sie 1 Jahr alt waren. Kinder verschlucken sich nicht wenn sie das von Anfang an so gewöhnt sind. Danach wurde dann gestillt oder auch mal eine Std danach, je nachdem wieviel gegessen wurde. Viel Erfolg und eine schöne Stillzeit

von Germanhijabi am 20.11.2022, 13:22



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Hallo, in der Praxis funktioniert das nicht immer so wie in der Theorie. Meine Tochter zum Beispiel hat auch nachdem sie dreimal am Tag Beikost bekam nicht weniger gestillt als vorher. Sie hat das rigoros eingefordert. So wirklich satt isst sie sich erst seit sie ca.18 Monate alt war (ich glaube sogar etwas später). Geh nicht zu sehr nach Schablone bei der Beikost, Essen soll vor allem Freude machen und man kann (dem Alter entsprechend) schon viele verschiedene Lebensmittel anbieten und entdecken lassen. Ich hatte immer vor bis mindestens zum 2. Geburtstag zu stillen, aufgrund von familiärem Allergierisiko. Jetzt sind wir bei knapp 2,5 Jahren und es ist noch kein Ende in Sicht. Negative Kommentare habe ich bisher noch keinen einzigen erhalten, aber ich tue es auch nicht groß kund.

von Fleurdelys am 20.11.2022, 22:34



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Hallo, schön, dass euch das Stillen gefällt. Ich finde 2 Jahre noch nicht Langzeitstillen, denn das ist ja die empfohlene Stilldauer der WHO. Du musst einfach gar nichts beachten, wenn du dein Kind nach Bedarf stillst. Im ersten Jahr wird dein Kind wahrscheinlich die Nahrungsmittel nur kennen lernen und sich größtenteils die Kalorien über die Milch holen. Im zweiten Jahr wird dein Kind wahrscheinlich den Hauptteil der Kalorienzufuhr über feste Nahrung zu sich nehmen und das Stillen wird hauptsächlich das Saug- und Nähebedürfnis befriedigen. Mach dir nicht so viele Gedanken. Solange man nicht das Abstillen forciert, wird das Kind das Stillen so lange einfordern, wie es benötigt wird. Mein Sohn hat sich mit 2,5 selbst abgestillt. Lg

von angi159 am 21.11.2022, 09:13



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Hallo, Kind ist drei und ich stille nach Bedarf. Das musst du gar nicht planen, Kind sagt dir schon, wann es an die Brust will ;) Er isst und trinkt ganz normal und manchmal wird die Brust verlangt. Nachts stille ich momentan tendenziell öfter als am Tag bzw ist es sicherer, dass ich stillen muss. Tagsüber will er manchmal gar nicht, aber nachts mindestens ein Mal

von Gesichtsnase am 21.11.2022, 13:27



Antwort auf Beitrag von NineT

Gratulation zu deiner Einstellung! Vorweg diese ganzen Beikostpläne sind totaler Quatsch. In jedem Land sind sie sowieso anders. Wissenschaft steckt da keine dahinter, eher als Sponsoren hipp & co. Du solltest auf jeden Fall nicht hingehen und Stillmahlzeiten ersetzen. Grundsätzlich erst die Brust anbieten und dann Beikost. Wir praktizieren Baby led weaning und das kann ich nur empfehlen, wenn man gerne länger stillen möchte. Mein Sohn ist jetzt 3 Jahre alt geworden und liebt seine Milli immer noch mehrmals am Tag. Besonders in Zeiten von Krankheit ein Segen, wenn keine Nahrung und sonst kaum Flüssigkeit aufgenommen wird. Und nicht zuletzt ist Stillen die beste Einschlafhilfe. Ich denke aber auch, dass ein Familienbett sehr förderlich für eine lange Stillbeziehung. So können die Kinder auch nachts nach Bedarf ohne Mühen gestillt werden.

von Ihita am 26.11.2022, 00:36