Zeit für ein Dankeschön und "Mutmacher" für andere Mamas

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Zeit für ein Dankeschön und "Mutmacher" für andere Mamas

Liebe Biggi, liebe Kristina! Meine Kleine schläft selig in ihrem Bettchen - zum ersten Mal seit Ewigkeiten ohne in den Schlaf gestillt zu werden. Und ich nutze die Gelegenheit, um mich bei euch zu bedanken. Denn euch und eurer phantastischen und noch dazu kostenlosen Arbeit ist es zu verdanken, dass es mir heute wirklich gut geht - weil ich eine zufriedene Mama bin, die sich sicher ist, ihrem Kind als das zu geben was es braucht: Liebe, Geborgenheit und Zeit zum Wachsen und Reifen. Ihr habt mir durch direkte Ratschläge oder durch Mitlesen bei anderen "Fällen" immer wieder Mut gemacht. Mut durchzuhalten, auch wenn ich wieder mal total übermüdet war, weil mich meine Kleine immer noch jede Nacht dreimal weckt (und ich seit ihrer Geburt vor 10 Monaten genau EINE Nacht durchgeschlafen habe). Durch euch habe ich verstanden, dass das eben KEIN unnormales, sondern ein ganz natürliches Verhalten ist - egal was die Umwelt einem weismachen will. Mut, dass sie das Einschlafstillen irgendwann nicht mehr brauchen wird (vielleicht sind das schon die ersten Anzeichen dazu, dass sie heute ohne Einschlafstillen oder Herumfahren einschlief? Zumal es sich schon an den letzten Abenden abzeichnete, dass das Einschlafstillen plötzlich nicht mehr so gut klappte). Und zwar ohne Schlafprogramme wie "Jedes Kind kann schlafen lernen" anzuwenden. Ja, ich gebe zu - in meiner Verzweiflung habe auch ich mir dieses Buch durchgelesen. Zum Glück hab ich auf mein Gefühl gehört, das mir sagte "Dein Kind weinen lassen? Ihm zeigen, dass ich nicht als Tröster bereitstehe? - Nein, das kann ich nicht!" und hier immer wieder Bestätigung erhalten. Mut nicht zu verzweifeln als es trotz späten Beginns mit der Beikost nicht klappen wollte und sie immer nur ein paar Löffelchen aß während andere Kinder in dem Alter schon ein 190g-Gläschen verdrückten und ich Panik hatte mein Kind würde zu wenig Nährstoffe bekommen. Heute isst sie von Tag zu Tag mehr, Brei, Brot, Gemüse - ganz egal. Sie interessiert sich sehr für das was wir auf dem Teller haben und würde am liebsten alles probieren. Und das alles ohne Verzweiflung meinerseits, denn ich habe zum Glück gerade noch rechzeitig das Buch "Mein Kind will nicht essen" gelesen, das hier immer wieder empfohlen wird. Dadurch habe ich verstanden, dass Essen kein Kampf und kein "Komm, den einen Löffel isst du noch" sein muss. Besonders schön finde ich die Schilderungen von Biggi über ihre und andere lange gestillte Kinder, die sich zu lieben, selbstbewussten Kindern entwickelt haben und das auch im Umgang mit ihren jüngeren Geschwistern zeigen. Ich hatte am Freitag ein Gespräch mit einer Mama, die die Ansätze der Stillberatung oder dieses Forum hier nicht kennt, mir aber genau das Gleiche über ihre beiden großen Kindern berichtet. Und diese Kinder wurden auch über den ersten Geburtstag hinaus gestillt. Sie kennt sich beruflich gut mit Kindern aus und meldet mir außerdem immer wieder zurück, dass sich meine Kleine (die sie nun seit 8 Monaten kennt) zu einem in sich ruhenden, zufriedenen Kind entwickelt hat. Rückmeldungen, die ich auch im Urlaub von Erzieherinnen aus der Kinderbetreuung des Hotels in dem wir waren bekommen habe. Kurzum: Liebe Mamas, verzweifelt nicht, wenn ihr das Gefühl habt immer wieder kämpfen zu müssen. Ich kenne das nur zu gut aus eigener Erfahrung (Schlafen? Kampf. Essen? Kampf. Stillen? Ein wochenlanger Kampf, bis es endlich funktionierte...). Versucht durchzuhalten. Ich glaube ganz fest daran, dass man dafür belohnt wird. Weil sich das Kind so entwickelt wie man es sich wünscht: Zu einem kleinen, fröhlichen Menschen, der weiß, dass er sich auf seine Eltern verlassen kann. Liebe Biggi, liebe Kristina: Danke, danke, danke! Ich denke, ich werde euch noch eine ganze Weile "brauchen" ;-)...

von Rory am 08.10.2012, 16:14



Antwort auf: Zeit für ein Dankeschön und "Mutmacher" für andere Mamas

Liebe Rory, ich danke dir so sehr für diese Zeilen und es berührt mich zutiefst, dass wir das weitergeben dürfen, was wir selbst so erlebt haben. Glaub mir, auch ich habe damals gezweifelt und ich war nicht immer sicher, ob ich alles richtig mache, aber heute habe ich den lebenden Beweis. Kam eben von einem Termin heim und mein Sohn hat schon gekocht, der Hund war Gassi und ich darf hier in Ruhe schreiben……heute bekomme ich so viel zurück und meine beiden Teenager scheuen sich nicht, ihre Liebe zu zeigen (ok ok, in der Öffentlichkeit umarmen geht GAR nicht ;-)))). Ich freu mich, dass Du so positiv schreibst und hoffe, dass Du bei der einen oder anderen Mutter Zweifel ausräumen kannst. Ganz liebe herzliche Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.10.2012