Wiederholte Brustentzündungen und Staphylokokken im Stuhl

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Wiederholte Brustentzündungen und Staphylokokken im Stuhl

Hallo, Zunächst einmal vielen, vielen Dank für Ihre Arbeit. Ich lese sehr oft in Ihrem Forum und es hat mir immer wieder Mut gemacht! Meine kleine Tochter wird am Montag 11 Wochen alt und ich stille sie voll. Nach anfänglichen Problemen mit wunden Brustwarzen klappt das Stillen in der Zwischenzeit super. Nun habe ich nur leider den vierten Milchstau bzw. die vierte Brustentzündung innerhalb von sechs Wochen (immer in der linken Brust). Die erste Brustentzündung dauerte drei Tage, die danach bekam ich schneller in den Griff (immer eine Nacht und einen Tag Fieber und dann ging es wieder). Behandelt habe ich mit Wärmen vor dem Stillen und Kühlen nach dem Stillen, Quarkwickel, Retterspitzumschläge, oft Anlegen mit Kinn zur gestaute Stelle und Globuli. Letzte Woche hatte meine Tochter dann auf einmal Blut im Stuhl. Zunächst nur kleine hellrote Schlieren. Im Krankenhaus (natürlich trat das ganze Freitag Abend das erste Mal auf) tippte die Kinderärztin auf einen Magen-Darm-Infekt, da auch ihr Papa die Woche vorher leicht gekränkelt hatte. Da unsere Tochter aber kein Fieber hatte und sehr fit war (das ist sie durchgehend, also bis heute) schickte sie uns nach Hause und sagte wir sollten uns stationär aufnehmen lassen, falls sie auf einmal krank wirke, Fieber entwickle, oder das Blut mehr würde. Am nächsten Tag schien dann alles wieder gut zu sein, erst Abends war wieder etwas hellrotes Blut im Stuhl. Zwei Tage später (also Sonntag morgen) war dann auf einmal deutlich mehr und deutlich dunkleres Blut im Stuhl, also fuhren wir wieder in die Klinik. Unsere Tochter hatte aber immer noch kein Fieber und strahlte die Kinderärztin die ganze Zeit an, so dass diese wieder meinte es könne nichts Schlimmes sein. Sie tippte auf eine Kuhmilcheiweißallergie und schickte uns wieder nach Hause. Am nächsten Morgen sollten wir allerdings beim Kinderarzt vorstellig werden und eine Stuhlprobe abgeben, was wir dann auch taten. Seit letztem Sonntag verzichte ich also auf alle Kuhmilch- und Sojaprodukte. Montag trat dann auch das letzte Mal Blut im Stuhl auf . Allerdings hat sie nun wahrscheinlich Durchfall entwickelt (dunkelgrün und recht flüssig. Aber schwer zu sagen, da sie immer recht häufig und recht dünnen Stuhlgang hatte). Da das Blut im Stuhl verschwunden war dachten wir die Diät zeige Wirkung. Allerdings informierte uns heute der Kinderarzt er habe Staphylokokken im Stuhl gefunden und denke über eine Antibiose nach. Passend dazu habe ich seit heute Nacht wieder eine verhärtete rote Stelle und seit heute Mittag leichtes Fieber. Da ich meiner Tochter das Antibiotikum ersparen wollte, fragte ich den Kinderarzt, ob man auch meine Milch untersuchen könne, ob die Kleine die Staphylokokken eventuell über die MuMi bekommt. In diesem Fall dachte ich könne ich ja das Antibiotikum nehmen. Meine Frauenärztin verschrieb mir dann auch welches und sagte unabhängig von dem was der Kinderarzt sagen würde solle ich es nehmen, sobald ich Fieber bekomme, was ja nun der Fall ist. Der Kinderarzt rief allerdings später an und meinte nach einer Rücksprache mit einem Kollegen hielte er die Staphylokokken für einen Zufallsbefund und die Kuhmilcheiweißunverträglichkeit für die Ursache. Nun bin ich ziemlich durcheinander und ertappe mich immer wieder bei dem Gedanken, dass Abstillen so viel leichter wäre, auch wenn ich das eigentlich nicht möchte. Hinzu kommt, dass die heutige Entzündung direkt unter dem Warzenvorhof liegt, weshalb das Anlegen super, super schmerzhaft ist. Nun frage ich mich, ob es überhaupt sein kann, dass ich die Kleine über meine MuMi anstecke und wenn ja, ob es eventuell möglich ist nur eine Brust abzustillen. Außerdem habe ich Bedenken das Antibiotikum zu nehmen, da es ja den Erfolg der Kuhmilcheiweiß- und Soja-Diät durch Durchfall verschleiern könnte. Außerdem ist mir aufgefallen, dass ich die Milchstaus immer in der Nacht entwickele (aber nicht unbedingt nur, wenn sie einmal besonders lange am Stück schläft) und frage mich deshalb, ob es sinnvoll ist sie nachts zu wecken und anzulegen, damit keiner entsteht (nur gewöhnt sich die Brust ja dann nie an einen längeren Rhythmus?!). Kann ich irgendetwas anderes tun um die Milchstaus zu verhindern??? Nach wie vielen Brustentzündungen würden Sie zum Abstillen raten? Kann der grüne, flüssige Stuhl auch durch meine Ernährungsumstellung kommen (ich essen auch kein Fleisch und keinen Fisch)? Wäre es sinnvoll bei wiederholten Brustentzündungen ein Antibiotikum zu nehmen (ich habe gelesen, dass sich die Bakterien in der Brust festsetzen und bei geschwächtem Immunsystem immer wieder ausbrechen können, stimmt das?)? Entschuldigen Sie den langen Text, ich musste mir vielleicht auch grade das Ganze mal von der Seele schreiben. Herzliche Grüße, Jana

von KleinesGespenst am 19.05.2017, 16:36



Antwort auf: Wiederholte Brustentzündungen und Staphylokokken im Stuhl

Liebe Jana, danke für die Erklärungen. Auch wir haben häufig beobachtet, dass Kuhmilchunverträglichkeit mit Blut im Stuhl in Verbindung steht. Darum würde ich dir empfehlen, auf keinen Fall abzustillen. Auch wenn du Keime in dir hast, überträgst du sie nicht mit deiner Milch. Im Gegenteil: Du überträgst Abwehrkörper, die dein Baby schützen. Stillverträgliche Antibiotika gibt es durchaus, und wenn du sie brauchst, solltest du sie auch nehmen! Wiederholte Milchstaus können ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Deshalb könnte es, auch dir helfen, einen Gang zurückschalten, in dich hineinhören, wie du dich fühlst und ob dich etwas belastet oder bedrückt. Und ganz wichtig: regelmäßig etwas für dich selbst tun, Möglichkeiten der Erholung finden und nicht vergessen, dass eine Mutter auch ein MENSCH ist. :-) Chronisch gestaute Milchgänge lösen sich unter Umständen, wenn Frau alle Fette, die sie zu sich nimmt durch mehrfach ungesättigte Fette ersetzt und zusätzlich pro Tag einen Esslöffel flüssiges Lecithin einnimmt. Die Einnahme von Vitamin C kann ebenfalls helfen. Dein Baby nachts zu wecken, um einen Milchstau zu vermeiden, ist legitim. Stillen ist eine partnerschaftliche Sache, bei der auch deine Bedürfnisse wichtig sind. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 19.05.2017



Antwort auf: Wiederholte Brustentzündungen und Staphylokokken im Stuhl

Liebe Frau Wrede, Vielen herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort, sie haben mir sehr geholfen! Eine Frage hätte ich noch wegen des Lecithins. Ich wollte es schon in der Apotheke holen, doch dort wurde mir davon abgeraten, da es Alkohol enthalte und es keines ohne Alkohol gebe. Kann ich einen Esslöffel bedenkenlos vor dem Schlafengehen nehmen? Herzliche Grüße

von KleinesGespenst am 19.05.2017, 18:30



Antwort auf: Wiederholte Brustentzündungen und Staphylokokken im Stuhl

Guten Morgen, ja, diese geringen Mengen an Alkohol sind unbedenklich. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 20.05.2017



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