Frage: viele fragen

Hallo! Meine Tochter ist zwei Wochen alt und wird auch gestillt.Das hat bis vor drei Tagen auch wunderbar funtioniert. Dann bekam sie Blähungen und meine Hebamme gab mir einen sogenannten vier Winde Tee (Kümmel, Fenchel, Anis, Pfefferminze und Kamille) Auch hat sie geagt ich solle unbedingt 2 1/4 Stunden Pause einhalten zwischen den Stillmahlzeiten damit nicht neue Milch auf evtl. noch alte Milch im Magen kommt, das würde ihre Blähungen verstärken. Sollte sie sich schon vor Ablauf dieser Zeit melden sollte ich es mit Tee hinauszögern. Nun habe ich aber das Gefühl seit dem sie den Tee trinkt hat sie noch viel mehr Blähungen als vorher. (Jetzt bestimmt 3-4 mal am Tag vorher nur einmal bis zweimal)Sie trinkt jetzt auch nicht mehr so gut an der Brust nur 5-10 minuten und das noch mit vielen Pausen. Vorher hat sie 15 - 20 minuten kräftig getrunken und hatte auch weniger Blähungen (Da hab ich sie noch nach bedarf angelegt) Wie soll ich jetzt weiter machen? Vielen Dank im vorraus Kucki

Mitglied inaktiv - 17.05.2004, 16:19



Antwort auf: viele fragen

? Liebe Kucki, lesen Sie sich bitte auch die Antwort an Lunaleila direkt unter Ihrer Anfrage durch. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass Ihre Beobachtung richtig ist. Gerade Tees mit Fenchel und auch (wenn die Mutter sie trinkt) Teemischungen, die als Milchbildungstee verkauft werden, verursachen gerne Blähungen beim Kind. Es ist weder sinnvoll noch notwendig, dass Sie Ihrer Kleinen Tee geben und das Hinauszögern des Stillens ist schlicht unsinnig. Dazu kommt, dass durch den Tee das Stillverhalten negativ beeinflusst werden kann. Ein gesundes, voll gestilltes Kind braucht keinen Tee (und wenn es welchen bekommt, dann ist es nicht mehr voll gestillt). Tee ist ein Arzneimittel und ein gesundes Kind braucht keine Medikamente. Tee kann nicht nur unerwartete Nebenwirkungen mit sich bringen. Da Tees nun einmal eine Arzneiwirkung haben, haben sie auch Nebenwirkungen (der bei uns für Babys so beliebte Fenchel kann wie gesagt bei manchen Kinder Bauchprobleme sogar verstärken). Dazu kommt, dass die Gabe von zu Problemen wie Gedeihstörungen (das Baby erhält eine kalorienarme oder kalorienfreie Flüssigkeit, die den Magen füllt und so verhindern kann, dass es oft genug an der Brust trinkt) oder auch Saugverwirrung (wenn der Tee mit der Flasche gegeben wird) führen und sogar das Abstillen einleiten kann. Es kann sein, dass dein Kind bei heißem Wetter oder sehr trockener Heizungsluft öfter Durst hat und zwischendurch nur mal kurz die durstlöschende Vordermilch trinken mag und das darf es auch. Stillen nach Bedarf wird für die gesamte Stillzeit empfohlen, ganz gleich wie alt das Kind ist und wo es lebt. Auch Ihnen kann ich nur wärmstens den Besuch einer Stillgruppe ans Herz legen. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus LLLiebe Grüße Biggi Welter Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC „Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." „Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" „Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch-Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.

von Biggi Welter am 17.05.2004



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Wohne in 90475 Nürnberg. Danke auch für die Antwort. Hat mir schon sehr weiter geholfen. kucki

Mitglied inaktiv - 17.05.2004, 21:56



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Hallo kucki, Frau Becker hatte mal eine Stillgruppe in Nürnberg-Nord. Leider ist sie nicht mehr im dem Verzeichnis der LLL :-( ich kann dir nicht sagen wieso. Die nächste Stillberaterin der LLL wären dann 91077 Neuenkirchen am Brand RUHL, Steffi 09134 - 90 99 91 91080 Uttenreuth CRIEGEE, Dagmar 09131 - 53 24 44 Und auch bei dieser bin ich mir nicht sicher, ob sie noch als Beraterin tätig ist: Jeannette Munique 90429 Nürnberg - Gostenhof Tel.: 0911 / 3262230 Außer du wendest dich an eine Beraterin der AFS (da weiss ich jetzt nicht, ob das hier gerne gesehen ist ???)- Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen. Hier gäbe es 90455 Nürnberg Ute Gerber-Wechsler 0911-88 88 766 90542 Eckental-Eschenau Claudia Mayer-Schwarz 09126-288146 Vielleicht können die dir auch eine Beraterin in deiner näheren Umgebung nennen, da nicht alle in dem online-Verzeichnis stehen. Es gibt einige Stillgruppen in Nürnberg, das weiss ich. Schau doch mal bei http://www.kinder-nuernberg.de/kinder.html?tabellenname=stillen Da stehen einige Adressen, wo Stilltreffs angeboten werden. Und ein paar Infos zum Stillen findest du da auch. Ich selber gehe jetzt seit April in Roth in eine Stillgruppe und mir hilft schon der Kontakt mit der Stillberaterin, rein moralisch mit meinem 22 Monate alten Stillkind :-) Alles Gute und LG Sandra

Mitglied inaktiv - 17.05.2004, 22:13



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? Liebe Kucki, leider pausieren die Nürnberger LLL-Stillberaterinnen zur Zeit alle. Die nächstgelegene LLL-Stillberaterin dürfte Frau Steffi Ruhl Tel.: 09134-90 99 91 sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 18.05.2004