Frage: stillprobleme

Hallo, ich hoffe, Sie können mir vielleicht helfen. ich habe am 15.9. mein (erstes) Baby bekommen (50cm, 2900g, KS) und stille voll. die ersten dreieinhalb Wochen lief alles wie im Bilderbuch, aber inzwischen ist das Stillen ein einziger Krampf geworden und ich bin echt am Verzweifeln. Die Kleine kommt tagsüber ca. alle anderthalb Stunden und trinkt dann etwa eine Viertelstunde an einer Brust. Je nachdem wie sie drauf ist, wird danach gewickelt und (wenn sie nur kurz getrunken hat) an derselben Brust und sonst an der anderen nochmals getrunken. Nachts meldet sie sich etwa alle drei Stunden. An guten Tagen, ebenso nach Ausflügen im Kinderwagen oder Auto trinkt sie länger, teils bis zu 30 Minuten, an einer Brust - da gibts dann die andere beim nächsten mal stillen. Allerdings ist sie irgendwie fahrig geworden, hat ständig Blähungen und krampft, drückt den Rücken durch und weint viel - regelmäßig nach dem Stillen geht das lautstarke, offenbar schmerzhafte Verdauen los, als wär irgendwas in der Milch, was sie nicht verträgt :-( (Aber ich achte echt auf mein Essen!!) An solchen Tagen (leider die meisten) öffnet sie den Mund nicht mehr richtig und schnappt nach der Brustwarze und saugt sie rein (Autsch!) , stößt sich weg und lässt aber die Brustwarze nicht los (Autsch!!!) oder kaut drauf rum, wwas sich anfühlt, als würd sie sie ausreißen wollen :-( Von diesem unkonzentrierten Gesauge bekomm ich jeden dritten Tag irgendwo nen Milchstau. Also kommt immer vor dem Stillen ein warmer Waschlappen drauf, dann wird massiert, manchmal auch ein bisschen ausgestrichen, und nach dem Stillen das Coldpack. Nachts ist es am schlimmsten, wenn wir beide todmüde sind (sie hat abends und nachts so oft Koliken). Im Liegen kann ich mittlerweile gar nicht mehr stillen. Ich könnt heulen, die Brüste und Brustwarzen tun mir so weh inzwischen, dass ich echt schon ans Abstillen gedacht habe. Vorhin hab ich ne Paracetamol genommen, weils nicht mehr ging. ich kann wegen der geschwollenen harten Brüste grad keinen BH mehr vertragen, aber T-Shirt auf wunder Brustwarze geht auch gar nicht... Bitte, nennen Sie mir einen einzigen vernünftigen Grund, warum ich mir das noch länger antun sollte, obwohl ich eigentlich nicht masochistisch veranlagt bin :-/ ich weiß doch eigentlich wie's geht, es hat ja schon so wunderbar geklappt, angenehm, schmerzfrei, ja sogar ein schönes, inniges Erlebnis, und Mutter und Kind glücklich. Warum gehts denn jetzt auf einmal nicht mehr? Ich bin so verzweifelt und frustriert... Danke schon mal im Voraus für Ihre Hilfe

Mitglied inaktiv - 19.10.2009, 08:31



Antwort auf: stillprobleme

Liebe pixelmama, es tut mir leid, dass es Ihnen so schlecht geht, lassen Sie sich erst einmal virtuell umarmen! Es gibt zwei Hauptursachen für ein solches Verhalten: Saugverwirrung und übermäßig starker Milchspendereflex. Falls Ihr Kind einen Schnuller oder auch (gelegentlich) Flasche bekommt, sollten Sie diese künstlichen Sauger für eine Weile weglassen und schauen, ob sich das Verhalten bessert. Wenn die Saugverwirrung noch nicht zu stark ausgeprägt ist, kann das schon ausreichen, dass das Baby wieder lernt die Brust gut anzunehmen. Beobachten Sie in den nächsten Tagen die Stillzeiten einmal ganz genau. Können Sie sehen, wie Ihre Milch in einem kräftigen Strahl aus Ihrer Brust herauskommt? Verschluckt sich Ihr Baby? Läuft Milch aus seinem Mundwinkel? Möglicherweise haben Sie einen sehr starken Milchspendereflex, mit dem Ihr Baby nicht zurecht kommt und er protestiert deshalb so. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (legen Sie sich eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in Ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter. bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg auf Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.) lassen Sie das Baby oft aufstoßen. vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Falls Ihr Baby eine Flasche oder einen Schnuller bekommt, kann es auch sein, dass es mit dem Wechsel zwischen den beiden Saugtechniken nicht zurecht kommt und nun deshalb an der Brust frustriert reagiert. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Sie sich mit einer Stillberaterin in Ihrer Nähe in Verbindung setzen und sich beim Stillen zuschauen lassen. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Ihnen dann gezielte Tipps geben. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis Sie eine Kollegin gefunden haben, hier einige Tipps für eine Verbesserung der Heilung Ihrer wunden Brustwarzen: • vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. • an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen • nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). • ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhätltich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. • zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. Solange jedoch nicht die Ursache der wunden Brustwarzen beseitigt ist, sind alle Tipps wirklich nur Kosmetik und bringen keine langfristige Lösung! LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 19.10.2009



Antwort auf: stillprobleme

Hallo, meine Tochter ist am 4.10.08 geboren. Wir hatten auch das Problem der Blähungen, waren echt grausig. Ich kann dir nur sagen, dass ich alles mit Kohlensäure weggelassen habe, denn dass kann mächtige Blähungen geben. Es hat sich dann schnell gegeben. Mit deiner Brust,tut mir leid, kann ich dir nicht helfen. Aber wenn sie sooft kommt ,dann ist klar dass dein Körper zu viel produziert. Du solltest schon 2 Std. dazwischen lassen mindestens.Versuch mal den Abstand mit Fencheltee zu strecken. Und auch du solltest dir viel Ruhe gönnen. Ich stille immer noch, nur langsam habe ich das Problem, dass sie mich nicht los lässt. Ich hoffe ich konnte dir helfen

Mitglied inaktiv - 19.10.2009, 13:40



Antwort auf: stillprobleme

Liebe pixelmama, ich muss mich leider einmischen, denn Mindestabstände müssen NICHT sein und ein voll gestilltes Baby braucht auch keinen Tee und sollte ihn auch nicht bekommen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 19.10.2009