Frage: Stillen zweier Kinder, wie weiter?

Hallo! Ich möchte fragen, ob Ihr Erfahrung habt (selber vielleicht gemacht?) mit Stillen zweier Kinder? Ich tue es nähmlich und komme nun nicht mehr weiter. Meine Tochter ist 2 1/2 J., mein Sohn 8 Monate alt. Er ist ein mehr oder weniger absoluter Trinker (effektiv und kurz und nicht soo oft), sie ist eine absolute Geniesserin (lang und am liebsten den ganzen Tag). Ihr könnt Euch denken, dass es mich mittlerweile ziemlich belastet, nein, nicht körperlich, sondern mehr seelisch. Meine Tochter ist wahnsinnig eifersüchtig auf ihren Bruder. Obwohl wir uns mit ihr vor ca. 2 Monaten auf 3X trinken geenigt haben (auf Rat von Euch an eine andere Mama. Da sie vorher noch viel mehr wollte und mich es wahnsinnig gemacht hat, haben wir diese "Regel" reingebracht und sie schien zu helfen..., kurzzeitig), redet sie praktisch den ganzen Tag von meinen Busen, will am liebsten den ganzen Tag sie wenigstens sehen, (fast wichtiger, als Trinken) zeichnet mich als zwei Busen. Ich weiss nicht mehr, wie ich meine Brüste "verstecken" soll, manchmal schwitze ich unendlich schon, weil ich wenig bekleidet für sie noch anziehender bin. Ich werde ständig von ihr angefasst, obwohl wir wenigstens erreicht haben, dass sie es draussen nicht tut, aber es ist trotzdem sehr unangenehm und nervend. Sie weiss es ganz genau, manchmal weine ich sogar, weil ich so traurig bin, dass sie in mir nur die lebendig gewordene Milchstation sieht. Papa ist für sie zwar an erster Stelle, sobald er da ist und er kümmert sich auch sehr, aber er ist voll berufstätig und mehr als die Abende und praktisch das komplette WE kann er mit ihr nun auch nicht verbringen. Ein Abstillen unter diesen Bedingungen kommt sicher nicht in Frage, sonst müsste ich eine noch verstärktere Agression (sie ist jetzt schon da, obwohl sie früher nie solche Tendenzen zeigte) von ihr in Kauf nehmen, jedoch will ich auch nicht beide Kinder abstillen, da es erstens unfair gegenüber meinem Sohn wäre, zweitens ich ihn nicht abstillen will. Ich wollte nur, dass meine Kinder, von sich aus aufhören zu stillen, aber ich bin in einer Zwickmühle gelandet. Wie soll ich nur "durchhalten"? Habt Ihr Tipps, was ich noch machen könnte? Wenn ich sie in einem schlechten/sensiblen Moment erwische, dann klappt es auch nicht mit "ich singe ein Lied und dann ist Schluss mit der Brust", sie protestiert und macht wie ein Baby und es bricht mir das Herz, aber ich kann nicht anders. Könnt Ihr mir vielleicht helfen? (den Text mit dem, wenn du nicht willst, dann musst du auch nicht weiterstillen möchte ich nicht haben, den kenne ich schon auswendig und es bringt mir nichts. Es ist bei meinen beiden Kindern so in der Form nicht machbar.)

von tucsok am 31.03.2011, 17:03



Antwort auf: Stillen zweier Kinder, wie weiter?

Liebe tucsok, deine Tochter spürt jetzt deinen Zwiespalt und da sie sich nicht hinsetzen und sagen kann "Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert sie auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Sie hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für "geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Die Welt deiner Tochter ist mit dem kleinen Bruder aus dem Gleis geraten und sie sucht offensichtlich ständig die Brust um die Rückversicherung zu bekommen, dass sie noch genau so wichtig ist wie das Baby. Wichtig ist nun, dass ihr zum Einen wirklich miteinander redet und Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Es ist manchmal schwierig bei einem älteren Kind genau zu unterscheiden, will es jetzt wirklich das Stillen oder sucht es "nur" Aufmerksamkeit und Zuwendung. Doch mit einem zweijährigen Kind kannst Du sprechen und auch Abmachungen treffen, die dann auch eingehalten werden können außer in "Katastrophensituationen". Es kann nun sein, dass sich bei euch schon so etwas wie ein "Kampf" entwickelt hat, doch auch aus dieser Situation werdet ihr wieder einen Weg herausfinden, wenn Du deiner Tochter mit Eindeutigkeit begegnest, so dass sie klar erkennen kann "Mama meint das, was sie sagt und tut auch wirklich so". Wichtig ist wirklich, dass Du konsequent bleibst. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 31.03.2011