stillen und pre von anfang an kombiniert?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: stillen und pre von anfang an kombiniert?

guten abend, im märz kommt unser drittes baby und ich möchte unbedingt wieder stillen, weil ich aber noch die anderen beiden mit 3 und 1 1/2 jahren habe würden wir das neue baby gerne in kombi mit pre füttern, damit auch mal der papa oder die großeltern bei hunger einspringen können (abpumpen klappt bei mir nicht, gebe leider nur mikroskopische milchmengen beim pumpen ab). muss ich ein schlechtes gewissen haben, wenn ich das kind nicht 100%ig voll stille? kann sich die kombi stillen/pre irgendwie negativ auf die verdauung o. die gesundheit auswirken? muss ich auf bestimmte dinge achten? danke im voraus, mfg lulu

Mitglied inaktiv - 22.01.2009, 21:56



Antwort auf: stillen und pre von anfang an kombiniert?

Liebe Lulu, es lässt sich durchaus beides verbinden, "Zwiemilchernährung" nennt sich das dann. Dabei stillt die Mutter immer dann, wenn es ihr möglich ist, und während ihrer Abwesenheit oder wenn sie eben weniger stillen möchte, erhält das Kind künstliche Milch (z.B. Pre, die der Muttermilch noch am nähesten kommt). Es gibt dabei zwei Möglichkeiten: Das Kind bekommt die Muttermilchersatz- nahrung NICHT aus einer Flasche sondern z.B. aus einem Becherchen. Hat den Vorteil, dass das Kind keine Saugverwirrung entwickeln kann. Hat den Nachteil, dass man das erst üben muss und leicht auch mal etwas daneben geht, wenn das Baby recht unruhig ist. Andererseits kann das Baby eine Flasche bekommen, und man achtet darauf, dass das Trinken aus der Flasche etwas erschwert wird. Man wählt einen Schnuller mit dem kleinstmöglichen Loch, er sollte eine breite "Basis" haben und so tief in Babys Mund eingeführt werden, dass es nicht auf dem "Nippel" des Saugers saugt, sondern wie an der Brust mit aufgeschürzten Lippen an der Basis des Saugers "angedockt" ist. Die Flasche wird möglichst waagerecht gehalten, gerade so schräg, dass Milch den Sauger füllt. Wenn das Baby beim Füttern möglichst im 45 Grad Winkel gehalten wird, dann kann die Schwerkraft nicht dazu beitragen, dass die Milch schnell aus der Flasche fließt. Das Baby muss sich dann auch etwas anstrengen und aktiv saugen, damit die Milch fließt - wie eben an der Brust. Auch eine Flaschenmahlzeit sollte gut 20 Minuten dauern! Auf diese Weise mit der Flasche gefütterte Säuglinge entwickeln viel seltener eine Saugverwirrung und akzeptieren die Brust weiterhin. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 22.01.2009