Stillen trotz EBV?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen trotz EBV?

Hallo, liebe Stillberaterinnen! Mein Kind will noch immer gestillt werden, obwohl es bereits 2 Jahre und 9 Monate alt ist. Ich hätte gern, dass es von selbst mit dem Stillen aufhört, damit ich es nicht frustriere. Ich denke mir außerdem, je natürlicher mein Kind aufwächst, desto besser. In anderen Ländern ist Langzeitstillen absolut normal, nur bei uns offenbar nicht. Man gilt als Exot, wenn man länger als ein Jahr lang stillt. Allerdings hat mir neulich jemand gesagt, dass man besser nicht stillen sollte, wenn man das Epstein-Barr-Virus in sich trägt. Bei mir ist das leider der Fall, weil ich in meiner Jugend bereits 2x das Pfeiffer'sche Drüsenfieber hatte. Jetzt habe ich nicht nur große Sorge, dass sich mein Kind über meine Milch infiziert haben könnte, sondern ich weiß außerdem nicht, ob das EBV wieder aktiv ist (fühle mich sehr schlapp, Blutbild hat aber nichts Aktues ergeben) und allein schon deshalb gefährlich wird. Mir fällt es schwer, abzustillen. Gibt es dafür Tricks und Tipps? Oder sehen Sie noch keine Notwendigkeit dafür, sodass ich doch noch warten kann, bis sich die Stillerei von selbst erledigt? Herzlichen Dank vorab!

von Milchsemmel am 19.10.2018, 23:19



Antwort auf: Stillen trotz EBV?

Liebe Milchsemmel, eines gleich vorab: Nicht ist verkehrt daran, wenn ein kleines Kind auch mal frustriert wird. Das gehört ja zum normalen Leben mit dazu und passiert ständig. Es ist nicht unsere Aufgabe als Eltern, sie davor abzuschirmen, denn sie sind stark und können das ertragen, wenn sie liebevoll gebunden sind. Was das Epstein-Barr-Virus betrifft so ist mir kein Grund bekannt, warum die sie nicht weiter stillen dürfstes. Bei dem durch diesen Virus hervorgerufene Pfeiffersche Drüsenfieber (= infektiöse Mononukleose) könnte zwar Viren-DNA in der Muttermilch nachweisbar sein, dennoch ist bei Mononukleose kein Abstillen erforderlich (Lawrence 1999). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 20.10.2018