Stillen 14 Monate Baby

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Stillen 14 Monate Baby

Hallo liebes Team, Vielleicht könnt ihr mir ein wenig helfen. Momentan Schlaucht mich das stillen wirklich sehr. Meine Tochter ist 14 Monate und schon immer eine eher unruhige Schläferin, also ich kann an 2 Händen abzählen wenn sie mal länger als 3 std geschlafen hat. Ich weiss auch das es eigentlich normal ist das. Trotzdem ist es seit einiger Zeit so, das sie oft sehr lange wieder zum einschlafen brauch und mich quasi wund nuckelt. Sie nimmt keinen Schnuller, was ja eigentlich auch sehr gut ist. Sie isst momentan super vom Familientisch mit, will dennoch manchmal bis zu 4 mal noch täglich an die Brust. Ich habe das Gefühl, je öfter sie tagsüber an die Brust will, desto mehr will sie auch nachts an die Brust! Kann das sein? Oder kann es vielleicht sein das sie da tagsüber und Nacht viel verarbeitet und es deswegen ist. Vielleicht können sie mir ein wenig mut zusprechen und weiter zu machen. Leider ist meine Hebamme schon früher der Meinung gewesen das ich abstillen sollte weil es zu anstregend ist, weil meine Tochter so oft an die Brust will. Und auch die Kinderärztin sagte, ich solle tagsüber auf jedenfall abstillen, weil meine Tochter sonst zu wenig essen würde. (Was ich allerdings für Blödsinn halte) Zudem, wenn ich ihr die Brust verweigere dann gibt es direkt Theater mit weinen. Ich kann sie einfach auch schlecht weinen lassen. Meine Familie unterstützt mich auch zum weiter machen, aber ich denke es würde mir gut tun, mal eine fachmännische Meinung dazu zu hören. Also ich würde mich sehr über eine Antwort freuen. Bleiben sie gesund und vielen Dank im voraus.

von Svenja2308 am 03.04.2020, 13:34



Antwort auf: Stillen 14 Monate Baby

Liebe Svenja2308, als Mutter sitzt du immer zwischen mehreren Stühlen... Einerseits liebst du dein Kind und möchtest nicht, dass es leidet - zum Beispiel weint. Andererseits bist du auch der "Leuchtturm" für dein Kind, du bist vermutlich die Hauptbezugsperson, und bist in dieser Rolle ein Vorbild. Du bist - gemeinsam mit dem Papa vermutlich - diejenige, an der sich dein Kind orientiert. Und das bedeutet, dass du Entscheidungen treffen musst, die dich vielleicht auch mal "unbeliebt" bei deinem Kind machen werden. Das ist unbequem, aber nicht schlimm. Dein Kind wird dich deshalb nicht weniger lieben... Warum schreibe ich das alles? Weil du einem 14 Monate alten Kind durchaus zumuten darfst, dass auch du als Mutter Bedüfnisse hast, die ebenso wichtig sind wie die des Babys. Es muss kein "entweder/oder" sein, du musst nicht abstillen, um seltener zu stillen. :-) Es stimmt, es ist normal, dass dein Kind auch in diesem Alter noch ein natürliches Stillbedürfnis hat. Und nichts daran ist verkehrt, wenn du sie weiterhin stillst. Du hast aber jedes Recht der Welt, hierbei Grenzen zu setzen. Selbstverständlich wird sie protestieren und du kannst das als ein Zeichen Ihrer Intelligenz sehen: Sie weiß, was sie braucht und dass sie es von dir bekommen kann. Es wäre doch dumm, nicht lautstark darum zu "kämpfen". Also es ist also nicht zu überraschend, dass sie Einschränkungen mit Protest beantwortet. Trotzdem kannst und solltest du dich davon nicht abhalten lassen... Wichtig ist also, dass du für dich klar definierst, was ok ist und was nicht. Und wenn du dein Baby nicht immer stillen möchtest, wenn es das will, dann ist das ebenfalls ok, denn du bist die Mama und damit diejenige, die entscheidet. Ob es tatsächlich einen Zusammenhang gibt zwischen dem Stillen tagsüber und dem in der Nacht kann ich nicht sagen. Aber du als Mama wirst ein gutes Gespür dafür haben, und auf dieses Gespür kannst du dich verlassen. Du hast es ja sicher mehrfach beobachtet... Vielleicht weißt du auch, zu welchen Zeiten das Stillen für dein Kleines wichtiger ist als andere. Dann wäre eine Möglichkeit, dass du in den "nicht-so-wichtigen-Zeiten" Stillpausen festlegst. Das sind Zeiten, in denen du nicht stillen wirst, egal was ist und was passiert. Du kannst mit kurzen Phasen beginnen, die du allmählich ausdehnst. Gern empfehle ich, mit einem Signal zu arbeiten, an dem das Baby sich orientieren kann. Z.B. ein kleines Licht, das du mit einer Zeitschaltuhr steuern kannst. Du erklärst ihr, dass immer dann, wenn das Licht leuchtet (oder nicht leuchtet) gestillt werden darf, zur anderen Zeit nicht. Es mag überraschen, aber die Kinder lernen das ziemlich schnell, wenn das Signal wirklich eindeutig ist! Wenn du nicht nur auf das NEIN achtest, sondern deine Tochter auch darauf aufmerksam machst, dass die Zeit gekommen ist, in der sie stillen darf, dann macht sie die Erfahrung, dass sie dir vertrauen kann. Und das bringt Entspannung und Ruhe in die Lernerfahrung. Ich hoffe, dass dir meine Antwort ein bisschen Orientierung gibt und dass ich deutlich machen konnte, wie du vorgehen könntest. Wenn nicht, schreib bitte noch einmal!! Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 03.04.2020



Antwort auf: Stillen 14 Monate Baby

Vielen vielen lieben Dank, das hat mir wirklich sehr gut weiter geholfen. Wir werden die Methode die nächsten Tage mal probieren. Tausend Dank nochmal

von Svenja2308 am 04.04.2020, 10:59