Hallo,
meine Tochter ist nun 5 Monate alt allerdings 6 Wochen zu früh geboren d.h. korrigiert wäre sie erst 3,5 Monate alt. Das Stillen klappt mittlerweile sehr gut und sie hatte fast von Anfang an einen ca. 2 Stunden Rhythmus. Zwischendrin konnte es mal sein, dass sie hin und wieder in einer Nacht mal 4 oder 5 Stunden durchgehalten hat oder auch am Tag mal so fest eingeschlafen war, dass es mal 4 Stunden waren. Inder Regel aber immer 2 Stunden. Vor ca. 4 Wochen dachte ich es hätte sich einigermaßen eingependelt. Sie ging so zwischen 20 und 21 Uhr ins Bett und kam dann erst um 11:30 Uhr wieder. Dann um 2:30Uhr und dann zwischen 4:30 oder 5:30 Uhr. Also die Abstände wurden manchmal etwas länger und das Beste war, dass sie trank und direkt wieder einschlief. Seit nun 2 Wochen hat sie häufig schon nach 1 oder 1,5 Stunden Hunger sowohl am Tag als auch in der Nacht und schläft nur noch selten direkt nach dem Trinken wieder ein. Ich finde es, vor allem in der Nacht langsam sehr anstrengend, da ich kaum noch wirklich zum schlafen komme. Ich dachte immer, dass der Magen mit der Zeit größer wird und sie länger durchhalten können? Bei ihr scheint das aber irgendwie das Gegenteil zu sein, anstatt länger werden die Abstände immer kürzer? Gibt es eine Möglichkeit zu versuchen, die Abstände auf z.B. 3 oder 4 Stunden zu erweitern ohne, dass sie Hungern muss? Oder sollte ich da am besten gar nichts tun und abwarten bis es evtl. von selbst wieder längere Abstände werden? Ich mache mir bei ihr einfach auch immer bisschen Sorgen weil sie so klein und zart ist und denke, dass sie noch soviel aufholen muss und daher vielleicht häufiger Hunger hat. Aber es waren ja immerhin mal 2 Stunden bzw. hin und wieder auch mal mehr! Sie ist mit einem Gewicht von 2500g geboren und wiegt nun 5kg.
Würde mich über einen Tipp sehr freuen.
Vielen Dank
Hase010
Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 11:26
Antwort auf:
Stillabstände verlängern
Liebe Hase010,
Muttermilch ist innerhalb von 60 bis 90 Minuten verdaut und der Organismus eines Babys ist auf häufige Mahlzeiten eingestellt.
Alle Stillexperten sind sich schon seit sehr langer Zeit einig: bei einem gesunden, voll ausgetragenen und gut gedeihenden Baby ist Stillen nach Bedarf das Optimale. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht.
Es ist ein völlig normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 02.06.2010
Antwort auf:
Stillabstände verlängern
Hallo!
Ich bin zwar keine Expertin, aber Mami einer 1 jährigen Tochter! :-) Vielleicht kann ich dir ja ein bisschen helfen oder dich aufbauen!
Meine Tochter hat von anfang an immer alle 2 Stunden getrunken, außer nachts (da hat sie die ersten 3 Monate durchgeschlafen).
Mit ca. 5 Monaten wurde sie dann auch nachts vermehrt wach! Sie wollte immer trinken, wenn ich sie nicht gestillt hätte, dann hätte sie vermutlich die ganze Nacht durchgeschrien!
Allerdings hab ich dann herausgefunden, dass sie - wenn sie nach ca. 1 - 1,5 STunden wach wird, gar keinen Hunger hat, sondern meistens ein Rülpser drückt! Ich hab sie dann rausgenommen und solange aufrecht gehalten, bis der Übeltäter hochgekommen ist! Oft schlief sie dann gleich wieder ein - manchmal ohne Brust und manchmal mit!
Ich denke, dass deine Tochter ausreichend zunimmt, also darüber brauchst du dir keine Sorgen machen! Ich hab auch so ein kleines, zartes Mädchen!
Sie ist ja jetzt 1 Jahr alt und wiegt gerade einmal 8 kg! Sie ist quietsch vergnügt, sehr aufgeweckt und sooooooooo neugierig!
Mit 5 Monaten wird dein Baby natürlich auch ein bisschen aktiver und die Zwerge verarbeiten die Erlebnisse des Tages nunmal in der Nacht! Ja leider, das ist so! Durchhalten ist also angesagt! Und wenn die Zähne kommen, dann verschlimmert sich meistens alles noch einmal!
ICh muss auch dazu sagen, dass meine Tochter nur bei mir einschläft und dass nur ich sie nachts beruhigen kann! Sie wird auch jetzt noch immer mindestens 1x nachts wach und meistens will sie dann trinken!
Wenn wieder ein Zahn im Anmarsch ist, dann sind die Nächte schon sehr schlafraubend!
Achja, Töchterlein bekommt immer noch pünktlich alle 2 Stunden Hunger! :-) Manchmal hält sie es allerdings schon länger aus oder sagen wir einmal so "es ist nicht mehr so schlimm, wenn sie länger auf ihr Essen warten muss" und das kommt halt manchmal vor! :-)
Kopf hoch und freu dich, dass dein "Frühchen" so gut gedeiht!
Das war meine Antwort- die Exptern antworten sicher auch bald!
Alles Gute!
LG Dani
Mitglied inaktiv - 02.06.2010, 12:39
Antwort auf:
Stillabstände verlängern
Hallo Dani,
vielen Dank für deine liebe Antwort. Es ist beruhigend zu wissen, dass es noch andere Zwerge gibt, die auch nach 5 Monaten noch immer alle 2 Stunden Hunger haben und trotzdem quietsch vergnügt sind (und die Mama hoffentlich auch):-) Deine Tochter isst mittlerweile sicher auch Brei. Isst sie davon auch alle 2 Stunden?
Wenn meine Kleine nach dem Trinken in der Nacht direkt wieder einschläft, macht mir das Stillen gar nicht so viel aus, da ich auch direkt wieder einschlafe. Aber wenn sie danach noch schreit und schwer wieder einschlafen kann, ist die Nacht halt entsprechend kürzer. Naja, irgendwann wird es sicher besser:-)
Rülpser sind es bei ihr glaube ich nicht, da sie diese meist direkt nach dem Trinken macht und ich es in der letzten Nacht mal nur mit Hochnehmen versucht habe... Gab nur Geschrei weil es wirklich ganz doller Hunger war - nach nur 1,5 Stunden:-)
Ja, ich freue mich wirklich jeden Tag, daß mein "Frühchen" sich so gut entwickelt und gedeiht. Das ist ganz wunderbar und es macht so viel Spaß mit ihr.
Momentan möchte sie auch nicht mehr mit Papa ins Bett. Er versucht es immer wieder aber nach einer Weile muss ich dann doch her und sie beruhigen, obwohl sie tagsüber sehr gerne mit Papa schäkert und spielt!
Dank dir noch mal, alles Gute und liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 03.06.2010, 13:00