Liebe Biggi,
nach einer Frühchen Geburt (20.07) in der 32. SSW wg. HELPP Syndrom wurde in der Milch meiner rechten Brust Staphylokokken (urgs, schreibt man das wirklich so?) festgestellt, nach 4 Tagen Penicillin wurden sie bei einem Kontrollabstrich wieder festgestellt. Jetzt wird ein Bakteriogramm angelegt um die Wirksamkeit versch. Antibiotika zu prüfen. Leider darf mein Kleiner solange nicht meine Mumi bekommen, sondern bekommt Ersatznahrung *ärger
Meine Frage: wie kann ich mir sowas eingefangen haben? Ich stille noch nicht sondern pumpe für mein Frühchen ja nur ab? Ist das jetzt eine Brustentzündung oder wie muss ich das interpretieren?
Danke im voraus für eine Antwort
tabatha
Mitglied inaktiv - 31.07.2001, 19:38
Antwort auf:
Staphylokokken
?
Liebe Tabatha,
Staphylokokken sind grampositive Kugelbakterien, die überall vorkommen können. Es gibt drei Stämme, der bekannteste dürfte Staphylococcus aureus sein, der auch als Erreger von Brustentzündungen bekannt ist. Zu Erkrankungen kommt es in der Regel erst, wenn sich diese Erreger übermäßig stark vermehren können.
Frühgeborene Kinder sind durch ihre Unreife naturgemäß empfindlicher als reif geborene Babys und daher wird auf Frühgeborenenstationen besonders vorsichtig gearbeitet und die Milch gelegentlich auch getestet. Allerdings sind die Vorgehensweisen, was beim Vorliegen von Bakterien gemacht wird, von Klinik zu Klinik sehr unterschiedlich. In „Sammlung, Aufbewahrung und Umgang mit angepumpter Muttermilch für das eigene Kind im Krankenhaus und zu Hause" Skaci Springer, 1998 steht „nach Berichten aus Kanada kam es bei 98 Frühgeborenen zu keinen Negativeffekten durch die in der Muttermilch nachgewiesenen Bakterien (Law et al., 1989). Diese Untersuchungen bestätigen die Ergebnisse einer japanischen Studie, in der 13 Jahre lang nicht pasteurisierte Muttermilch ohne Probleme gegeben wurde (Yamanouchi, 1986)."
Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist die Milch aus deiner rechten Brust betroffen, die aus der linken Brust nicht? Dann könnte dein Baby die Milch aus der linken Brust bekommen oder aber, da die Bakterien hitzeempfindlich sind, deine Milch könnte pasteurisiert werden und dann deinem Kind gegeben werden. Das Pasteurisieren führt zwar zum Verlust biologisch wirksamer Bestandteile der Muttermilch, aber deine Milch hat auch nach dem Pasteurisieren immer noch Vorteile gegenüber künstlicher Säuglingsnahrung.
Sprich doch einmal mit dem behandelnden Arzt/Ärztin, ob es nicht möglich sei, deine Milch aus der nicht betroffenen Brust zu geben oder die Milch zu pasteurisieren.
Außerdem kann ich dir nur wärmstens empfehlen, dich an eine Stillberaterin in deiner Nähe zu wenden, die dich beim Abpumpen und auch später bei der Hinführung deines Babys an die Brust im direkten Kontakt unterstützen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus.
Alles Gute für dich und dein Baby.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 01.08.2001
