Seit Wochen wässrig grüner Stuhlgang

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Seit Wochen wässrig grüner Stuhlgang

Hallo ;) Wie oben beschrieben hat meine 5 Monate alte Tochter nun seit Wochen (eigentlich seitdem sie einen Magen Darm Infekt im Februar hinter sich hat, der nur mit Infusion behandelt wurde) einen dunkelgrünen wässrigen Stuhl. Man sieht, dass sie das Stuhl machen sehr anstrengt. Meist geschieht dies kurz nach dem Stillen ( sie wird voll gestillt und akzeptiert noch keine Beikost) und dann drückt sie sehr angestrengt und es blubbert in die Windel. Heute kam es sogar in Schwällen (innerhalb von 5 Minuten 3 Windeln). Nun ist aber seit mehreren Stunden wieder Pause. Generell füllt sie auf diese Weise bis zu 8 Windeln am Tag und teilweise lassen sich auch kleine Blutbeimengungen finden. Bei unserem Kinderarzt haben wir das mehrfach abgeklärt und seine Aussage ist: so lange sie einen fitten Eindruck macht, würde man nichts machen. Ich mache mir trotz allem große Sorgen und erschrecke jedes Mal wieder wenn ich zu dem grünen Stuhl auch Blut vorfinde. Vor allem die Konsistenz, Farbe und teilweise die Häufigkeit machen mir Sorge. Ist das alles noch normal? Und kann man irgendetwas dagegen tun? Ich wäre über eine Antwort sehr dankbar. Viele Grüße Isabel

von Versisa am 05.04.2019, 19:29



Antwort auf: Seit Wochen wässrig grüner Stuhlgang

Liebe Isabel, Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben. War es anfangs gut und ist der grüne Stuhlgang erst seit dem Infekt? Die Ursache für Blut im Stuhl könnte auch eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann. Allerdings sind 1.5 Wochen nicht wirklich lange, es kann bis zu sechs Wochen dauern, bis eine Besserung eintritt. Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel. Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977). In wie weit Du jetzt darüber nachdenken sollten, komplett auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in deiner Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden. Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst). Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden. Sprich noch einmal mit dem Arzt, ob er eine Diät für sinnvoll hält. Lieben Gruß Biggi Welter

von Biggi Welter am 05.04.2019



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