Frage: Keine Muttermilch Auswirkungen

Liebe Frau Welter, am Sonntag wird unser kleiner Junge 6 Wochen alt. Von Beginn an hatte ich rießige Schwierigkeiten mit dem Stillen. Aufgrund massenhaft zu viel Milch hatte ich bereits in der ersten Woche den ersten Milchstau mit tagelang über 40 Fieber leider endete dieser in einer Mastitis und 6 Tagen Antibiotika. Zwei Tage nach absetzten des Antibiotika begann das Spiel von vorne daher erneute Einnahme von Antibiotika für 10 Tage und die einmalige Einnahme von Liserdol um die Milchmenge zu reduzieren. Leider hatte auch dies kein Erfolg der nächste Rückfall kam direkt. Daher versuchte ich mit Rücksprache meines Arztes und der Hebamme die Milchmenge über mehrere Tage mit Liserdol zu reduzieren in dieser Zeit bekam er Pre Nahrung mein Arzt meinte zwar ich könnte auch mit Liserdol stillen dies war mir aber zu unsicher. Nach 5 Tagen Einnahme legte ich ihn letzte Woche Donnerstag wieder an und stillte nicht nach bedarf sondern um meiner Brust einen Rhythmus zu geben ca. alle fünf bis sechs Stunden dazwischen bekam er weiter die Flasche. Dies klappte erstmal recht gut die Brust blieb weich auch wenn die Milchmenge wieder täglich stieg. Gestern nun der erneute Rückschlag wieder von jetzt auf gleich knapp 40 Fieber und eine riesen rote Stelle auf der Brust. Durch das ganze Problem schaffe ich es kaum mich gut um meinen Sohn zu kümmern da jedes stillen mit Vorbehandlung anschließendem eincremen und kühlen verbunden ist ohne dem es nicht klappen würde. Durch das kühlen kann ich meinen kleinen nach dem stillen nicht mal auf den Arm nehmen da die kühlpads dann direkt an seinem Kopf wären. Ich weiß nicht mehr weiter mein Arzt (ich muss dazu sagen es ist mein Vater Oberarzt der Gynäkologie) und meine Hebamme meinen dass sie gut verstehen könnten wenn ich jetzt abstille da die Belastung schlimm ist und der Kleine davon auch nichts hat wenn seine Mama ständig krank ist. Die andere Variante wäre zu versuchen weiter zu stillen und täglich Liserdol zu nehmen damit die Milch evtl. nicht zu viel wird. Was sagen Sie würden Sie unter der dauerhaften Einnahme von Liserdol weiter stillen? Haben Sie das schon bei anderen Müttern erlebt? Und wie schlimm wäre es nach 5 fast sechs Wochen voll Stillen nun aufzuhören auch betreffend dem plötzlichen Kindstod? Ich bin wirklich verzweifelt und fühle mich unglaublich hilflos. Entschuldigen Sie den langen Text. Liebe Grüße Pia

Mitglied inaktiv - 10.01.2018, 14:32



Antwort auf: Keine Muttermilch Auswirkungen

Liebe Pia, immer wiederkehrende Milchstaus können oft ein Hilferuf sein, denn der Körper reagiert an seinem schwächsten Punkt und der ist bei einer stillenden Frau häufig die Brust. Es muss noch nicht einmal so sein, dass die Mutter den Stress, der auf ihr lastet als solchen wahrnimmt, aber er kann dennoch existieren. Es gibt Frauen mit immer wiederkehrenden Milchstaus oder Brustentzündungen, bei denen es hilft, wenn sie ihre Ernährung umstellen und auf gesättigte Fettsäuren so weit wie möglich verzichten und stattdessen auf (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren achten. Zusätzlich kann die Einnahme von flüssigem Lecithin und Vitamin C helfen. Außerdem ist es wichtig auf die allerersten Anzeichen eines Staus zu achten und gleich zu handeln. Um einen Milchstau oder eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Ruhe für die Mutter ist mit das Wichtigste bei der Behandlung einer Brustentzündung. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen). Es gibt Frauen, die auf Quark allergisch reagieren, dann sollten keine Quarkwickel gemacht werden. Du kannst die Brust auch mit zerstoßenen Eiswürfeln, die in einen Waschlappen gepackt werden kühlen. Um eine gestaute Stelle zu entleeren, sollte jede Stillmahlzeit auf der betroffenen Seite beginnen, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Es sollte alle eineinhalb bis zwei Stunden angelegt werden und dabei das Baby so gehalten werden, dass sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet ist (erfordert manchmal etwas Akrobatik). Die Milch wird auf diese Weise besser herausgesogen und dadurch löst sich die Blockierung besser. Sanfte Massage kurz vor oder während des Stillens kann ebenfalls hilfreich sein. Häufiges Stillen (oder abpumpen) rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Und nochmals: Ganz wichtig ist Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe. Zu den Tabletten kann und darf ich nichts sagen, ich bin kein Arzt. Bitte wende Dich auch unbedingt an eine Kollegin vor Ort, die im direkten Kontakt sehr viel besser helfen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 10.01.2018