gemüsemuffel

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: gemüsemuffel

mein sohn ( 18 mon) wird noch häufig gestillt! Nun verweigert er mir jegliches Gemüse!Pürriertes mag er auch nicht mehr; also kann ich ihm nichts mehr unterjubeln! Mir sagte jemand, solange ich ihn noch stille solle ich mir keine sorgen machen, denn er bekommt alles über die mumi!! Ist das wirklich noch so??? Und in wie weit ist dann meine ernährung ausschlaggebend?? Nochmal lieben dank für die mühe!

Mitglied inaktiv - 09.10.2009, 21:44



Antwort auf: gemüsemuffel

Liebe heike81d, du kannst ja einem Kind nichts aufzwingen... und erfahrungsgemäß bekommen sie tatsächlich genug von dem, was sie brauchen, wenn sie selbst mitentscheiden dürfen, was sie essen (und noch nicht verdorben sind von Zuckerzeugs und Pommes). Was bei meinen Kinder gut funktioniert hat war, dass ich Gemüse koche (z.B. Kohlrabi und Möhren), das dann mit Gemüsebrühe ganz fein püriere, und ein paar Löffel davon mit etwas Sahne oder Butter unter die Nudeln mische. Haben sie nie "gemerkt" - obwohl sie es als "püriertes" einzeln NIE gegessen hätten, und noch heute mach ich das so und sie finden es immer lecker. Und lachen, wenn ich ihnen dann "verrate", was sie gerade gegessen haben. Manchmal hilft es wirklich, dass sie es einfach nicht "sehen", sondern statt dessen andere Dinge, die sie lieber mögen, offen sichtbar auf dem Teller liegen... Deine Ernährung wird die QUalität deiner Milch nicht beeinflussen sondern vielmehr den Zustand deines Körpers, denn: Obwohl sich Frauen in verschiedenen Ländern und unterschiedlichen Kulturen sehr unterschiedlich ernähren gibt es so gut wie keine Unterschiede in der Zusammensetzung der Muttermilch. Es ist sehr schwierig bis unmöglich, die Milchzusammensetzung deutlich über die Ernährung zu beeinflussen. Dies mag ein Schachzug der Natur sein, um das Überleben des Babys zu sichern. Ernährt sich eine Mutter nicht gut, so geht dies zunächst nicht zu Lasten der Qualität der Muttermilch, sondern zu Lasten der Mutter. Erst wenn die Reserven der Mutter erschöpft sind (zum Beispiel bei schwer unterernährten Frauen in Hungergebieten), kommt es zu Veränderungen der Muttermilch, die jedoch weniger die Qualität als die Quantität betreffen. Auch Stress führt nicht zu einer Qualitätseinbuße der Milch. Natürlich enthält MuMi nicht mehr ALLES, was ein Kleinkind braucht, aber doch recht viel: Der spanische Kinderarzt Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 μg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 μg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Und wenn dein Kleiner schon isst, aber eben nicht gern gekochtes Gemüse, dann kannst du ihm auch mal etwas Rohkost anbieten. VIelleicht schmeckt ihm die ja besser? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 09.10.2009