Frage: durchhalten oder aufgeben ???

hallo, ich weiß nicht wie lange ich noch ausdauer habe. deshalb wende ich mich an euch. unsere L. kam am 02.april 2012 in der SSW 36+2 zur welt. sie wog 2310g und war 45cm "groß". sie war fit aber das trinken an der brust fiel ihr schwer. da ich in einem stillfreundlichen KH lag, habe ich sie immer wieder angelegt, milch abgepumpt und ihr dann mit dem becher zugefüttert. das ganze war sehr mühsam, weil viel daneben lief aber sie nahm langsam zu und wir haben nach 8 tagen das KH verlassen. da ich im KH genug milch zum abpumpen hatten, hatte ich einen vorrat zu hause (mein mann hat milch mitgenommen und eingefroren). zuhause ging es dann erstmal so weiter. anlegen, zufüttern, pumpen... ich muss dazu sagen, dass wir einen sehr lebhaften 2,5 jährigen sohn haben und der mich noch viel braucht. (ihn habe ich 14 monate gestillt) nach einigen tage habe ich versucht L. immer mehr an der brust trinken zu lassen und weniger zuzubechern... und dann kam der schock, sie hatte wieder abgenommen. tja, und so riet mir meine hebamme (die eigentlich nicht für das füttern mit der flasche ist !!) sie mit der flasche zuzufüttern. damit was ankommt und sie zunimmt. das habe ich dann auch gemacht. knapp 8 tage (anlegen, flasche, pumpen...) und dann habe ich wieder auf den becher umgestellt, weil L. immer schlechter an der brust saugte. leider wurde auch meine milch beim abpumpen immer weniger, so dass ich pre dazu gebe. habe alles durch (tee, carokaffee, bockshornkleesamen, globuli,...) auch bei einer stillberaterin war ich schon. sie meinte unsere technik sei richtig beim anlegen. L. trinkt nur leider nicht effektiv genug. seit einigen tagen nehme ich schüssler salze zur milchbildung. am ersten tag hatte ich auch da gefühl, dass die milch besser läuft und L. besser trinkt. aber es blieb leider nicht dabei. gestern war ich mit L. bei der osteopathin. sie hat blockaden gelöst aber besser trinken will L. dadurch leider auch nicht. ich weiß langsam nicht mehr weiter...ich lege sie schon so viel wie möglich an und gebe mein bestes, weil ich sie so gerne stillen will. aber so langsam bin ich kurz davor aufzugeben. das einzige, was ich noch im hinterkopf habe ist es mit dem medikament bzw wirkstoff Domperidon zu versuchen. denn ich habe das gefühl, dass L. besser an ber brust trinken würde, wenn beim saugen mehr kommt. und das war an dem einen tag so als meine brüste praller waren durch die schüssler salze. L. nimmt weiterhin sehr langsam zu und wiegt jetzt ca. 2680g. nächste woche muss ich zu kinderarzt zur gewichtskontrolle... habt ihr noch ideen für mich oder soll ich es besser ein lassen mit dem stillen? achso, über ein brusternährungset habe ich auch schon nachgedacht, aber das ist doch bestimmt sehr stressig bzw zeitaufwendig wegen reinigung usw. lg joline81

von silas22 am 08.05.2012, 14:33



Antwort auf: durchhalten oder aufgeben ???

Liebe joline81, ja, das Brusternährungsset IST stressig, aber wenn Du es wirklich willst, ist es eine gute Möglichkeit, zum Vollstillen zu kommen. Die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Selbst wenn Du mehr Milch hättest, würde dein Kind nicht besser trinken, ich vermute nämlich tatsächlich, dass es saugverwirrt ist. Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Du deine Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringst. Versuche, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Du dein Baby anlegst. Warte Sie nicht, bis dein Kind sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wenn Du wirklich voll stillen möchtest, wirst Du in den nächsten Tagen viel Zeit und Geduld brauchen. Du musst dein Kind sooft es geht anlegen und evtl. zusätzlich pumpen. Vielleicht kann dir der Arzt eine Haushaltshilfe zur Seite stellen, frag doch mal nach. Außerdem solltest Du dich unbedingt an eine Kollegin vor Ort wenden, die dir zeigen kann, wie das Brusternährungsset verwendet wird und die sieht, wie dein Kind sich an der Brust verhält. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 08.05.2012