Frage: Bin am verzweifeln

Hallo Biggi! Vielen Dank für Deine bisherige Hilfe. Momentan bin ich am verzweifeln. Mein Sohn trinkt ca. 2-3 Stdl. an der Brust. Seit zwei Tagen schreit er nach 3-5 min trinken an der Brust. Er läßt sich ganz schlecht beruhigen. Lege ich ihn dann an die andere trinkt er auch ca 3-5 min.gut und zügig. Dann das selbe Theater. Ich wechsle dann ständig die Brust, trinkt allerdings nichts mehr weiter. Weiß nicht was das sein soll, ich verwende seit über 2 Wochen keine künstlichen Sauger mehr. Ich hoffe Du kannst mir helfen.

Mitglied inaktiv - 26.02.2002, 20:14



Antwort auf: Bin am verzweifeln

? Liebe Sandy, wenn ein Kind sein Verhalten plötzlich so gravierend ändert, sollte es vorsichtshalber von der Kinderärztin/arzt angeschaut werden, um auszuschließen, dass es eine medizinische Ursache für das Verhalten gibt (z.B. Ohrenschmerzen). Es kann sein, dass bei deinem Sohn gerade die Zähne in den Kiefer einschieben und ihm das so große Unannehmlichkeiten beim Trinken verursacht, dass er deshalb immer wieder von der Brust ablässt. Hier kann es helfen, dass Du seine Zahnleisten etwas massierst und ihm ein (gekühltes) Beißspielzeug anbietest. Eine andere Möglichkeit ist ein sehr starker Milchspendereflex. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen". Dazu hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Es gibt auch Phasen, in denen ein Kind extrem leicht ablenkbar sein kann und sich tatsächlich nur noch in einer ganz bestimmten Umgebung stillten lässt. Unter Umständen ist es bei deinem Kind auch solch eine Phase. Auch einen Wachstumsschub möchte ich nicht ausschließen. Du siehst, es kann sehr viele Ursachen geben und ich kann dir wirklich nur ans Herz legen, dein Kind von der Kinderärztin/arzt anschauen zu lassen und dich an eine Kollegin vor Ort zu wenden, die euch beide sehen kann und dadurch naturgemäß viel gezielter weiterhelfen kann. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin raus. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.02.2002



Antwort auf: Bin am verzweifeln

hallo sandy zuerst schön ruhig bleiben...sonst wirkt sich deine nervösität auch auf den kleinen aus! (ich weiss, leichter gesagt wie getan..doch versuche es) also mein spatz justin und ich hatten das auch eine zeit lang. vorallem wenn ein wachstumsschub im gange war. bei uns wars dann auch so wie bei dir beschrieben nur kam er viel häufiger! wir konnten es so lösen: stillen bis zum schreien... hochnehmen und ihn aufstossen lassen.. andere seite ansetzten und stillen bis eben wieder zum schreien.. wieder hochnemen und aufstossen lassen. sollte er jedesmal ein bäucherchen machen dann verschluckt er während dem stillen zuviel luft...achte deshalb auf ein korrektes anlegen (kopf,rücken und füdli sind eine "gerade" linie) auch darauf das er deinen warzenhof richtig zu fassen bekommt und nicht nur einen kleinen zipfel. beim ansetzten auf den moment warten an dem sein mündchen schön weit offen ist und er so deine brustwarze mit hof sehr gut zu fassen bekommt. im übrigen...wie alt ist dein kleiner den? wir hatten eine saugverwirrung eben auch wegen einem nuggi am anfang. hat sich dann aber wieder entspannt als wir diesen weggelassen haben. nun klappts bei uns beiden bestens. also liebe sandy...bleib schön ruhig und hab vertrauen in dir! es wird bald wieder besser! liebe grüsse und alles gute wünsche sariana

Mitglied inaktiv - 27.02.2002, 13:17



Antwort auf: Bin am verzweifeln

Liebe Sariana! Vielen Dank für Deine aufmunternden Worte. Mein kleiner ist Anfang 4. Monat. Alle künstlichen Sauger habe ich seit ca. 2 Wochen weggelassen. Manchmal habe ich das Gefühl, er will gar nicht so oft an die Brust und fühlt sich genervt das er schon wieder trinken soll. Ich will auf keinen Fall aufgeben. Mit der korrekten Haltung ist es manchmal gar nicht so einfach, bei einem so zappelndem Kind. Ich hoffe das es sich bald wieder gibt. Viele Liebe Grüße Sandy

Mitglied inaktiv - 27.02.2002, 13:39



Antwort auf: Bin am verzweifeln

Liebe Biggi! Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Meine Postleitzahl lautet 08056.

Mitglied inaktiv - 27.02.2002, 15:05



Antwort auf: Bin am verzweifeln

? Liebe Sandra, bitte wende dich an Frau Mechthild Melzer Tel.: 03764-4326. Sie kann dir genauer sagen, wer die nächstgelegene LLL-Stillberaterin ist. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 27.02.2002