Ab wann kann man nur noch 2 mal stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Ab wann kann man nur noch 2 mal stillen?

Hallo, da meine Tochter 5.Mon., probleme mit der flasche( ausser wenn Muttermilch drin ist) hat, wollte ich die Stillmahlzeiten nach und nach durch Kost umstellen!Ab wann kann man denn nur noch morgens und abends stillen und den Rest durch Kost ersetzen? Zweite Frage; Wie kann ich meiner Tochter die Pre Nahrung aus der Flasche schmackhaft machen, wenn ich bald ganz abstille? Habe mittlerweile ca. 6Pulversorten ausprobiert! Vielen Dank

von ChaosBaby am 04.08.2011, 20:47



Antwort auf: Ab wann kann man nur noch 2 mal stillen?

Liebe ChaosBaby, der Begriff BEI Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt Kost heißen. Wenn Sie jetzt abstillen möchten, sollten Sie zur Flasche hin abstillen und weiterhin langsam und ergänzend Beikost anbieten. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. Manche Mütter bieten am Anfang nur abgepumpte Muttermilch an und mischen kleine Mengen Pre-Milch dazu. Diese kann man dann langsam steigern, bis das Kind schlussendlich nur noch Pre-Milch bekommt. Probieren Sie es einmal aus! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 04.08.2011