Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Hallo, also ich hatte schonmal ein FG in der 10.SSW.Da habe ich damals Blutungen bekommen. Bin nun in der 15.SSW und frage mich ständig zwischen den (eine Ewigkeit auseinanderliegenden) VU, ob und wie man es merkt, wenn es dem Kleinen nicht gut geht?? Würde man das sofort merken?? Setzen immer sofort Blutungen ein?? Kann ich davon ausgehen, wenn ich keine Blutungen und keine Schmerzen habe, dass es meinem Kleinen gut geht?? Ich spüre Ihn ja noch nicht. Ich werd noch wahnsinnig. Vielen lieben Dank für Eure Antworten. Liebe Grüße Nicole

Mitglied inaktiv - 09.04.2008, 12:38



Antwort auf: Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Liebe Nicole, so sehr ich solche Ängste verstehen kann, ist es doch ganz besonders wichtig, nach einem solchen Erlebnis darauf hinzuweisen, dass ein nicht ungewöhnlicher Vorgang ist, dass manche Frauen erst ein oder zwei Fehlgeburten haben oder zwischendurch eine Schwangerschaft austragen, bevor eine sich dann (wieder) ein intakte Schwangerschaft entwickelt. Die Wahrscheinlichkeit eines positiven Verlaufes nach einer frühen Fehlgeburt liegt aber bei etwa 85-90%! Nach der vollendeten 6. SSW ist das Fehlgeburtsrisiko so in etwa bei 12% und nach der vollendeten 12. SSW nur noch bei etwa 4%. Eine Restungewissheit besteht natürlich für alle Schwangeren während der Zeit, in der nicht untersucht wird und diese Restunsicherheit wird sich nicht vermeiden lassen. Hier ist es ganz besonders wichtig, einfach mal loszulassen! Es gibt eben keine konkreten subjektiven Hinweise, wir mal von Blutungen und vorzeitigen Wehen abgesehen, die Ihnen zeigen, dass es dem Kind nicht gut geht. Lassen Sie sich durch die Einschätzung Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt beruhigen. Denn wenn bei den Routinekontrollen alles in Ordnung ist, wird es dem Kind wohl auch in dem folgenden Intervall gut gehen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 09.04.2008



Antwort auf: Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Über die ganz kritische Zeit bist Du ja schon raus! Das Risiko für eine FG ist also zum Glück nur noch sehr gering. Also kannst Du wohl schon davon ausgehen, dass es Deinem Kind gut geht. Kann Dich alledings gut verstehen, weil ich selbst auch jetzt noch (24. SSW) immer Angst habe, dass es meinem Kleinen nicht mehr gut gehen könnte. Spüre zwar seit der 18. SSW Kindsbewegungen, aber immer, wenn er sich eine Weile nicht rührt, mache ich mir schon Gedanken, obwohl das ja normal ist (schläft immerhin ca. 20 h am Tag). Unbedingt merken muss man eine FG allerdings leider nicht. Ich selbst hatte im September auch eine FG in der 10. SSW. Diese wurde bei der normalen VU beim FA festgestellt,n ich selbst hatte gar nichts gemerkt (keine Blutungen, keine Schmerzen, weiterhin Schwangerschaftssymptome), der Embryo hatte einfach ganz, ganz früh aufgehört zu wachsen. Alles Gute, dem Kleinen geht es sicher gut und bald spürst Du ja dann die Bewegungen und siehst wie Dein Bauch wächst!

Mitglied inaktiv - 09.04.2008, 12:56



Antwort auf: Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Hallo Nicole, es hilft in der Schwangerschaft nix: Man muss ein bissel Vertrauen ins Leben haben! Absolute Sicherheit und Kontrolle gibt es leider nicht. Ich selbst hatte in der ersten Schwangerschaft einen verhaltenen Abort (missed abortion), den man leider überhaupt nicht spürt, der Embryo entwickelt sich einfach nicht weiter, der Herzschlag hört auf. Der Körper der Frau "merkt" das lange Zeit nicht, es zeigt sich nur im Ultraschall. ABER: Diese Fehlgeburten sind am häufigsten in den ersten 12 Wochen, danach nimmt die Gefahr sehr stark ab. Du hast die heikelste Zeit längst hinter Dir und darfst frohgemut nach vorn schauen, huh? Das ist gar nicht so leicht, ich weiß, mir ging's auch so bei den nächsten Malen. Die nächsten beiden Schwangerschaften verliefen aber prima. Und es ist doch zu schade, wenn man sich mit übertriebenen Ängsten die ganze Freude verdirbt, huh? Was ganz Persönliches: Ich fand immer, die Schwangerschaft ist eine prima Gelegenheit, alte und starre Denkmuster endlich aufzulösen. Wir sind es so gewohnt, alles kontrollieren, "machen", manipulieren und absichern zu können. Und jetzt plötzlich - während der Schwangerschaft und vor allem bei der Geburt - funktionieren alle diese Strategien plötzlich null, und wir sind total aufgeschmissen und voller Angst. Jetzt ist DIE Gelegenheit zu erkennen, wie sinnlos und einengend unser Kontrollzwang ist, und wie wenig der Kopf die Seele wirklich beruhigen oder überhaupt beeinflussen kann. (Keine Statistik der Welt über Fehlgeburtenquoten kann Dir Deine Angst nehmen, oder?). Jetzt ist die Zeit, das Kontrollbedürfnis etwas zu lockern, sich dem Leben hinzugeben, auch die Angst anzunehmen und sie nicht abblocken oder abstellen zu wollen. Alle Deine Gefühle sind ganz natürlich, lass sie kommen und gehen, wie sie sind. Dieses Aufgeben von Widerständen ist auch die beste Methode für eine wirklich harmonische Geburt. Denn die funktioniert überhaupt nicht mit zuviel Kontrolle (hemmt die Geburt), sondern nur mit Hingabe und Vertrauen in das, was Dein Körper seit Urzeiten kann. Alles Liebe, Astrid

Mitglied inaktiv - 09.04.2008, 13:18



Antwort auf: Wie merkt man eine Fehlgeburt? (Dr.Bluni und alle)

Hallo, ich kann deine Ängste voll und ganz nachvollziehen. Hatte auch in der 10. SSW eine FG. Die SS danach war absolut nicht leicht für mich. Und die Ängste konnte ich fast gar nicht abstellen. Zwei Dinge haben mir aber super geholfen. 1. Vertrauen in mein Kind (das es bei mir bleiben will). 2. MAS-Babywatcher. Damit kann man die kindlichen Herztöne ab der 12. SSW hören. Hätte ich das nicht gehabt, wär ich noch durchgedreht. Viel Glück für die weitere SS und Geburt.

Mitglied inaktiv - 10.04.2008, 12:24



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