Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, ich nehme seit vielen Jahren L-Thyroxin 100 ein. Bei einer Laborkontrolle kam diese Woche heraus, dass ich einen höheren Bedarf habe und nun 125mg einnehmen soll. Ich bin jetzt in der 21. SSW und mache mit nun Sorgen darüber, wie lange ich schon unterversorgt bin und ob das meinem Kind bezüglich Entwicklungsverzögerungen geschadet haben könnte. Neigt man eher schon ab Beginn der Schwangerschaft zu einer Unterfunktion oder erst später? Dann wollte ich sie noch gerne fragen, ob es normal ist, dass ich mein Kind in den letzten 2 Tagen gar nicht gespürt habe? Vielen Danke und mit freundlichen Grüsse Arwen

Mitglied inaktiv - 30.01.2009, 09:47



Antwort auf: Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Hallo Arwen, 1. bei Verdacht auf eine bestehende Überfunktion bzw. Unterfunktion der Schilddrüse sollte vor jeder Form der Jodsupplementierung eine weiterführende Diagnostik erfolgen. Für den Fall, dass schon Medikamente wegen einer Schilddrüsenerkrankung eingenommen werden, ist es in jedem Fall ratsam, die Jodidsubstitution vorher mit der behandelnden Ärztin/Arzt abzusprechen, denn hier kann es schon mal sein, dass kein zusätzliches Jodid eingenommen werden darf. Gleichzeitig wird die Funktion im Laufe der Schwangerschaft noch einmal überprüft, weil sich hier manchmal der Bedarf zur Anpassung der Dosierung ergibt. Auf der Internetseite http://nukmed.klinikum.uni-muenster.de/uploads/media/SCHWANGE.PDF können Sie die Empfehlungen der Uni Münster zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen in d. Schwangerschaft nachlesen. Insofern lässt sich nur darüber spekulieren, ob die nicht optimale Einstellung schon längere Zeit besteht, aber sie muss auch gar nicht gleich mit Folgen verbunden sein. Viel wichtiger ist, dass sie nun von Ihren Ärzten richtig eingestellt wird. Das genaue Vorgehen sprechen Sie dann bitte mit Ihrem behandelnden Arzt ab. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.01.2009



Antwort auf: Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Hallo Arwen, ich bin zwar nicht Dr.Bluni, aber ich habe auch ne Unterfunktion. Ich wusste es erst lange nicht und nahm deshalb auch keine Tabletten.Erst gegen ende der Schwangerschaft wurde es bemerkt. Nun also geschadet hat es meinem Kleinen offensichtlich nicht. Ich glaube auch nicht, dass es bei Deinem Baby geschadet hat. Du hast ja immerhin, auch wenn sie etwas schwächer waren, dagegen Tabletten genommen. Das Du Dein Baby zwei Tage gar nicht gespürt hast, würde mich mehr beunruhigen und wäre auch schon beim Doc gewesen. Ich hatte bei meiner Tochter auch mal einen Vormittag dabei an dem ich keinerlei bewegung gespürt habe, hab dann bei meinem Doc angerufen und der sagte ich solle sofort kommen. Er hat dann gleich Ultraschall gemacht und es war alles ok, sie hat einfach nur geschlafen. Wenn Du nun schon regelmäßige Bewegungen Deines Babys spürst und nun zwei Tage gar nichts, würde ich doch zum Doc gehen. Meiner meinte damals, dass es wichtig wäre gleich zu kommen, wenn man den Verdacht hat das etwas nicht stimmen würde, oder man eben überhaupt keine Bewegungen mehr spürt. Liebe Grüße und alles alles Gute Steffi

Mitglied inaktiv - 30.01.2009, 10:47



Antwort auf: Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Hallo, wie lange hat es bei euch gedauert, bis ihr schwanger ward? Ich habe auch eine Schilddrüsenunterfunktion und nehme seit Aug.2008 die Pille nicht mehr. @Arwen: Ich hoffe, mit deinem Baby ist alles in Ordnung?! Hoffe, du warst schon beim Arzt und hast alles abklären lassen... Alles Gute Viele Grüße Bine

Mitglied inaktiv - 30.01.2009, 14:27



Antwort auf: Schilddrüsenunterfunktion in der Schwangerschaft

Hallo Arwen, ein starres Schema haben die Kinder nicht, nach dem sie sich bei allen Schwangeren gleich bewegen. Dies kann individuell völlig variieren und an vielen Faktoren liegen. Aber, die subjektiv erlebten Kindsbewegungen geben indirekt Aufschluss über das Wohlbefinden des Ungeborenen. Ein gesundes und vitales Kind bewegt viel und oft. Ein krankes oder beeinträchtigtes Kind schont sich und bewegt sich entsprechend weniger und "lebt auf Sparflamme". Werden die Kindsbewegungen eindeutig seltener oder häufiger als gewohnt registriert, sollte der Zustand des Kindes mittels CTG, Ultraschalluntersuchungen und klinischen Parametern überprüft werden. Sofern die Kontrolluntersuchungen beim Frauenarzt oder Frauenärztin hier aber unauffällig sind, ist der Schwangern zu empfehlen, bei kurzfristiger "Ruhe im Bauch", als auch bei zeitweilig verstärkter Aktivität nicht gleich beunruhigt zu sein. Wichtig zu wissen, ist sicher auch, dass reife Feten ein Drittel des Tages im Tiefschlaf verbringen und nur ein Zehntel des Tages wirklich wach sind! Auffällig wären zum Beispiel länger als 24 Stunden anhaltende, reduzierte Bewegungen. Ansonsten lässt sich aus dem Bewegungsmuster bei bisher unauffälligen Untersuchungen nicht gleich etwas Krankhaftes ableiten. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 30.01.2009



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