Hallo,
unser Sohn ist jetzt 16 Monate alt. Seit er ca. 8 Monate ist, setzen wir ihn zu bestimmten Zeiten, also nach dem Schlafen und Essen, aufs Töpfchen. Es hat nicht lange gedauert, da hat er auch sehr zuverlässig seine "Berge" und "Seen" ins Töpfchen gemacht. Zwischendrin wird natürlich trotzdem noch manchmal die Windel nass und er kann auch noch nicht anzeigen, wann er muss. Er fängt aber gleich an zu "drücken", sobald er auf dem Töpfchen sitzt. Noch vor 20-30 Jahren sollen die Kinder ja schon um den ersten Geburtstag "sauber" geworden sein. Meine Mutter erzählt das von mir und meinen Geschwistern auch. Ich habe das Gefühl heute wartet man extrem lange bis man die Kinder (spielerisch) ans Töpfchen gewöhnt. Dabei habe ich nicht das Gefühl, dass es unserem Sohn schadet, er sitzt eigentlich gern drauf und guckt sich dabei Bücher an... Wie hat man es denn früher geschafft, dass die Kinder früher sauber wurden? Lag das an den unbequemeren Windeln? Oder hat man die Kinder einfach mehr "gefordert"? Ich würde diesen Sommer auch gern nutzen, und unserem Sohn öfters mal die Windel abzunehmen. Wie könnte man ihm verständlich machen, dass er sozusagen freien Zugang hat zum Töpfchen und es benutzen kann, wann immer er will und "muss"? Er scheint ja schon ganz gut zu wissen wozu es da ist und dass er aufs Töpfchen "wartet" (zumindest eine gewisse Zeit), oder z.B. auch schon nackig (vor dem baden) zur Toilette gelaufen ist und dort vor die Toilette gepullert hat, zeigt doch, dass er es doch schon irgendwie steuern kann, oder? (Wenn er uns auf Toilette sieht, erklären wir immer, dass das unser großes "Töpfchen" ist und was wir da machen...).
Danke!
von
nomis2012Mailadressefalsch
am 16.07.2013, 19:28
Antwort auf:
Waren Kinder früher eher sauber?
Hallo nomis2012
Es gibt Studien, die belegen, dass auch FRÜHER :-) viele Kinder (10-12%) die Kontrolle über Blase und Darm – will heißen – das bewusste Wahrnehmen von Harn- und Stuhldrang – erst später erlernt haben - genauso wie es heutzutage oder FRÜHER Kinder gibt und gab, die eher das Laufen und Sprechen lernen als Andere.
Jedes kleine Lebenswesen entwickelt sich da ganz individuell in verschiedenen Zeitabläufen und es gibt und gab heute sowie früher Kinder, bei denen mit ca. 12 – 24 Monaten diese Entwicklungsprozesse abgeschlossen waren.
Ohne das heutige Hintergrundwissen – die medizinische Wissenschaft hat ja dann doch auch auf diesem Gebiet Fortschritte gemacht :-) war es früher eher ein Makel, wenn Kinder nicht mit spätestens 2 Jahren trocken und sauber waren und aus Scham wurde dann nicht darüber gesprochen. Es wurde häufig den Eltern zur Last gelegt – sie hätten wohl Etwas falsch gemacht – gibt es übrigens heute auch noch hin und wieder.
Es ist ein Unterschied, ob mein Kind SAUBER und TROCKEN ist weil ich es regelmäßig aufs Töpfchen setze oder ob es eigenverantwortlich entscheidet – so, jetzt habe ich Harn-oder Stuhldrang
und jetzt entleere ich mein Pipi oder großes Geschäft auf der Toilette/ Töpfchen.
Diese Eigenständigkeit wollen wir doch errreichen!!!
Ihr Kleiner hat offensichtlich verstanden, was dort auf dem Töpfchen von ihm erwartet wird – das heißt jedoch nicht – wie sie ja schon sehr gut bemerkt haben, dass er Drangsituationen verspürt. Solange der ganze Vorgang spielerisch ohne Stress für alle Beteiligten abläuft, ist diese Methode sicher richtig um ihm schon einmal zu zeigen wo er seine Geschäfte erledigen kann – schaden tun sie ihm damit ganz sicher nicht.
Zu früh oder zu spät kann man mit dieser Unterstützung nicht beginnen, da man sich an den Fähigkeiten der Kinder orientieren sollte – WIR KÖNNEN UNSERE KINDER NICHT TROCKEN UND SAUBER MACHEN – das müssen sie alleine schaffen und wenn Kinder sich sträuben spielerisch Töpfchen zu benutzen, alle Beteiligten nur unschöne Situationen erleben – kann man beruhigt warten bis die Kleinen signalisieren, dass es jetzt soweit ist. Jedes gesunde Kind will sauber und trocken werden.
Ich denke sie müssen ihrem Kleinen gar nicht noch mehr verständlich machen, wofür Toilette/ Töpfchen da sind – das haben sie ja schon auf spielerische Art und Weise super gut und entspannt hinbekommen – warten sie in Ruhe bis ER den nächsten Schritt tut – er wird es sie wissen lassen und bis dahin spricht nichts dagegen ihn im Garten windelfrei herumlaufen zu lassen um seine Wahrnehmung zu unterstützen.
Weiterhin viel Spaß und Freude an den kleinen Entwicklungsschritten ihres Sohnemanns.
Mit frdl. Grüßen
Conny Ackmann
von
Conny Ackmann
am 16.07.2013