Wieviel Zweifel verträgt eine Beziehung?

Hallo zusammen,

ich hatte heute Nacht einen Traum, der mir vor Augen gehalten hat, wie sehr ich doch an meinem Freund zweifel.

Dazu muss ich etwas ausholen. Wir sind seit einem halben Jahr zusammen, allerdings ist er verheiratet und lebt noch mit seiner Frau in einer Wohnung, da es ihm aus finanziellen Gründen bisher noch nicht möglich war, auszuziehen. Er hat jetzt seit kurzem wieder einen Job und wir fingen an uns eine gemeinsame Wohnung zu suchen.

Er hat schon zwei mächtig blöde Aktionen gebracht in der Vergangenheit, die manch eine sicher zum beenden der Beziehung gebracht hätte. Er hat mich nicht betrogen (wie bescheuert klingt das überhaupt wenn man von einem verheiratetem Mann als Freund spricht und vom betrügen?? *ironie und seuftz*).

Auch ich hatte schon manches mal gesagt das ich nicht mehr mag, allerdings war er jedesmal hartnäckig gewesen. Ich liebe ihn sehr, nur machen mich diese ganzen Zweifel immer wieder verrückt. Meint er es wirklich ernst? Ist es nicht doch vielleicht nur eine Affaire, wie er schon mehrere zuvor hatte? Er sagt mir aber wie sehr er mich liebt und das ich ihm mehr bedeute als jemand zuvor, daher hoffe ich einfach das es ihm wirklich ernst ist.

Mir fehlt das Gefühl der Sicherheit. Zwar fühle ich mich in seinen Armen geborgen, aber die Sicherheit zu wissen ob wir wirklich zusammengehören und ich ihn wirklich an meiner Seite habe, habe ich einfach nicht.

Auch ist er eigentlich immer derjenige den ich nicht erreichen kann, wenn ich anrufe. Ruf ihn schon seltenst an, wenn wir das nicht gerade abgesprochen haben das ich eben durchklingeln soll und wenn er dann nicht dran geht, frustriert mich das jedesmal aufs neue. Er sagt seine Frau weiss von mir und weiss auch das wir uns eine gemeinsame Wohnung nehmen wollen. Er will es sich mit ihr nicht verscherzen und geht daher jeglichem Stress aus dem Weg (den eben telefonieren mit mir in ihrer Anwesenheit o.ä. auslösen könnte, damit sie ihn nicht vor die Tür setzt).

Ich hab einerseits Verständnis dafür, andererseits hab ich ihm schon so oft zu verstehen gegeben das ich so ein Verhalten nicht gutheisse. Ich bin jemand der klare Linien zieht. Entweder oder. Auch würde ich nie auf die Idee kommen, aus welchen Gründen auch immer, weiter bei ihr zu leben (an seiner Stelle).

Er hat im Grunde zwei Frauen unter einen Hut zu bringen. Seine Frau und mich. Das da neben dem stressigen Job den er macht, der ihm auch wenig Freizeit lässt, und der Familie die ihm wichtig ist (Eltern und Geschwister), wenig Zeit bleibt, ist auch einleuchtend.

Ich komm mir nur immer wieder zurückgestellt vor. Sicher, es ist eine Frage des Geldes wenn wir uns nicht sehen können, da er nunmal mit dem Sprit haushalten muss. Auch ist klar das der Weg zur Arbeit gesichert sein muss, sprittechnisch....

Mir macht es einfach zu schaffen das ich so wenig von ihm hab (für mein Empfinden) und das ich immer wieder daran zweifel ob er das was er sagt, wirklich ernst meint. Wenn ich versuche mit eine gemeinsame Zukunft vorzustellen, scheitert es mir absolut an der Vorstellungskraft. Ich wünsch mir eine gemeinsame Zukunft, kann aber nicht wirklich daran glauben.

Auf der einen Seite sehe ich mich als alleinerziehende Mami, die schauen muss wie sie mit ihrem Kind zurecht kommt, auf der anderen Seite ist die Hoffnung auf ein gemeinsames Leben zu dritt. Ich beziehe ihn gedanklich in die Zukunftsplanung gar nicht mit ein, eben weil mir das alles so unsicher ist, hab aber gleichzeitig dann Gewissensbisse weil ich es nicht tu.

Ebenso hab ich ein schlechtes Gewissen weil ich immer diejenige bin die sich beschwert. Mein Sohn hängt sehr an ihm und auch er geht total liebevoll mit dem Kleinen um. Ich hab einfach Angst nocheinmal so enttäuscht zu werden.

Kann ich irgendwas gegen meine Zweifel tun? Was kann ich machen um ihm mehr Vertrauen entgegen zu bringen? Und vorallem wieviel zweifel verträgt die Beziehung???

Rubinchen