Für Omas

Forum Für Omas

Begräbnis in Coronazeiten

Thema: Begräbnis in Coronazeiten

Hej allesammen! Nun hat es uns auch erwischt. Die alte Tante meines Manne ist sehr kurz vor ihrem 100 . Geburtstag gestorben und mal abgesehen von den Gefühlen, die natürlich auch ein bißchen hin und her schwingen, vor allem weil es trotzdem völlig unerwartet kam - sie hat bei einer ganz normalen Blutabnahme einfach aufgehört zu atmen! ohne Vorwarnung, ohne Krankheit, ohne Anzeichen von Übelkeit oder sowas ... - stehen da die praktischen Dinge an: Wie organisiert man eine Beerdigung in Coronazeiten? Groß ist die Familie nicht, aber wenn die, die sonst zu ihrem Geburtstag immerhin kamen, halbwegs mit dabei sind, dann sind wir deutlich über den erlaubten 10. In der Kirche noch kein problem - zum "Leichenschmaus" dann äußerst problematisch und auch traurig, weil man da ja gerade in netter Runde noch einmal des/der Verstorbenen gedenkt und so auch wieder ins Leben zurückfindet. Für manche Cousine meines Mannes wird es auch das letzte Mal sein, uns alle so zu sehen - sie sind auch schon weit über 70 und Familienfeiern schon ohne Corona eher selten. "Fahr morgen mal nis Pflegeheim und such aus, was sie im Sarg tragen soll", sagt mein Mann noch. Ja, da geht es ja schon los: komme ich da einfach so rein? Wie ist es mit dem Auszug - bis wann muß und kann der in Coronazeiten erledigt werden? Wieviele dürfen da helfen und und packen / schleppen? Fragen über Fragen - die einiges an Improvisation für eine Situation erforderlichen machen, die auch sonst schon ein Ausnahmezustand ist. Ich wünsche Euch was - und stelle wieder einmal fest, egal was man sonst zu Corona sagen kann: Das Leben ist einfach einfacher ohne! Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 09.11.2020, 22:43



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

herzliches Beileid erstmal...mögen sich eure Coronasorgen gut auflösen....wir waren zur Beerdigung der Enkelin exakt 10 Leute....es hätte damals glaub ich 15 gedurft....und zu dem Zeitpunkt durften wir auch noch alle...mit Abstand in ein Lokal....hilft euch jetzt natürlich nicht wirklich....da hilft jetzt wohl nur zu versuchen alles telefonisch vorab zu klären....ich hoffe es wird nicht zu kompliziert.....mit ganz lieben Grüßen Regina

von omagina am 10.11.2020, 09:34



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Schade, dass sie ihren 100. nicht mehr erleben konnte. Ich hoffe, dass ihr in diesen Zeiten alles so geregelt bekommt, wie ihr es euch wünscht. Es ist halt eine sehr bescheidene Zeit.

von albaconi am 10.11.2020, 09:45



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Vielen Dank Euch beiden. Heim ging heute noch ganz gut, alle waren noch ein bißchen geschickt, weil trotz des hohen Alters keiner damit rechnete, sie hätten sie beim Abgang noch gefragt, ob es ihr gut gehe (jaja), o bsie Schmerzen habe (nein-nein), alles gut - und dann kommt so eine Nachricht. Aberw ir sind uns ja einig, daß es eine sehr gute Art und Weise war, in diesem Alter aus der Welt zu kommen, und da sie große Feiern nie gerne mochte, hat sie sich vielleicht just jetzt schnell "davongemacht", haben wir gelächelt... Nun geht es eben ans Praktische - die Zahl der Trauergäste, aber auch derer die die kl. Wohnung im Heim räumen, ist ja nun mal begrenzt... Ja, das aber wenigstens ist die Adventszeit noch nicht richtig losgegangen, letztendlich ist die natürlich auch begrenzt mit ihren Konzerten und Feiern, aber letztes oder vorletztes Jahr (?) Jahr ist das Heim just zu Weihnachten umgezogen, ehrlich, das war auch nicht lustig... Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 10.11.2020, 10:57



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Herzliches Beileid . 100 ist ein hohes Alter, da tauchen jetzt vile Fragen auf, was euch in der Corona Zeit alles verboten wird. Ich hoffe ihr findet einen guten Weg für alle , damit Ihr euch bei der Tante verabschieden könnt. Alles alles gute und viel Kraft.

von linghoppe. am 10.11.2020, 11:53



Antwort auf Beitrag von linghoppe.

Hallo Ursel, das tut mir total leid, dass eure Tante so plötzlich verstorben ist. Auch wenn sie ein stattliches Alter erreich hat, so ist der Tod doch immer etwas endgültiges. Was das Begräbnis an geht, so hat mir eine Freundin erzählt, dass im März ihre Schwiegermutter verstorben ist. Auch sie hatten das Problem mit Corona. Sie hat erzählt, dass sie sich nach der Trauerfeier einfach nur noch auf einer Wiese treffen konnten und sich unterhalten konnten. Das ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber es ist eine Möglichkeit, noch ein Zusammentreffen mit der Familie zu ermöglichen. Ich wünsche dir, dass ihr alles gut geregelt bekommt und trotz allem in aller Ruhe Abschied von eurer Tante nehmen könnt. Liebe Grüße Sabine

von Sabine mit Amelie am 10.11.2020, 21:20



Antwort auf Beitrag von Sabine mit Amelie

Danke auch Euch für Eure guten Wünsche. ich glaube, alle in der Familie nehmen es sehr gefaßt hin. So gesehen war sie ja längst auf dem weg aus dieser Welt, denn ihre Demenz ließ sich nicht leugnen und durch Corona wurde das nicht besser. Einsamkeit tötet auch - mindestens die geistige Beweglichkeit. Nun ja, in diesem Alter ist ihr dieser friedliche Tod gegönnt - auch "nur" wochenlanges Siechtum wäre doch viel schlimmer und hätte sie auch kaum verstanden.# So hatte sie ihre Würde, alle erzählen,sie habe gelächelt, es ging ihr gut. ich war heute im heim, um Sachen für den Sarg zu holen, da erzählten sie auch, sie in bester Laune abgefahren; sie hätten noch gefragt, wie sie sich fühle - und alles war gut, keine Übelkeit, keine Schmerzen, nichts. Die,die gestern frei hatten,waren total paff, daß sie so gegangen ist. Wir werden sehen,wie wir die Beerdigung in knapp 2 Wochen managen, Kirche ist wie erwähnt sicher nicht das große Problem, aber hinterher. Und da die meisten oder doch die Hälfte Trauergäste doch auch schon recht betagt ist, sollten wir uns nicht in dänischer Novemberkälte, womöglich noch im Wind, treffen - irgendwie müssen wir uns wohl so aufteilen,daß es interessant für alle ist, sich zusehen (ich meine, meine Töchter sehe ich eh hin und wieder, da muß ich kein Kaffeetrinken anläßl. einer Beerdigung anberaumen, ich hoffe, Ihr versteht, was ich meine). Ja, es wäre schade,wenn einige gleich nach der Kirche entschwinden müßten, gerade die Gespräche hinterher runden so ein trauriges Ereignis und den Abschied doch ab und versöhnen wieder mit dem,was Ihr zu recht Endültiges nennt. Andere schaffen es auch,also kriegen wir das sicher auch irgendwie hin. Gruß Ursel, DK

von DK-Ursel am 11.11.2020, 00:07



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

nah ja ich als Schweizerin hätte den Vorschlag man könnte sich im Kuhstall treffen wird bei uns oft zum Feiern benutzt. Wenn ein Bauer einen leeren Stall hat. Im Sommer ist es immer leer aber es gibt auch Bauern die aufgehört haben und es nicht mehr benutzen Oder ein Partyzelt mit diesen wärme Strahler bei jemanden im Garten. viel Glück , damit Ihr etwas findet. Im Heim ? im Graten ?

von linghoppe. am 11.11.2020, 08:35



Antwort auf Beitrag von linghoppe.

Ja, Kuhställe (oder eher noch Pferde-) gibt es hier wohl auch, aber ich denke, so großartig wollen wir da nichts planen, nur für eni Stündchen hinterher. So viele werden es sicher auch nicht, aber mehr als die erlaubten 10 allemal. Wir werden sehen. Erstmal geht es auch darum, die kleine Wohnung zu räumen... das neue Heim ist mit einem sehr offenen Konzept, wo wir also durch einen Gemeinschaftsraum und die "Küche" marschieren,wenn wir kommen - in Coronazeiten alles andere als praktisch... Aber danke für Euer Mitgefühl!

von DK-Ursel am 11.11.2020, 09:26



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

na ich denke das ausräumen dauert ja nicht Stunden....dann müssen halt solange alle Personen aus dem " Gefahrenbereich " bis ihr fertig seid....dem Altenheim wird ja dran gelegen sein das dieses Zimmer so schnell wie möglich wieder Bezugsfertig ist....meine Daumen habt ihr dafür....eine große Portion Kraft für alles....lg

von omagina am 11.11.2020, 11:27



Antwort auf Beitrag von omagina

Naja, ich schätze mal, einen Nachmittag - das bringt dann schon den normalen Betrieb durcheinander. Gerade jetzt sind sie ja auch nicht dauernd auf der Terrasse oder im garten oder ... Aber mit sowas rechnen die ja auch --- die eine meinte schon, daß letzte Woche eine andere Wohnung geräumt wurde, und da waren dann 6 Leute. Sie hatte ja noch alles - Bettwäsche, Handtücher, Klamotten, Geschirr, Bücher... natürlich etwas reduziert zu ihrem haus vorher, aber immerhin. Es ist ja eine kleine Wohnung mit allem Zubehör. Und der Aufzug endet also genau in der "Küche, die wie berall hierzulande heutzuatge großer "Wohnbereich" ist. Aber nee, ernste Sorgen mache ich mir da auch nicht,es kommt, wie es kommt und ist, wie es ist - da findet sich schon eine Lösung. Hauptsache wir stehen nicht wieder solo mit dem ganzen Mist da... Das ist jetzt innerhalb der letzten 3 Jahre das 3. Mal,. das wir alles zusammenpacken und umziehen.... Nun ja, wie gesagt, kein Problem, nur es gibt eben Extras zu bedenken in Coronazeiten. Gruß Urse,, DK

von DK-Ursel am 11.11.2020, 15:51



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Frag doch direkt in der Kirche nach , ob das Stündchen Trauerfeier dort stattfinden kann. Ein paar Tüten mit Plätzchen und Kaffee und Tee sollte man da doch aufbieten können , ggf gegen einen Obolus, wie bei einer Hochzeit.

von reblaus am 14.11.2020, 11:23



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Reblaus, das ist eigentlich eine gute Idee --- zur Not könnten wir sicher auch in unsere Dorfkirche, da hat mein Mann den Schlüssel.. allerdings wäre die kalt, hm. Aber manchmal kommt man auf die einfachsten Dnge nicht. Danke. Was ich sage: Es lohnt sich, über das zu reden, was einen beschäftigt, auch wenn es keine schwerwiegenden Probleme sind. Aber manchmal sieht man selbst vor lauter anderen Dingen den Wald vor lauter Bäumen nicht. Schönes Wochenende - Ursel, DK --- heute packen wir die "losen" Dinge in der kleinen Wohnung im Pflegeheim, mal sehen, wann wir die Möbel entfernen können.

von DK-Ursel am 14.11.2020, 11:36



Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Stolzes Alter, aber egal wie alt, man vermisst immer. Viel Kraft und das ihr als Familie zusammen haltet. Dann schafft ihr die Corona Hürden.

von Torsti am 14.11.2020, 20:45