Hallo, zunächst einmal möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin 37 J. alt, seit 16 J. mit meinem Mann zusammen, seit 4 J. verh., wir haben 2 Kinder im Alter von 4 J. und 2,5 J. Als ich meinen Mann vor 16 J. kennenlernte hatte ich mich gerade von meinem damaligen Freund getrennt, den ich sehr geliebt habe. Diese Liebe war eine starke und explosive Liebe, mit Höhen aber genauso vielen Tiefen, die letztendlich überwiegt haben. Wir haben uns dann nach 3,5 J. getrennt. Nur wenige Tage später lernte ich meinen jetzigen Mann kennen. Ich war noch in "Trauer" um die verlorene Liebe und noch damit beschäftigt meine Wunden zu lecken. Ich wollte keine neue Partnerschaft. Aber nach einiger Zeit liefen wir uns wieder über den Weg und ich mochte diesen Menschen, der so viel Ruhe ausstrahlte. Wir trafen uns öfter und es baute sich so nach und nach eine Vertrautheit auf, die ich nicht mehr missen wollte. Ich wusste das er mehr wollte, aber ich war mir nicht sicher, ob ich schon bereit war, zumal ich glaubte auch nicht in ihn verliebt zu sein, weil ich nichts in dieser Hinsicht in seiner Gegenwart spürte. Er war mehr ein guter Freund für mich. Irgentwann jedoch traf es mich wie der Blitz und ich wusste, das ich "angekommen" war, meinen Fels in der Brandung gefunden hatte. Er gab mir Kraft das Vergangene zu bewältigen (Trennung vom damaligen Freund) und Hoffnung das alles besser wird (bezogen auf die Krebserkrankung meines Vaters und meiner Schwester). Es tat so gut einen Menschen gefunden zu haben mit dem man sich "eins" fühlt. Dessen Blick einem das Herz erwärmt und dessen Berührungen, das blosse Halten meiner Hand, mir soviel Geborgenheit gab, das ich mir sicher war, ohne diesen Mann nicht mehr leben zu können. Wir hatten eine wundervolle Partnerschaft, natürlich gab es auch bei uns Tiefen, aber wir haben sie zusammen gut gemeistert. Beim Thema Heiraten waren wir uns einig, das wir alles unter "´Dach und Fach" bringen, wenn sich Nachwuchs ankündigen würde. Dann kam unsere Maus und wir waren die glücklichsten Menschen der Welt. Vor der Geburt haben wir dann geheiratet. Dann kam unser 2tes Kind zur Welt und alles veränderte sich. Die 2te Maus hat viel geschrien, Tag und Nacht, dass zerrte sehr an meinen Nerven und Kräften und auch an denen meines Mannes. Der Ton zwischen uns wurde rauher. Mein Mann mied mich regelrecht, schnappte unsere grosse und war oft bei seiner Mutter. Ich sass allein zu Hause mit einem brüllenden Kind und kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Sex gab es keinen mehr zwischen uns, mein Mann mied mich regelrecht. Ich habe ihn darauf angesprochen, doch er sagte nur, das er mich noch immer liebe, aber der Stress einfach so gross ist, es auf der Arbeit nicht gut liefe und er nicht wüsste, wie es weiter geht. Das er Abends einfach nur noch die Beine hochlegen möchte und seine Ruhe haben will. Das geht jetzt 3,5 J. so. Wir haben vor ein paar Monaten eine Paartherapie gemacht, aber geändert hat sich nicht wirklich etwas. Er sitzt viel vor dem Computer bis spät in die Nacht, kommt manchmal gar nicht ins Bett und schläft auf dem Sofa. Auch gibt es so gut wie keinerlei Zärtlichkeiten mehr zwischen uns. Wir berühren uns nicht mehr bewusst. Ich habe mich nun in dieser HInsicht ganz von meinem Mann zurückgezogen und starte auch keine Annäherungsversuche mehr, weil ich angst habe, das ich abgewiesen werde, wie schon so oft in der Vergangenheit und das tut verdammt weh. Mittlerweile weiss ich, das er sich im Internet gewisse Filmchen anschaut und gewisse Seiten. Auch darauf habe ich ihn angesprochen, warum er sich DAS anschaut, aber seine Frau nicht mehr anfässt. Ich bekam nur zur Antwort: Du spinnst, und das er sich das nicht anschaut. Es verletzt mich sehr. Ich fühle mich nicht mehr geliebt, obwohl er sagt, dass er mich noch liebt. Aber er fässt mich nicht mehr an. Gehört denn zur Liebe ansich nicht auch der Sex ? WEnn man jemanden liebt möchte man ihm doch so nah wie möglich sein. Das schlimmste jedoch ist, das wir nicht mehr miteinander sprechen können, wir meiden das Thema Partnerschaft wie die Pest. Ich habe ihn einmal einen Brief geschrieben indem ich alles geschildert habe was mir auf der Seele lag. ER hat darauf nicht einmal reagiert. Ich bin dann vor Wut geplatzt und wir haben uns heftig gestritten. Aber er kapiert nichts. Ich hänge oft meinen Gedanken nach und frage mich, wo oder wann unsere "seelische Verbindung" abhanden gekommen ist. Was haben wir getan, was ist passiert, wo sind unsere Gefühle hin ? Ist das normal nach 16 Jahren ? Ist das eine Krise in der wir uns befinden, dauern Krisen denn so lange ??? Gibt es noch eine Chance für unser Liebe ? Fragen über Fragen die ich mir immer wieder stelle. Es ist, als ob sich eine Mauer zwischen uns befindet und keiner von eine Leiter hat um über die Mauer zu schauen. Ich kann nicht mehr. Ich horche täglich tief in mich hinein um eine Antwort auf meine Fragen zu finden. Was ich weiss ist, das ich so nicht bis an mein Lebensende weitermachen will. Ich möchte wieder glücklich sein. Und Trennung ? Ich weiss nicht, ob ich es ertragen könnte unsere Kinder leiden zu sehen, die ihren Papa über alles lieben, das wäre eine Katastrophe für sie. Ich habe für mich mittlerweile einen "Mittelweg" gefunden mit der Situation umzugehen. Zur Zeit blende ich die negativen Seiten einfach aus. Ich weiss das das keine Lösung ist, aber es mir ein wenig Seelenfrieden. Ich versuche mich selbst nicht mehr über das Thema Partnerschaft zu definieren. Ich bin ein eigenständiger Mensch und habe auch neben der Partnerschaft noch ein eigenes Leben. Und das Leben kann ja auch schön sein. Wenn ich jetzt aus dem Fenster schaue und sehe wie die Sonne scheint, langsam wieder alles zu Leben erwacht und an zu blühen fängt, dann erfreue ich mich daran und versuche, auch die Sonne in mein Herz zu lassen. Aber dennoch muss ich zugeben, das mich die Situation wie sie jetzt ist DOCH belastet. Ich wünsche mir so sehr, das wir einen WEg finden könnten um uns wieder anzunähern. Er ist mir noch wichtig als Mensch. Ob ich ihn noch liebe weiss ich nicht, zur Zeit spüre ich gar nichts. Aber auch kann ich nicht glauben, das diese so kostbare Liebe, die wir einst hatten, am Alltag zerbrochen ist ? Oder ist es bereits so und ich will es nicht wahrhaben ? Es erfüllt mich mit Trauer, wenn ich über all das nachdenke und mit Angst. Liebe Oma und Opas. Ihr habt soviel Lebenserfahrung, bitte sagt mir mal Eure Meinung dazu. LG
Mitglied inaktiv - 31.03.2007, 18:28
