Monatsforum September Mamis 2024

Wochenbett depressionen

September Mamis
Wochenbett depressionen

Ilosh

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Hallo zusammen  ich hab am 27.09 entbunden es sollte eine spontangeburt werden am Donnerstag um 15 Uhr fingen meine Wehen an bis Freitag hab ich so ausgehalten als ich mich am Freitag nach über 24 Std. Bei 3 cm für die pda entschieden habe. PDA + wehentropfen 2 Std lang dann war ich bei 10 cm und die presswehen fingen an. Bis dahin alles gut. Keine 10 min fielen die Herztöne vom Baby die Ärztin kam - Notkaiserschnitt. Es hatte nicht genug Sauerstoff und hatte einen kreislaufstillstand also eine asphyxie.. er wurde 45 min lang reanimiert. Ich war danach noch 5 Tage im Krankenhaus und jetzt sind wir jeden Tag mit meinem Mann in der Intensivstation und besuchen unser Wunder ich bin unendlich dankbar das er da ist. Aber ich habe große Ängste. Ich habe das Gefühl das es ihm gut gehen wird aber Angst davor selber zu sterben .. wir hatten kein bonding kann es davon kommen ? Ich liebe ihn unendlich aber ich hab ganz viele komische gemischte Gefühle und hab das Gefühl durchzudrehen. Ich denke ich spüre das ich sterben werde und denke ich werde nicht mitbekommen wie wir mit ihm nach Hause fahren. Wenn ich bei ihm bin und ihn berühre und anschaue geht's mir besser. Kann es davon kommen das ich ihn einfach noch gar nicht in den Armen hatte das ich mir dadurch nichts vorstellen kann und mir alles so unecht vorkommt. Ich hab gelesen das man bei einem Kaiserschnitt und vorallem notkaiserschnitt und ohne bonding gewisse Hormone nicht ausschütten kann stimmt das hat da jemand Erfahrung mit ?    Bin dankbar für jede Antwort 


Slykee

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Antwort auf Beitrag von Ilosh

Hallo,  Zunächst mal Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes und zum Glück,  so wie es klingt,  geht es dem kleinen jetzt soweit gut 🙂. Ich habe auch am 27. entbunden 😄 In den ersten Tagen nach der Geburt sind Stimmungsschwankungen ja durchaus normal,  aber bei dir klingt das schon arg. Ich würde vermuten du hast eine postpartale Angststörung oder ptbs wegen der traumatischen Geburt.  (Habe mich aufgrund von Depressionen vor der Geburt ein bisschen mit psychischen Erkrankungen im Wochenbett beschäftigt). Du solltest unbedingt deine Hebamme und deinen Arzt zu Rate ziehen,  damit du schnell Hilfe bekommen kannst von einem Therapeuten oder Psychiater. Ich würde auch raten dass du dir den Geburtsbericht von der Klinik geben lässt,  um das Erlebnis aufarbeiten zu können.  Im besten Fall sogar in einem Gespräch mit der Ärztin. Wenn eine Geburt so ganz anders läuft als gedacht ist das denke ich immer belastend, und muss irgendwie verarbeitet werden.  Ich wünsche euch alles Gute und hoffe der kleine kann bald mit euch heim, dann könnt ihr das kuscheln nachholen 🥰


Ilosh

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Antwort auf Beitrag von Slykee

Danke und ebenfalls Glückwunsch 🤍 ja ich sollte vlt echt mit jmd professionellem drüber sprechen. Danke für deine Antwort. 


anpr94

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Antwort auf Beitrag von Ilosh

Hallo,    herzlichen Glückwunsch zur Geburt eures Kindes 🥰  Ich kann total verstehen dass du mit der Situation zu kämpfen hast und ich denke, dass das bis zu einem gewissen Grad auch völlig normal ist. Bei jedem äußert sich diese Extremsituation vielleicht ein wenig anders, aber ich kann Mal von meine Erfahrung berichten. Ich hatte selbst am 4.9. wegen sehr sehr schlechten Herztönen einen Notkaiserschnitt (direkt im Kreißsaal weil es so schnell gehen sollte) nach einer bis dahin super schönen und gut verlaufenen Geburt ohne jegliche Intervention und Schmerzmittel. Muttermund war vollständig, aber die Presswehen haben dem kleinen so gar nicht gefallen... Unser Sohn war laut Erzählungen komplett weiß und blau als er raus geholt wurde und brauchte Atemunterstützung, aber musste zum Glück nicht reanimiert werden. Bis ich nach 2h wieder wach war, hatte er sich soweit erholt, dass er mit Papa kuscheln durfte. In den ersten zwei Wochen saß der Schock bei mir noch so tief, dass ich einfach nur froh war dass er da ist und gesund. Danach kam mit voller Wucht die Keule an Emotionen und ich hätte den ganzen Tag nur heulen können wenn ich ihn anschaue. Ich hatte (und habe teils immer noch) das Gefühl, dass ich überhaupt nicht realisieren kann, dass er jetzt da ist weil die Geburt durch die Vollnarkose einfach "fehlt". Auch das kuscheln mit ihm fühlte sich zwar gut an, aber konnte mich noch nicht über den Schock und die Panik, die ich habe wenn ich an die Geburt denke, weil mir immer zuerst die Minuten durch den Kopf gehen bevor ich eingeschlafen bin, hinweg helfen.  Suche auf jeden Fall das Gespräch mit einer Hebamme/Ärztin und sprich auch mit Freunden und Familie ganz offen über deine Gefühle. Auch wenn ich jedes Mal heulen muss wenn ich über die Geburt rede, geht es mir danach entschieden besser und gefühlt werden die Abstände dieser absoluten Tiefphasen nach einem Monat jetzt auch größer. Ich denke es ist definitv wichtig den Gefühlen Raum zu geben und sich deswegen nicht schlecht zu fühlen. Es ist und bleibt nun Mal leider eine Extremsituation die du da erleben musstest und immer noch musst, da kann der Körper definitiv traumatisiert reagieren, auch wenn rational eigentlich alles gut scheint.  Viele Grüße 🥰


Ilosh

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Antwort auf Beitrag von anpr94

Danke für deine Antwort 🤍 weinen tut mir auch unglaublich gut und ich glaube auch das ich noch lange nicht alles raus gelassen habe. Ich kann auch kaum realisieren das er da ist und ich kann mir nicht vorstellen das er Iwann mit mir nach Hause kommt alles kommt mir so unrealistisch vor ich kann's gar nicht in Worte fassen.. Ich hoffe einfach das diese Zeit schnell umgeht und ich mein Baby mit nach Hause nehmen kann. 


erdbeere788j

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Antwort auf Beitrag von Ilosh

Erstmal herzlichen Glückwunsch zurGeburt von eurem kleinen Schatz!  Das klingt nach einer traumatischen Geburt und wenn du jetzt noch immer auf dem Weg zur Intensivstation bist, dann habt ihr ja auch weiter einfach eine belastende und traumatische Situation.Wie die anderen rate ich dringend zu professioneller Unterstützung! Neben Wochenbettdepresion gibt es auch Wochenbettpsychosen und aber auch PTBS, aber das können alle nur Fachleute diagnostizieren und helfen. Ich würde im KH fragen oder danach suchen und ansonsten niedrigSchwellig nach KH Seelsorge als ersten Notfallkontakt fragen. Ich wünsche dir und eurem Kind alles Gute!


Ilosh

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Antwort auf Beitrag von erdbeere788j

Danke für deine Antwort 🤍 Ich sollte das in beanspruch nehmen mir wurde das auch schon angeboten aber mit dem Schock am Anfang hab ich gedacht ich brauche es nicht. 


erdbeere788j

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Antwort auf Beitrag von Ilosh

Ja, das kann ich mir vorstellen. Und du schreibst, dass dir Haut zu Haut Kontakt mit deinem Baby gut tut. Vielleicht kann dir die Klinik auch känguruhen ermöglichen? Und dann der Tipp für eure Zeit Zuhause: frag deine Hebamme, ob sie ein Bonding-Bad mit dir und deinem Baby machen kann. Das kann dir das Bonding direkt nach der Geburt nicht zurückgeben, aber es kann euch bonden laden und gut tun. 


Pinguina1

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Antwort auf Beitrag von Ilosh

Da erlebt ihr gerade eine sehr traumatische Situation (und zwar alle!). Jeder geht damit anders um. Deswegen handelt es sich hierbei noch lange nicht um eine Störung. Ganz im Gegenteil, ihr setzt euch damit auseinander. Ob ihr langfristig dadurch Probleme bekommt, wird sich erst noch zeigen. Kann sein, kann aber genauso gut nicht sein. Reden hilft. Aber auch schweigen, wenn dir danach ist. Es gibt hier jetzt überhaupt kein Richtig und Falsch. Richtig ist, was dir gut tut.  Und ja, Bonding ist gut und wichtig. Aber die meisten Kinder haben davon gerade wirklich mehr als genug, und trotzdem steigen die psychischen Erkrankungen. Moderne Kliniken versuchen, so viel Körperkontakt wie möglich herzustellen. Aber medizinische Maßnahmen, die das Überleben sichern, sind einfach wichtiger. Trotzdem kannst du ja auf der Intensivstation sicherlich Kontakt aufnehmen (zum Beispiel deine Hand auf den Körper deines Kindes legen). Auch die Stimme ist deinem Kind aus seiner Zeit im Mutterleib vertraut. Reden ist also auch Bonding.    auf jeden Fall ist unser Körper viel zu komplex, um von einem Phänomen auf ein anderes zu schließen. Nur weil zum Beispiel kein Körperkontakt besteht, bricht nicht das ganze Hormonsystem zusammen. Streng genommen gibt es auch gar keine Postpartale Depression. Depressionen werden häufig von einschneidenden Erlebnissen ausgelöst, die negativ oder positiv sein können. Und eine Geburt ist eben immer ein einschneidendes Erlebnis. Genauso wie zum Beispiel ein Umzug, eine Trennung, eine Hochzeit,…  Wenn es dir gut tut, bei deinem Kind zu sein, dann gönn dir viel Zeit dort!


Ilosh

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Antwort auf Beitrag von Pinguina1

Danke für deine Antwort. es stimmt manchmal tut mir schweigen besser als zu reden..