Monatsforum September Mamis 2017

Zukunft unserer Kinder - keine Enkelkinder?

September Mamis
Zukunft unserer Kinder - keine Enkelkinder?

Blue_Berry

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Hallo an Alle, man hört es ja immer wieder, Klimawandel, Plastikverzicht, nicht mehr fliegen usw. Also die meisten wissen dass wir unsere Umwelt schädigen und etwas tun sollten. Bis vor kurzem dachte ich ehrlich gesagt, ach Klimawandel, naja dann ist es halt 1,5 oder 2 Grad wärmer wenn wir alt und unsere Kinder erwachsen sind. Wir verzichten ja viel auf Plastik, fliegen selten, kaufen bio, passt schon. Mein Mann hat sich schon lange mit dem Thema beschäftigt und deshalb habe ich aus Interesse mal nachgelesen, was es für Hochrechnungen gibt und wie unsere Welt wohl 2050 aussieht. Und ich war so geschockt dass ich jetzt echt schlaflose Nächte habe. Selbst wenn jetzt etwas passiert, könnte es schon zu spät sein, eine lebenswerte Welt für unsere Kinder zu haben. Es wird nicht einfach wärmer, sondern 50% der Erdoberfläche werden unbewohnbar. Das bedeutet die Hälfte der Menschheit oder mehr werden Flüchtlinge und es gibt nicht mehr genug Wasser, Anbauflächen, genug zu trinken und zu essen für unsere Kinder. Es gibt Krieg um Ressourcen und ich mache mir Sorgen dass mein Kind als Junge/Mann deshalb kämpfen muss. Und was bringe ich ihm bei? Dass er sich abschotten und alles für sein eigenes Überleben tun soll? Entgegen all meiner Werte? Ich glaube, dass sich unsere Kinder nicht wie wir heute als 30jährige einfach so dazu entschließen werden können, selbst eine Familie gründen. Keine Enkelkinder für uns, weil es in 30 - 60 Jahren ums Überleben geht. AUßER es passiert jetzt direkt ein weltweites komplettes Umdenken, das ich für vollkommen unrealistisch halte. Und selbst wenn das passiert, besteht nur eine 45% Chance überhaupt das 2 Grad Ziel zu erreichen. Bei 2 Grad können ein paar Punkte, die die Welt gerade zusammenhalten, schon zerfallen, wie der Golfstrom, der Regenwald, das Eis an den Polen und dann kommt nicht nur Hitze - sondern hier in Europa eine Eiszeit die unsere Kinder wie damals Dinosaurier vernichten wird. Im Eis schlummern gefährliche Krankheitskeime, die uns vernichten können, selbst wenn es nicht zu einer Eiszeit kommt... Tut mir Leid für den chaotischen Text, ich kann das jetzt nicht richtig und wissenschaftlich ausdrücken, was ich alles gelesen habe - aber solche Gedanken schwirren mir im Kopf herum. Habt ihr euch schon einmal RICHTIG mit dem Thema beschäftigt? Mich verwundert tatsächlich, dass immer so ruhig und nur in Bruchstücken darüber berichtet wird.


ulli_123

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Oh man, total beängstigend dein Text. Das ist wahrscheinlich der Grund warum ich ein gegenwartsmensch bin... Irgendeine Generation wird es wohl irgendwann treffen und wenn es unsere ist bzw die unserer Kinder dann ist das eben so. Nun kann ich in Angst bis dahin leben oder das beste aus jedem tag machen. Ich entscheide mich für die zweite Variante und lebe so bewusst, wie es mir möglich ist /in meine lebensumstaende passt und irgendwie traue ich solchen Hochrechnungen nicht wirklich. Die können kaum das Wetter vorhersagen, aber wollen was über 2050 wissen.


rgb

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Wenn ich deinen text lese dann fange ich an zu zittern. Ich weiss, dass es schlecht steht um unsere Welt und Menschheit jedoch lese ich nicht solche Dinge denn sonst kann ich nicht schlafen und möchte weg rennen und kann nicht. Ich habe seit meiner frühen Kindheit diese Ehrfurcht vor dem ungewissen. Da waren schon immer Asteroiden oder Naturgewalten, Klima usw. Ich habe mir frühet viele Gedanken darüber gemacht und bin beinahe verrückt geworden. Seit ich nun auf der Welt bin sollte diese schon 5x untergegangen sein oder erinnert ihr euch an die Jahrtausendwende? Alles würde über den haufen geworfen und die Welt würde unter gehen. Früh habe ich angefangen zu glauben, dass ich mal wegen einer Katastrophe sterbe und dieses Gefühl lässt mich bis heute nicht los. Ich lebe sehr bewusst, verwende nur noch plastik welches ich nicht entbehren will/kann, fliegen will ich sowieso nicht und allgemein bin ich sehr sorgfältig zur Natur und mitmenschen. Jedoch bin ich ein winzig kleines Plankton im grossen weiten Meer. Ich bin keine Aktivistin und habe vor den grosse bösen mächten Kapituliert. Ich kann mir nicht mehr Gedanken darüber machen. Das Leben ist nicht mur beinflussbar und ich will geniessen solange ich kann. Meine Einstellung dazu ist folgende: ja wir beschleunigen den Klimawandel und verbrauchen kostbare Ressourcen. noch vor wenigen Jahren hat man es nicht besser gewusst. Aber für mich persönlich ist der Klimawandel auch unumgänglich denn den gab es schon immer. Wo heute wüste ist waren mal saftige wiesen, dörfer und gewässer, atlantis war mal über dem wasser, die Eiszeit ist gerade mal 5000 jahre her. Was für die erde mit millionen vin lebensjahren ja wie vorgestern ist. Wir menschen vermehren uns unglaublich schnell und leben direkt am Wasser, felsen, vulkanen usw. Wenn es da nun Verschiebungen gibt, dann wird es unweigerlich tote und Verwüstung geben. Es wird eine neue Ära vielleicht wieder wie vor 50 jahren oder so? Unsere Zeit wird wohl als die wohlstandszeit in die Geschichte eingehen ich gebe ulli_123 recht: irgendwie müssen wir einfach weiter machen und ob dies alles so dramatisch wird wie vorhergesagt... die natur ist ein genie und ich vertraue darauf, dass sie sich ihren weg zur "genesung" organisiert. Angst macht vorallem das ungewisse. Ich vertraue einfach darauf, dass alles gut wird. Wir werden es sehen. Hoffe du kannst bald deine balance damit finden


Blue_Berry

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Danke ihr Lieben, vor allem dafür dass ihr Verständnis zeigt und mich nicht auslacht. Mir kommen meine Gefühle selbst total seltsam vor, ich hoffe wirklich, meine Ängste sind übertrieben. Es tut schonmal gut zu lesen, dass ihr das zumindest versteht! Ich bin auch ein Mensch der eigentlich sehr proaktiv mit Problemen umgeht, ich denke wenn ich mich etwas beruhigt habe wird mein Weg sein, mich irgendwie zu engagieren. Es gibt ja auch Parents for Future und ähnliches. Und es stimmt ja, man kann nichts ganz genau voraussagen und es kann immer anders kommen als man denkt. Das ganze Thema ist in meiner Partnerschaft bei der Diskussion vom 2. Kinderwunsch entstanden und ich habe eben entdeckt dass es ein neues Forum zu Klima und Umwelt hier gibt, da habe ich in meiner Panik-Übermut-Stimmung auch nochmal die kompletten Nutzer hier gefragt. Hätte ich mal lieber nicht machen sollen


rgb

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Bei uns war das auch bei der zweiten Schwangerschaft Thema. Jetzt reden wir auch wieder darüber da wir ubs für ein drittes kind entschieden haben. Klar wissen wir nicht was kommt aber in kriegszeiten werden auch kinder geboren. Es braucht die neue Generation. Unsere kinder wachsen nun mit diesem präsenten thema auf und leben vielleicht dann vorsichtiger mit der natur und sie werden ihren weg in all dem finden. Und vielleicht sind das ja alle kleine weltverbesserer wäre doch schade wenn die nicht wären


Lovie

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Man weiß nicht, was kommt. Ich meine das nicht ironisch, gekk: Vielleicht landen in 3 Jahren freundliche Außerirdische und wir beginnen in Kürze damit, fremde Planeten zu besiedeln. Vielleicht heilen die Außerirdischen auch das Klima. Vieeicht sind die aber böse und ballern uns einfach weg. Vielleicht erfindet eines unserer Kinder oder Enkelkinder eine Lösung für das Sterben der Erde? Vielleicht trifft uns morgen ein Asteroid und die Welt ist weg. Es gibt sooo viele vielleicht. Ich lebe bewusst aber ich genieße auch Lebensqualität und nein wir verzichten auch nicht komplett auf Plastik, ich fahre einen Diesel, weil wir uns kein e Auto leisten können und wir fahren auch in den Urlaub, weil wir es uns auch gut gehen lassen wollen. Kann sein, dass meinetwegen die Erde 4 Monate früher den Geist aufgibt, aber vielleicht spielt mein Verhalten auch keine so große Rolle, weil irgendein anderes vielleicht Eintritt. Kurzum:ich finde, man muss nicht auf alles verzichten, was das Leben schön und lebenswert macht. Pass auf, dass du da keine Angst Störungen entwickelst, gell.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Hi Blueberry, auch für mich ist das ein wichtiges Thema und ich habe seit Jahren aus den gleichen Gründen wie du schlaflose Nächte. Auch ich finde es unverständlich, dass das Thema Klima für die meisten kein Thema oder nur am Rande relevant ist bzw mit einem oberflächlichen "wird schon nicht so schlimm sein" abgetan wird oder man eben schief angeschaut oder als hysterisch oder labil bezeichnet wird, wenn man sich darüber Sorgen macht --- als wäre es eine Lappalie und nicht DIE Herausforderung unserer Zeit. Meiner Meinung nach ist das schlicht dümmliche Ignoranz, die leider weit verbreitet ist. Zum Thema: Es ist extrem schwer, wirklich verlässliche und differenzierte Informationen zu finden. Die Lage ist definitiv ernst, aber oft wird sie doch übertrieben oder zumindest stark vereinfacht dargestellt, um Klicks zu generieren oder (gut gemeint) die Leute wachzurütteln. Die Aussage, dass 2050 50% der Erde unbewohnbar sein werden, wie du schreibst, ist m.M.n. ein Beispiel dafür. Wo hast du das denn gelesen? Es ist richtig, dass wohl Teile der Welt unbewohnbar werden, aber sicher nicht 50% in den nächsten 30 Jahren. Ich empfehle hier die (englischsprachige, aber zur Not gibt es ja GoogleTranslate;-)) Seite climatefeedback.org, wo Artikel und Behauptungen von Fachleuten beurteilt und ggf. klargestellt werden. Die beschäftigen sich viel damit, Behauptungen von "Skeptikern" zu widerlegen, aber relativieren auch übertriebene oder reißerische Artikel der anderen Seite. Abschließend möchte ich deine Aufmerksamkeit noch ein paar positive Aspekte lenken: 1. Das Interesse am Thema steigt rasant (Danke, Greta!) und damit der Druck auf die Politik. 2. Es tut sich was: In einigen Ländern sinken die CO2-Emissionen ja schon - klar viel zu langsam und klar in viel zu wenigen Ländern, aber mit etwas Optimismus kann man einen Wendepunkt oder zumindest eine positive Tendenz erkennen. 3. Das Verbrennen fossiler Energieträger ist nicht nur "böse", denn es hat uns dahin gebracht, wo wir jetzt sind - unseren hohen medizinischen Standard, unsere Mobilität, unsere Forschung und Bildung, das alles hätten wir sonst nicht. Jetzt müssen wir halt die Kurve in eine “saubere" Zukunft finden. 4. Die Erwärmung auf 1,5 oder 2 Grad zu begrenzen wird uns nicht gelingen, da hast du recht, aber es es wird an Technologien gearbeitet, um die drohende Katastrophe abzufangen oder abzumildern: neue Anbaumethoden, negative Emissionen, notfalls auch Geo-Engineering. Auf jeden Fall hat die Menschheit hier ein großes Problem, aber es gibt auch Lichtblicke. Ich muss jetzt in die Arbeit, hab mir das jetzt nicht nochmal durchgelesen. Ich hoffe, ich hab keinen Käse geschrieben. Lass uns gerne in Kontakt bleiben zu dem Thema!


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Blue_Berry

Ich kenne diese Angst auch nur zur gut, hinterfrage aber auch die Quellen, aus denen die vielen Informationen stammen. Ich glaube nicht alles blind und frage mich auch manchmal, ob da nicht auch Gottes Wille hintersteckt. Ich bin gläubig und vertraue darauf, bzw. Versuche darauf zu vertrauen, dass alles aus einem guten Grund passiert. Persönlich versuche ich Plastik zu vermeiden, was gar nicht so leicht ist. Überdenke Autofahrten. Flugzeug fliege ich sowieso nicht. Was mich echt sauer macht, ist wenn man von anderen Leuten Aussagen hört, wie "ach, da lebe ich eh nicht mehr". Diese Machtlosigkeit, andere dazu zu bewegen, etwas zu ändern. Aber das Klima ändert sich ja auch langsam. Wir haben ja nicht von einem Tag auf dne nächsten 20grad mehr. Wir können uns anpassen und Lösungen finden. Und auf Ausssgen wie "heißester Sommer seit beginn der Wetteraufzeichnungen" geb ich nichts. Denn sooo lange wird das Wetter noch nicht aufgezeichnet. Wie war es vorher?


Steffi.88

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Passend dazu hab ich gerade in diesem Moment zufällig einen Bericht auf 3sat gesehen, der mega interessant war! Ist schon echt heftig, was da wohl die nächsten Jahrzehnte bzw -hunderte passieren wird. Es ist ja nicht nur der Anstieg des Meeresspiegels, sondern zum Teil senkt sich auch das Land ab.. Angst macht es mir nicht, da es mich vermutlich tatsächlich nicht mehr betreffen wird, allerdings achte ich in letzter Zeit auch sehr auf das Vermeiden von Plastik und vermeide auch unnötige Autofahrten. Allerdings kann man das bei uns hier auf dem Dorf nur sehr schwierig, da man ohne Auto nichts erledigen kann. Ich versuche eben viel miteinander zu verbinden. Geflogen bin ich ehrlich gesagt noch nie in meinem Leben und hatte bisher auch noch nicht das Bedürfnis. Hier bei uns gibt es auch tolle Orte! Bin wirklich gespannt, wann die Menschen aufwachen und ihr Verhalten ändern.