Monatsforum September Mamis 2017

Tolle Nächte, schlechte Tage

September Mamis
Tolle Nächte, schlechte Tage

Naddelinchen

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Vorab, wir sind am Samstag umgezogen. Klar, neue Umgebung, Umzug usw ist viel was der kleine verarbeiten muss. Aber er schläft seit langem wieder gut. Dafür sind die Tage, ich sags mal wie es ist, horror. Er ist nur am schimpfen, wenn was nicht nach ihm geht (er kann die Türen zb nicht mehr öffnen, da hier die Griffe höher hängen) dann flippt er total aus, da hilft kein trösten, kein ablenken, kein spielen, kein situationswechsel. Nichts. Ebenso, er spielt gerade schön mit mir oder Papa und zack - klebt er uns eine, kriegt Ärger, lässt sich theatralisch fallen und schreit und weint vom feinsten. Nichts hilft dann. Ich muss ehrlich sagen, ich bin momentan sehr überfordert mit ihm, er war so ein pflegeleichtes Baby und seit seinem ersten Geburtstag ist er wie ausgewechselt. Schimpft total viel, hat lange Zeit sehr schlecht geschlafen (nachdem er mit 8 Wochen anfing durchzuschlafen bis er 11,5 Monate war und jetzt seit kurzem wieder), essen ist ganz schwer geworden also er isst eher wenig dafür aber viiieeeele Mahlzeiten am Tag. Er will ständig getragen werden. Wenn er nicht im Mittelpunkt steht schreit er oft dermaßen rum, dass ganz aus is.. Was soll ich nur tun? Bitte sagt mir nicht, dass das nur eine Phase ist und die vorbei geht. Ich brauch Tipps und Tricks, wie ich damit umgehen sollte. Fühle mich momentan wie die schlechteste Mutter weil ich auch viel schimpfen muss da er so viel Mist anstellt (Fernseher umwerfen- zumindest hat er es mehrfach versucht, Erde aus den Töpfen fummeln und überall verteilen, sein Spielzeug mit Absicht kaputt machen - also durch die Gegend schmeißen, hauen, zwicken, Haare ziehen..). Mein Mann will seit gut 2 Monaten mit Nummer 2 starten.. Aber ich bin ganz ehrlich zu ihm und habe erklärt, dass mich diese "Phase" von Maximilian grad so viel nerven kostet und ich nicht denke, dass ich zwei so kleinen gerecht werden kann. Ach Mädels, alles doof gerade.. Wünsche trotzdem nen schönen Abend, der kleine ist seit 30 min schon im Bett weil ich mir nicht anders zu helfen wusste (Geschrei seit 2 Std).


Lovie

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Antwort auf Beitrag von Naddelinchen

Du kannst das Kind nicht ändern, also ändere die Situationen. Fernseher an die Wand montieren, würde ich sowieso empfehlen, es sind nämlich schon Kinder von Fernsehern erschlagen worden und waren tot. Über die Töpfe von den Blumen ziehst du eine alte feinstrumpfhose, Problem erledigt. Ich hoffe, du hast gecheckt ob du giftige Pflanzen hast? Alle ficus Arten sind zb gifitg... Müssen die Türen geschlossen sein? Oder geht es da eher um Finger einzwicken? Wenn letzteres, mach so ein u förmiges schaumstoffteil oben um die Tür, Problem erledigt. Die Tür geht nicht mehr ganz zu, er kann sie aufziehen. Dein Sohn entdeckt seinen eigenen Willen und möchte vieles selbst machen. In uns Mamas ist es so drin, dass wir lieber Dinge abnehmen weil es dann schneller oder besser geht. Das fängt an mit essen/füttern... Nur als Beispiel. Wenn bei einem wutanfall nix hilft, lass ihn wütend sein. Das ist sein gutes Recht. Bleib aber in der Nähe und biete immer mal wieder Trost an, ignorieren wäre falsch. Viele Kinder kommen aus der wutfalle nicht allein raus. Vermeide Worte wie "das ist nicht so schlimm" oder "das macht nix" usw. Für ihn IST(!) es schlimm. Kinder in dem Alter denken in bildfolgen. Das Kind macht sich also einen Plan. Es sieht sich aufstehen, einen bauklotz nehmen und ihn in die Erde stecken. Du vereitelst den Plan und dann wissen sie nicht mehr weiter. Sie haben die kognitiven Fähigkeiten nicht, mit den Schultern zu zucken und zu sagen "na gut dann nicht, mach ich halt xy". Das ist, wie wenn du dich in tokio befindest und dir einen sightseeing Plan gemacht hast. Du ziehst also los und mitten drin ist die Straße gesperrt, du musst einen Umweg nehmen und kennst dich plötzlich nicht mehr aus. Du stehst da in der fremden Stadt und sprichst die Sprache nicht und kommst nicht mehr weiter und nicht mehr zurück. Und dein Mann (der die Sprache spricht!) steht vielleicht sogar neben dir und sagt "is doch nicht so schlimm, kein grund zu heulen". Und lässt dich stehen. Schimpfen wegen hauen ist nutzlos. Kapiert er gar nicht. Klar dass er heult. Du kannst ihm deutlich machen dass es weh tut und fertig. Wenn möglich vorab verhindern. Grundsätzlich mal überlegen, warum sage ich jetzt eigentlich nein. Ist es wirklich nicht machbar, möchte ich es nur aus Bequemlichkeit nicht, oder könnte ich nicht vielleicht doch nachgeben? Wähle das kleinere Übel. Das Kind will den Tupper Schrank ausräumen? Klar viel Arbeit das wieder einzuräumen, aber das Kind wird nicht schreien und ist 10 Minuten beschäftigt. Wenn man aus dem einräumen ein Spiel macht, sogar noch länger. Das Kind will die Wäscheklammern auskippen und im Wohnzimmer verteilen? Klar, nervig alle aufzusammeln, aber tut nicht weh. Und was nervt mehr... - heulen oder aufsammeln? DU bist die Erwachsene. Du hast die Fähigkeiten, nachzugeben, umzudenken, Kompromisse zu machen. Dein kind nicht. Dein Kind lernt von dir, wie das geht. Indem es dich nachahmt. Du kannst auch mal "nein" sagen und einlenken "oh, das ist dir wirklich so wichtig? Das wusste ich nicht. In Ordnung, dann versuchen wir das mal". Dein Kind wird lernen, dass es wichtig ist, was es will und dass Mama nachgeben kann, ganz ohne an Autorität zu verlieren. Je weniger du nein sagst, je weniger du schimpfst, umso beeindruckender ist es, wenn du es tust. Ich empfehle "das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn" Und: es ist nur eine Phase :-p


lilpumkin

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Antwort auf Beitrag von Lovie

Amen!!


CarrieAnn

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Antwort auf Beitrag von Lovie

Ich komme aus dem August und bedanke mich für Lovies tollen Beitrag! Ich habe folgende Alternative: tolle Tage, furchtbare Nächte. Ich weiß nicht, was schlimmer ist Denk an mich, wenn du dein Kind ins Bett gebracht hast, ich denk an euch, wenn wir friedlich auf dem Spielteppich sitzen


Ernakuh

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Antwort auf Beitrag von Lovie

Bei mir ist gerade viel los. Aber hier muss ich sagen: lovie, schreib dein eigens buch. Es wird ein Bestseller CarieAnn: wie bei uns ... :)


Lovie

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Antwort auf Beitrag von Ernakuh

Danke euch, das geht runter wie Öl. Ich profitiere auch von solchen Beiträgen, denn das tippen hilft mkr6, mich selbst im Umgang mit meinen Kindern zu reflektieren. Ich hatte tatsächlich schon mal vor, ein Buch zu schreiben, aber ich bin nie dazu gekommen... Vielleicht sollte ich das demnächst mal anpacken, heutzutage ist es ja ziemlich einfach, bei Amazon zu veröffentlichen. LG


Naddelinchen

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Antwort auf Beitrag von Naddelinchen

Danke! :) werde versuchen deine Tipps umzusetzen, das Buch werd ich mir wohl zulegen, schon sehr oft empfohlen bekommen


MarLen17

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Antwort auf Beitrag von Naddelinchen

Da gäbe es auch eine tolle Facebook Gruppe.Kann dich dort leider nicht verlinken Da les ich immer ganz gerne mal rein. Seit dem ich es so umsetzen wie Lovie es schreibt ist es hier um einiges entspannter. Und ansonsten hilft wirklich nur durchhalten und es ist nuuuur eine Phaaaaase