Mitglied inaktiv
Ich muss jetzt doch einmal was ansprechen, was mich schon länger beschäftigt, ich habe mich bis jetzt aber nicht getraut. Weil es einfach unnatürlich ist und ich mich selbst dafür schäme...irgendwie. Ich habe 2 Kinder. Mein Großer ist 3 und hatte sich damals überraschend zu uns auf den Weg gemacht. Die Schwangerschaft war doof und die Geburt noch doofer (Einleitung). Er war mein ein und alles. Dann haben wir uns für ein weiteres Kind entschieden. Die Schwangerschaft verflog wie im Flug. Ich konnte mich gar nicht richtig darauf konzentrieren. Es lief so viel nebenbei. Hochzeit, Hauskauf, Renovierung...und eben mein Großer, der rund um die Uhr beschäftigt werden wollte. Emil hat sich dann von alleine auf den Weg gemacht. Plötzlich war er da. Es war so unvorbereitet irgendwie. Beim Großen hatte ich einen Termin im Krankenhaus und er wurde geholt. Es wr eine horror geburt, weil die Wehen von 0 auf 100 kamen. Bei Emil waren die Wehen bis fast zum Schluss total erträglich. Lediglich die letzten 2 Stunden waren schmerzhaft und ich habe aber immer auf den Knall gewartet. Darauf, dass es richtig richtig wehtut. Aber es kam einfach nicht und plötzlich kam er herausgezappelt. Er ist so ein ungalublich fröhliches Kind und ich habe ein schlechtes gewissen. Ich liebe ihn, so ist das nicht. Aber es ist anders als beim Großen. Ich liebe den Großen auch nicht mehr als Emil. Aber es heißt doch, die Liebe verdoppelt sich. Das hat sie sich bei mir irgendwie nicht. Es läuft alles so nebenbei, als wäre ich in einer Art Trance. Ich kann mich auf keinen richtig konzentrieren. Jetzt liegt Emil gerade auf seinem Spielteppich neben mir und spielt zufrieden. Der Große ist bei der Oma. Deshalb mache ich denke ich auch die Kurse, um mich dann dem einem Kind besser witmen zu können. Aber zu Hause bin ich nur genervt. Emil ist so lieb und lässt sich meistens einfach ablegen und dann spielt er zufrieden. Der Große hingegen braucht ständig Aufmerksamkeit. Ich fühle mich ausgelaugt, als wenn ich Emil vernachlässige. So fühle ich mich schlecht, während ich mich um den Großen kümmere. Kann die Zeit mit dem Großen also nicht genießen. Und wenn ich mich um Emil kümmere, tut mir de Große leid, weil er nicht alleine spielen mag. Es läuft alles so nebenbei....das kanns doch nicht sein, oder?
Hey du,
Ich weiß total was du mit dem Trance Zustand meinst. So ging es mir auch eine Zeit und oft heute noch. Obwohl ich kein zweites Kind habe, um das ich mich kümmern muss, rauscht alles oft an mir vorbei.
Dem Unterschied mit der Geburt, kann ich nachvollziehen. Irgendwie fehlt die da vielleicht ein Stück in der Verarbeitung der Schwangerschaft und der Geburt.
Eventuell täte es dir ja mal gut mit einem Therapeuten zu sprechen und das ganze aufzuarbeiten. Ich bin fast sicher, dass du dich danach freier und entspannter und besser verbunden zu dem Kleinen fühlen wirst!
Fühlt dich gedrückt
Danke für deine Antwort :) Ich weiß gar nicht, was ich dem Therapeuten sagen kann. Bzw. wie ich an einen rankomme, ohne lange wartezeiten etc. Ich habe auch das Gefühl, dass ich die Geburt nicht richtig verarbeitet habe. Aber das ist doch falsch. Es war ja eigentlich eine Traumgeburt. Deshalb traue ich mich gar nicht, damit zu jemanden zu gehen.
Danke für deine Antwort :) Ich weiß gar nicht, was ich dem Therapeuten sagen kann. Bzw. wie ich an einen rankomme, ohne lange wartezeiten etc. Ich habe auch das Gefühl, dass ich die Geburt nicht richtig verarbeitet habe. Aber das ist doch falsch. Es war ja eigentlich eine Traumgeburt. Deshalb traue ich mich gar nicht, damit zu jemanden zu gehen.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass eine Mutter diesen Zustand nicht kennt. Hab auch nur ein Kind, der selten Probleme macht, hatte eine Horrorgeburt, die im Notkaiserschnitt endete und ich steh manchmal morgens auf und denke: Warum kann der Tag nicht schon vorbei sein? Und dabei ist gar nichts. Der Kleine kommt nur einmal die Nacht, ist tagsüber sooo lieb und ich bin trotzdem fix und fertig. Und ich glaube, das gleiche Problem hast du auch. Totale Erschöpfung. Zu Beginn schrie unserer nur und das hab ich besser verkraftet, mittlerweile gehe ich nach einer schlechten Nacht schon auf dem Zahnfleisch. Und dann dieses Gedankenkarussell. Mache ich alles richtig? Meine Schwiegermutter sagt, ja. Und das sage ich dir jetzt auch. Wir sind nicht perfekt und du hast das Recht, mit dem falschen Fuß aufzustehen. Und du musst es nicht deinen beiden Kindern recht machen wollen. Denn auch die müssen lernen, dass Mama keine Maschine ist. Ich glaube, wenn du es schaffst zur Ruhe zu kommen und die Situation von außen zu betrachten, wirst du sehen, dass du alles richtig machst. Sonst wäre dein Kleiner nicht so ausgeglichen. Und dann kommt dein Gefühl auch wieder in Ordnung. Momentan fahren wir alle eher Karussell und finden zu selten die Möglichkeit mal auszusteigen... Drück dich!
Du hast recht, danke dir :) Ich denke auch immer viel zu viel nach. Man hat ja als Kind immer seine Vorstellungen von der Zukunft. Und es ist schwer davon loszukommen.
..... schöner Spruch. Aber es ist und bleibt ein Spruch
Unsere Maus ist unser erstes Kind. Ein absolut geplantes Wunschkind. Bis auf die Übelkeit eine Traum Schwangerschaft. Ein geplanter KS auf den ich super Positiv zugegangen bin. Und was passierte dann? Halloooooo tiefes schwarzes Loch. Als die kleine dann auch noch sehr fordernd war und nur geschrien hat dann war das Chaos perfekt. Ich glaub ich hab mich ja oft genug hier ausgeheult.
Besser wurde es eigentlich alles als ich die Erwartungen an mich zurückgeschraubt habe und mir nicht mehr so viel Zeit zum grübeln gab. Und ich glaube das ist gerade etwas dein Problem. Du hast die Erwartung deinen beiden gerecht zu werden. Aber was ist das? Erklär mir mal was du darunter verstehst deinen Kindern gerecht zu werden. Ich wollte das auch immer aber eigentlich weiß ich gar nicht was ich da von mir erwarte...... Echt nicht..... deshalb lass ich es bleiben und lebe meiner kleinen mit bestem Wissen und Gewissen mein Leben vor und hoffe dass es gut geht
Meine Schwägerin meinte mal zu mir ein gewisses Maß an Unzufriedenheit ist für Kinder wichtig. Lange fand ich diese Aussage echt heftig aber wenn ich der kleinen zusehe wie sie seit zwei Tagen versucht zu Robben und dabei den gaaanzen Tag den Boden anmotzt verstehe ich was sie meinte. Was soll ich machen... kann ihr das ja nicht abnehmen also darf sie unzufrieden sein. Vor ein paar Wochen wär ich wahrscheinlich den ganzen Tag bei ihr am Boden gelegen und hätte versucht dass sie auf keinen Fall zu motzen anfängt.
Mir hat es geholfen wieder zu mir zu finden als wir beschlossen haben dass der Papa die kleine nimmt wenn er frei hat. So gehen sie gerne,mal 3 Stunden spazieren und ich kann einfach machen was ich will. Und wenn ich einfach da sitze und doof schaue. Nächste Woche gehe ich abends mit einer Freundin von früher weg und im fitness-studio fange ich auch wieder an. Vielleicht würde dir das auch helfen denn ich glaube das einzige was du bist ist unausgeglichen aber nicht dass du weniger Liebe empfindest.
Und wahrscheinlich sollten wir beide wirklich den Hintern hoch bekommen und uns in die unbekannte fremde einer Krabbelgruppe Wagen
Und p.s. ich liebe die kleine aber heute kann ich es auch kaum erwarten dass sie am Abend in ihrem Bett liegt bzw genieße gerade sehr ihren Mittagschlaf und hoffe dass sie sich richtig gut auschläft und dann geht's raus zum einkaufen. Der kühli ist leer
Du hast recht, danke. Ich weiß auch gar nicht, was genau ich erwarte. Wahrscheinlich einen Bilderbuchablauf. Die perfekte Mama, die morgens ein gesundes, ausgewogenes Frühstück auf den Tisch stellt, damit die Kinder sofort frühstücken können, wenn sie gut gelaunt aus dem Bett aufstehen. Die perfekte Mama, die vormittags ihre Einkäufe erledigt, den Haushalt macht und von Kurs zu kurs rennt. Man hat als Kind so seine Vorstellungen von der Zukunft und davon muss ich abkommen.
Ach du meinst wohl die Mama die bereits geduscht und Geschminkt mit einer Top Frisur aufsteht. Die nach der Geburt sofort wieder in Größe 36 passt und ihr Leben ohne Frustschokolade übersteht.
Solche hab ich kennengelernt. Aber in der Realität waren sie genau so unperfekt wie wir halt alle sind. Und genau das macht uns alle aus. Und genau deshalb erziehen wir individuelle Menschlein.
Aber ich dachte auch lange dass ich genau so sein muss. Doch in Wahrheit gibt es einfach diese Tage an denen ich irgendwann am Nachmittag ungeduscht im Schlabberlook mit musikalischer nörgeluntermalung von Seiten der Mini gehetzt den Geschirrspüler ausräume der schon seit dem Vorabend fertig ist. Und bitte mach mich nicht fertig und sag mir nicht dass ich die einzige Mama bin die das kennt
haha, das kenne ich auch.
Habe heute dann mal die Küche gemacht...das erste mal seit gestern früh
aber genau das ist ja dann auch der springende Punkt.
Ich erinnere mich an so vieles aus der Kindheit und frage mich dann, ob ich möchte, dass meine Kinder sich daran erinnern "bei uns war die Küche immer schmutzig und zugestellt"
Liebe Muffin
Zuerst fühl dich einmal ganz fest gedrückt. Aber mal ehrlich, mit Hyperaktivität von Kurs zu kurs rennen kriegst du das Gefühl dass du dein Kleiner "so nebenbei " mit betreust wohl nicht weg.
Generell denke ich, dass unkomplizierte Kinder nicht vernachlässigt werden, weil sie weniger Aufmerksamkeit brauchen als aufwändige Kinder... Was sie brauche ist die Liebe der Eltern und die gibst du in vollen Zügen.
Aber ich denke, es würde sich lohnen, dass du dies mal aus Deiner Sicht anschaust.. Du stresst dich unglaublich und hast das Gefühl nicht gut genug zu sein. Das gibt so wenig Spielraum um das Leben zu geniessen und hilft wohl nicht in der Alltagsbewältigung (die mit zwei Kinder wohl wirklich sehr stressig ist..)
Warum nicht 2 Tage mit dem Kleinen weg und der Grosse bei den Grosseltern lassen? und dann ein langes Gespräch mit einer guten Freundin oder Psychologin .....
und dann gut durchschnaufen und den Sommer geniessen...
Du hast vollkommen revcht mit den Kursen. Die Zeit verfliegt ja auch viel schneller, wenn man abgehetzt durch den Tag rennt. Ich kann die Zeit gar niht genießen. 2 Tage weg, geht nicht. Er schläft nicht wo anders :)
Die Liebe verdoppelt sich insofern, dass man beide Kinder gleich fest liebt, obwohl man sich das davor nicht vorstellen konnte. Aber es heißt nicht, dass man vor Freude jauchzend aufsteht und den ganzen Tag auf einer rosa Wolke schwebt. Meine Gefühle für meine Kinder haben sich auch erst entwickeln und wandeln müssen. Anfangs dieses kleine hilflose Menschlein, das permanent umsorgt werden muss. Über das man sich nicht ärgern darf wenn es wieder schreit, weil es nix dafür kann. Das war definitiv jedes Mal eine Kennenlernzeit, geprägt von Verbundenheit. Und dann, wenn man völlig fertig ist von drei Monaten Schlafentzug und Bemühungen kommt endlich das erste bewusste Lachen, endlich kommt was zurück. Und dann geht es aufwärts mit den Interaktionen und die Zusammengehörigkeit wird nochmal größer. Jetzt ist er so witzig, dass ich ihn mit Freude im Hezen knuddeln muss und er knuddelt mich auch manchmal. Und die beiden Buben sind untereinander total entspannt, können sich übereinander zerkrümeln (ja, auch der Kleine lacht sich manchmal schlapp über den Großen, der fast zwei ist.) Langsam kommt die Art der Liebe , die ich für den Kleinen empfinde, in die Nähe der Liebe zum Großen. Lange Rede, kurzer Sinn - die Art der Liebe passt sich immer der Situation und dem Alter an, weshalb es sich für dich vielleicht noch nicht gleichwertig anfühlt. Denn was bedeutet denn Liebe? Ich denke das würdest du bezogen auf deine Kinder bei jedem ein bisschen anders sagen. :)
Danke für diese Sichtweise! Das macht mir Mut!