quallentrubel
Hallo ihr Lieben, An alle mit einem und vor allem mehr Kindern: Wie schafft ihr es, euren Alltag zu organisieren und allem gerecht zu werden? Manchmal überwältigt mich der Gedanke, wie es mit Kind 2 ab Oktober werden soll. So viele Anforderungen und Bedürfnisse kommen zusammen: Wir sollen auf uns und unsere mentale Gesundheit achten, unsere Freundschaften pflegen, unsere Beziehungen pflegen, die Bedürfnisse unserer Kids kennen und erfüllen, auf der Arbeit performen usw... :O Wo macht ihr Abstriche? Wie holt ihr euch ggf. Hilfe?
Hallo quallentrubel,
Wie alt ist denn dein Kind?
Als K2 geboren wurde, war der Große fast zwei. Während des Wochenbetts hatte mein Mann 2 Monate Elternzeit. Tagsüber war mein Mann viel mit ihm auf dem Spielplatz, während ich mich ums Baby kümmern konnte. Wenn die zwei dann Zuhause waren, habe ich mir bewusst Zeit für den Großen genommen. So sind wir das Eifersuchts-Thema, glaube ich, ganz geschickt umgangen.
In der ersten Zeit waren auch meine Schwiegereltern oft da und haben uns hier und da unter die Arme gegriffen (ua auch, weil wir drei Wochen nach der Geburt einmal quer durch Deutschland umziehen mussten - das war richtig spaßig).
Später hat mir die Trage echt das Leben gerettet. So konnte ich mir dem Großen etwas unternehmen und Baby war zufrieden dabei.
Ein Netzwerk ist auch Gold wert. Mal die Oma / Tante / Freundin besuchen / einladen, hilft uns allen. Mir, weil ich mal wieder mit Erwachsenen reden uns meine Beziehungen pflegen kann und die Kinder, weil woanders immer alles spannender ist. Die Oma freut sich auch, wenn sie die Kinder von und wieder für sich alleine hat.
Mein Mann und ich versuchen uns zu unterstützen, wo wir können. Die Abendroutine (Abendessen vorbereiten, aufräumen, essen, Zähneputzen, wickeln, Kinder ins Bett bringen) machen wir gemeinsam bzw wechseln uns bei dem Aufgaben ab. Jeder hat ein bis zwei Abende in der Woche frei (so ab halb acht, wenn fast alles erledigt ist). Er geht meistens zum Sport, ich entweder zum Sport oder treffe mich mit einer Freundin. Hin und wieder gehen wir auch mal aus - dann passt mein Papa einen Abend auf die Kinder auf.
Das Schwierige am Thema mentale Gesundheit ist doch (finde ich) überhaupt herauszufinden, was man braucht. Wenn wir uns darüber im Klaren sind , hilft klar Kommunikation (und manchmal auch ein wenig Nachsicht, wenn wir es nicht wissen).
Von der Idee, allem gerecht werden zu wollen, würde ich mich direkt schon mal verabschieden. Es gibt einfach Tage, da läuft nichts wie es soll. Da muss man dann Prioritäten setzen. Mein Mann war zB letztens für eine Woche im Krankenhaus. Das abendliche Aufräumen ist da öfter mal ausgefallen. Es sah dann so "schlimm" aus, dass der Große zum Papa gesagt hat: "Wenn du wieder Zuhause bist, musst du mal wieder aufräumen." Hätte ich das alles auch noch erledigen wollen, hätte ich auf meinen Schlaf verzichten müssen und wäre ungenießbar gewesen. So sind wir ganz gut durch die Woche gekommen.
Bis sich alles eingespielt hat, hat es natürlich gedauert und der Prozess hat hier und da ein paar Nerven gekostet. Die perfekte Lösung hat niemand von heute auf morgen parat. Wenn man offen über alles redet und jeder sich ein wenig Mühe gibt, kann man aber vieles zufriedenstellend regeln.
... und Arbeit ist bei mir gerade kein Thema, seit K1 bin ich in Elternzeit.