lini0512
Wir waren gerade beim Klinikinfoabend und da war eines der Hauptthemen die Anwendung der PDA. Hörte sich alles irgendwie sehr positiv an und es stellt sich mir die Frage, warum diese Art der Schmerzlinderung in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern so selten angewandt wird (27% zu 70-80%)? Wie seht ihr das? Pro und Contra? LG Lini
Hallo aus dem Septemberbus! Ich wusste gar nicht, dass die PDA im Ausland so oft angewendet wird! Eigentlich bin ich eher vom Gegenteil ausgegangen, in den Niederlanden oer Großbritannien gibt es ja viel mehr Hausgeburten und dadurch weniger PDAs, ebenso in Skandinavien wo Geburten eher durch Hebammen betreut werden (dachte ich immer). Laut meiner Hebamme spricht gegen die PDA, dass dadurch die Geburt zum Stillstand kommen kann, was weitere Interventionen nach sich ziehen kann (Wehentropf, weil das Kind unter Stress gerät und schnell kommen muss o.ä.). Auch kann man angeblich nicht mehr so gut mitarbeiten/mitschieben was das Risiko für Geburtsverletzungen bei der Frau erhöhen kann. Meine Hebamme ist aber auch von der Kategorie "öko" ;) und auch sie hält sie PDA für einen Segen, wenn die Frau zum Beispiel zu erschöpft ist und es nicht voran geht. Sie findet nur, dass es nicht direkt genutzt werden sollte sondern nur dann, wenn nötig... Ich selbst hab da keine richtige Meinung, ich finde jede Frau hat das Recht nach einer PDA zu verlangen und da ich das erste Mal schwanger bin, kann ich meine eigene Reaktion und den Schmerz noch nicht einschätzen....
Eine pda ist eine gute Alternative wenn man merkt das die Geburt sehr lange dauert oder sehr schmerzhaft ist. Jeder Mensch reagiert anders darauf...es gibt allerdings keinen direkten geburtsstillstand....bloss wenn man natürlich nervenbahnen betäubt dauert es mit unter bis es weitergeht..du entspannt ja automatisch auch die Muskeln.
PDA hat mit unter aber einige Nebenwirkungen seien es Rückenschmerzen durch den katheter...oder auch eventuelle temporär auftretende lähmungen. Das muss man ehrlich ansprechen. Ich kenne Frauen denen die sehr geholfen hat gerade auch bei einleitungen wenn die Geburt gefühlt Tage dauert.
Ich hätte bei meinen Geburten keine PDA weil ich einfach immer schnell fertig sein wollte
und das ging auch.
Ach so was mir noch einfällt. Deutschland ist bei der Schmerztherapie erst seit ca. 10 Jahren wirklich auf dem Vormarsch....hört sich blöd an aber in Deutschland wird erwartet das man Schmerzen erträgt. Das macht mir als Krankenschwester manchmal das Leben schwer weil sich viel gequält wird und das müsste nicht sein.
Das finde ich interessant, dass du das sagst.
Das empfand ich, gerade in der Anästhesie, immer ganz anstrengend, dass die Patienten sich nicht getraut haben, nach einer ausreichenden Analgesie zu fragen.
Denn am Ende waren die Schmerzen oft so groß, dass nur noch der richtige Medikamentenhammer geholfen hat.
Und dass, obwohl man die Schmerzen, wenn man eher davon gewusst hätte, mit wesentlich schonenderen Mitteln hätte lindern können.
Da sind uns die südlichen Ländern weit voraus. Die schreien ihre Schmerzen einfach raus.
Das mag für deutsche erstmal befremdlich sein, weil wir dazu erzogen wurden Schmerzen zu ertragen, aber letztendlich profitieren Sie davon, weil die schmerzmitteldosierung tatsächlich geringer gehalten wird.
(Mal so unter Fachpersonal
)
Ich habe ganz einfach viel zu viel Angst vor dem Setzen der Nadel.
Insofern verzichte ich darauf. Wobei ich ehrlich gestehen muss, dieses Mal habe ich tatsächlich damit geliebäugelt.
Außerdem gehören ja die Geburtswehen irgendwie dazu
Also laut der Ausführungen des Anästhesisten wird zuerst die Haut betäubt (ein Pieks wie beim Zahnarzt) und dann erst der Katheder gesetzt, was dann nur noch als Druck wahrgenommen wird. Und als Argumente FÜR die PDA wurden u.a. Geburtsstillstand und ein verkrampfter MuMu genannt. Ich hatte extra gefragt, ob man noch aktiv mitarbeiten/-pressen/laufen kann, was bejaht wurde. In Frankreich und Italien wird die PDA wohö sehr häufig angewandt. Und genau das ist es, was du sagst Olala, in Deutschland wird immer noch stark argumentiert, dass die Geburt ein natürlicher Vorgang ist, bei welchem man die Schmerzen nunmal erträgt. Aber wieso sollte man den Fortschritt nicht nutzen?
Spricht ja nix gegen den Fortschritt.
Mir geht es eher darum, 1mm verstochen und die Folgen können enorm sein.
Wie geschrieben, ich habe damit geliebäugelt - aber die Angst siegt nun mal. Vielleicht werde ich mich während dessen doch noch dazu entscheiden. So einbisschen Luxus bei der letzten Geburt hat schon auch was
Die Angst ist unbegründet, denn es wird immer zw. 4. und 5. oder 3. und 4. Lendenwirbel gestochen. An dieser Stelle ist das Rückenmark nicht mehr gebündelt und es kann auch so nicht zu einer Querschnittslähmung kommen. Da muss schon eine anatomische Anomalie vorliegen oder der Arzt sucht den falschen Einstichbereich auf. Aber das sind beides sehr unwahrscheinliche Szenarien. Ich habe zwar auch zwei Geburten ohne PDA überstanden und das ist absolut möglich, wenn die Umstände passen, aber ich habe mich der Option nie verschlossen. Da ich meine Zwillinge gern spontan entbinden möchte, wurde mir jedoch diesmal ganz klar von einer PDA abgeraten, da einfach das Körpergefühl etwas abhanden kommt und das die Geburt verzögern kann. Es ist aber sehr entschiedent, dass der 2. spätesten 20-30min. nach dem Ersten geboren wird. Das ist für mich auch nachvollziehbar. Aber ansonsten ist es schon ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass man nicht jeglichen Schmerz ertragen muss und immer noch ein Hintertürchen hat.
weil ich so ein Weichei bin hab ich mich auch beruhigt gefühlt, dass sowas wie ne PDA gibt ...
leider hat sich das nach der Geburtsplanung erledigt, nachdem die Ärzte meinen Befund in den Händen hatten
Gut ich will auch nix riskieren nach 5 Bandscheibenvorfällen und Rücken Op.
Trotzdem kommt langsam Panik auf.
Ich hab so Angst dass ich unterm Schmerz aufgebe und nen KS verlange...
In dem Moment wo du nach KS verlangst, weil du denkst du schaffst es nimmer, ist es fast vorbei - meistens zumindest
Jaaa, wo ich im Stillen dachte, warum ich zum Geier nicht den KS gewählt habe, trennten mich nur noch ein Schrei und eine Presswehe von der Erlösung. Und dann, als gäbe es nichts. Nur müde und glücklich war ich. Und doch froh, dass ich keinen KS hatte wir Frauen, ne?
Zu PDA. Eine Abneigung habe ich nicht, aber die erste Geburt habe ich ohne geschafft, hoffe, auch die zweite so durchzustehen. Allerdings, da ich im Hebammenkreißsaal entbinden möchte, steht sie mir auch nicht zur Wahl. Aber ich fand allgemein, dass man viel über sich und eigenen Körper lernt, wenn man die ganze Zeit voll dabei ist. Und ganz ehrlich, wenn unsere Mäuschen mal krank sind, dann würden doch lieber noch mal die gleichen Schmerzen durchleben, als zu sehen, wie sie sich quälen.
Ich habe übrigens, im allgemeinen Angst vor Spritzen und muss mental darauf vorbereitet sein. Bei Blutabnahme, wenn es jemand macht, den ich nicht kenne, da springt mir das Herz fast aus der Brust.
Schon allein das war für mich ein Grund, dass ich selbst unter Schmerzen nicht mal eine Sekunde lang an PDA dachte.