Blue_Berry
Hallo an Alle,
ich quäle mich schon länger mit den Themen Essen und Schlafen und wollte hier gerne um Rat/Input bitten. Es ist so dass bei uns irgendwie nichts „nach Plan“ oder so wie man sich das vorstellt läuft. Mittlerweile bin ich total verunsichert und weiß irgendwie gar nicht mehr weiter.
Ich fange mal mit dem Essen an – wir haben mit 5,5 Monaten mit Gemüsebrei gestartet (mit 5 Monaten war einmal ein fehlgeschlagener Versuch, Zungenstoßreflex war noch da). Ich habe lange ums Stillen gekämpft und hatte zu der Zeit immer noch oft Schmerzen, habe also doch sehr auf den Beikost-Start hingefiebert. Aber nichts da, mein Kleiner hat über 4-5 Wochen nur ein Löffelchen, wenn überhaupt, gegessen. Egal ob Karotte, Pastinake, Kürbis, selbst gekocht oder gekauft (jeweils länger getestet). Dann kam auf Ratschlag einer Hebamme eine Breipause. Danach habe ich nochmal alles länger getestet, auch andere Breiarten (GOB, Milchbrei), höchstens etwas Obst wurde mal angenommen. Wir sind dann bei Fingerfood gelandet, das fand der Kleine interessanter. Und heute, mit fast 10 Monaten, stillen wir immer noch fast voll. Ich setze den Kleinen zu jeder Mahlzeit in den Hochstuhl, er kriegt ganz viele Angebote, isst aber immer nur das gleiche – vor allem Obst, dann vielleicht noch etwas Brot/Brötchen/Nudeln. Da ich gerne weniger stillen würde habe ich auch über Wochen PRE angeboten (verschiedene Sorten), aber er spuckt er wieder aus. Er trinkt nur Wasser oder Saft, aus dem Becher, Flaschen und Schnuller nimmt er nicht. Ich sehe einfach keinen Fortschritt und mache mir so langsam Sorgen, außerdem will ich auch nicht mehr so viel stillen. Ich bin einfach überfragt, hatte nie geplant Baby Led Weaning zu machen und dazu noch die Verwunderung oder blöde Kommentare… Wenn ich höre was andere Kinder in dem Alter so verdrücken macht mir das echt Sorgen!
Das zweite Thema ist das Schlafen: Unser Kleiner lag im Beistell- bzw. Familienbett und alles war super, bis er angefangen hat sich zu drehen. Ab dem Zeitpunkt ließ er sich nicht mehr einfach so ins Bett legen (vorher ging das bei großer Müdigkeit), und auch Einschlaf-Stillen hat nicht mehr funktioniert. Schnuller werden abgelehnt. Sobald er liegt dreht er sich, auch wenn er eigentlich total übermüdet ist, und mittlerweile krabbelt er dann los. Sprich, unser Bett wurde zu gefährlich und er wechselt jetzt erst in der Nacht rüber, wenn ich daneben liegen kann. Ich habe ihn dann wochenlang abends ins Gitterbett gelegt, in verschiedenen Versuchen, meist ist er zuerst in unserem Bett eingeschlafen und wurde rüber getragen oder war schon sehr müde beim Hinlegen. Aber er dreht sich zum einschlafen wild hin und her und ist jedes Mal heftig gegen die Gitterstäbe geknallt und schreiend aufgewacht. Nach einigen Wochen hab ich das nicht mehr ausgehalten und mich informiert und wir haben ein „Floor Bed“, also eine Matratze am Boden (mit Lattenrost) eingerichtet für ihn. Daneben liegt sogar eine Matratze für uns zum dazu legen. Aber auch dort kommt er kaum noch zur Ruhe, tagsüber kann ich ihn dort problemlos zum einschlafen stillen, abends und nachts ist er einfach nur unterwegs, krabbelt, dreht. Er wacht alle 1-2 Stunden auf und ist dann zumindest am Abend ganz oft nochmal 1-2 Stunden wach bis er wieder einschläft. Also zum Beispiel geht er um 19:30 ins Bett, wacht um 21:00 auf und ist dann bis 23:00 wach :( Das nimmt mir jede freie Minute für mich und ich bin auch einfach total müde und es Leid ihm im Dunkeln hinterher zu kriechen. Jetzt setzen wir uns, wenn er sehr müde ist, oft mit ihm in einen Schaukelstuhl, dort kann er sich weniger bewegen und schläft durchs Schaukeln schneller ein. In den letzten Tagen war das meine einzige Chance ihn abends wieder zur Ruhe zu bekommen. Aber das darf ich ihm doch nicht angewöhnen, oder?! Wie sollen wir ihn woanders, zB im Urlaub, sonst ins Bett kriegen? War der Abbau vom Gitterbett doch eine schlechte Idee? Von anderen Müttern höre ich wie ihre Kinder anfangen durchzuschlafen und meiner wird alle 2 Stunden wach und fast voll gestillt, wie ein 3 Monate altes Kind eigentlich. Wir haben versucht, ihn tagsüber wach zu halten damit er nachts müder ist und länger schläft, aber das klappt einfach nicht. Er schläft immer beim Auto fahren oder im Kinderwagen ein, macht Vor- und Nachmittags meist einen Schlaf von 1-1,5 Stunden. Wenn ich mich den ganzen Tag lang dem "wach halten" widme kann ich den ersten Schlaf auf mittags rauszögern, aber abends schläft er gegen 17:00 einfach im Sitzen ein, er kippt einfach nach vorne und tut mir fürchterlich Leid - wach halten ist da doch Folter! Wenn er dann um 17:00 einschläft ist er um 22:00 wieder fit und munter und könnte einen neuen Tag starten... :/
Mir wird dann geraten, wenn er abends sättigendes Essen kriegt wird er nachts weniger wach und solche Dinge… Aber was soll ich tun, ich kann ihn ja nicht zwangsfüttern und will doch aus dem Essen keinen Machtkampf machen! In einem Monat startet er bei der Tagesmutter, keine Ahnung wie das klappt mit diesen Bedingungen…
Ich wäre euch total dankbar über Erfahrungen oder Tipps und Ideen :)
Ich denke, wenn es den ultimativen Tipp gäbe, hätten wir alle traumhafte Nächte.
Fühl dich gedrückt, hier ist nicht wirklich anders. So gut wie vollstillen. Essen tut er erst seit 1-2 Wochen, aber noch keine einzige Milchmahlzeit ersetzt. Schlafen ist auch Katastrophe. Familenbett, allerdings ist er nachts sehr unruhig. Und wenn er wach ist, meldet er sich nicht, sondern krabbelt los. Ist leider auch ein Mal vom Bett geflogen.
Bei meiner Tochter war es ganz anders, es lief wie nach Buch. Sie ist zwar nie alleine eingeschlafen, aber essen und tagsüber weniger stillen funktionierte 1A. Ich hätte nie gedacht, dass es beim zweiten Kind anders kommen könnte.Ist aber so.
Das einzige, was ich dir raten könnte, das Buch "artgerecht" zu lesen, es hilft zu verstehen, warum die Zwerge so sind, wie die sind. "schlafen ohne schreien" ist auch hilfreich. Und ohne Mittagsschlaf gibt es keinen guten Nachtschlaf. Vllt übernimmt dein Mann das Zubettbringen abends?
Fühl dich erstmal gedrückt! Zum Essen: wir haben mit 6 Monaten mit BLW begonnen, machen jetzt eine Mischung aus Fingerfood und Brei, je nachdem wie es gerade besser passt. Er wird aber zusätzlich weiterhin nach Bedarf gestillt, gibt Tage da stillt er mehr und an manchen weniger oft. Versuche dich selbst nicht unter Druck zu setzten! Zum Schlafen: Henry hat noch nie durch geschlafen, er schläft meistens zwischen 18:30-19:30 abends ein, kommt dann ca 3x nachts...auch das ist unterschiedlich...aufstehen tun wir zwischen 5 und 6:30....dann schläft er gegen 7:30 für 1,5 Stunden (ich meistens auch) und Mittagsschlaf ca 13 Uhr und ca 1,5-2 Stunden (auch da schlaf ich mit). Wenn wir unterwegs sind verschiebt sich auch alles...also wenn er im Auto einschläft. Wach halten würde ich ihn nicht, das tut seiner und meiner Stimmung nicht gut! Sollte Henry doch erst spät in den Mittagsschlaf finden (nach 15 Uhr), dann wecke ich ihn nach ca 30 Minuten wieder...also ich wickel ihn wach. Dann verzögert es sich abends nicht zu sehr.
Ach Mensch. Das hört sich Mega anstregend an. Drück dich mal. Du machst das klasse
Ich sags dir. Alles wird irgendwann besser. Halte durch
Leider kann ich dir keinen schlauen Rat geben. Die Probleme haben wir zum Glück nicht. Toi toi toi *auf Holz klopf*
Beim Essen sind wir mittlerweile bei Familientisch angekommen.
Und abends einschlafen klappt mit einer Milch am Abend auch hervorragend.
Am Tage schläft sie mittags so 1-2 Stunden und nochmal 30 Minuten am Nachmittag. Momentan leider nur im Kinderwagen. Hoffe das ändert sich wieder.
Wach halten würde ich nicht. Meist endet das nur mit einem überdrehten Baby das dann abends erst recht nicht schlafen mag.
Aber wir achten schon drauf das sie nach 17:00 nicht mehr schläft.
Sie geht dann eher etwas früher am Abend ins Bett wenn die Müdigkeit zu groß ist.
Ich drücke dir beide Daumen das du es bald etwas leichter hast.
Einen Rat kann ich dir leider nicht geben. Ich kann dir nur sagen, dass du nicht alleine bist. Essen geht mal besser mal schlechter. Sie ist mittlerweile 10 Monate und wir haben auch noch keine einzige Mahlzeit komplett ersetzt. Hauptnahrungsmittel ist immer noch Milch. Meistens schläft sie zwar gut ein, aber sie trinkt aller 2h ne Flasche. Habe auch nur wenig Hoffnung, dass sich das zeitnah ändert. Ich nehme es einfach so wie es ist. Das macht es leichter. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo. Und die Zeit sollten wir den kleinen Mäusen auch geben. Was uns beim Schlafen geholfen hat ist ein ganz geregelter Tagesablauf. Immer alles zur gleichen Zeit. Sie kommt dann einfach besser zur Ruhe.
Danke Ihr Lieben, eure Rückmeldungen beruhigen mich schon einmal! Ich würde sagen dass ich relativ lange entspannt war und einfach versuche mich entgegen aller Vorstellungen an meinem Kind zu orientieren. Ich habe mir gesagt, wenn er alles kriegt was er braucht, Nähe, Liebe etc. dann wird sich das schon von allein geben, nur hätte ich nicht erwartet dass sich da bis zum 10. Monat nichts tut! Und wenn das dann alles nicht so ist wie man es kennt macht man sich halt doch Sorgen, ob es richtig ist - zudem kommen natürlich die Rückmeldungen, vor allem aus der älteren Generation/der Familie... Ich möchte meinem Kind ja auch nicht jetzt irgendwas falsches angewöhnen womit ich dann in den nächsten Jahren noch zu kämpfen habe. Dass ich nicht die einzige bin in der Situation beruhigt mich aber schon einmal! Wir werden wohl mal versuchen, noch stärker einen gleichbleibenden Rhytmus/Tagesplan zu haben!
Hier auch eine. Dein Beitrag könnte 1a vom mir sein.
Kaum essen und wenn nur etwas Brot. Keine Flasche, kein schnuller. Quasi voll stillen. Nachts auch alle 2h. Seit 9 Monaten. Es War nie besser, höchstens schlechter.
Er hat nun ne Freundin, die super isst und trinkt. Mein Plan ist dass sie gemeinsam essen. Ich versuche mich oft zu treffen damit er es sieht. So probiert er es wenigstens auch wenn er alles ausspuckt.aber vl wäre das noch eine Idee für euch.
Hallo aus dem Juni - vielleicht liest du es ja noch :) Zum Thema Essen und deinen Befürchtungen bei der Tagesmutter fällt mir ein, dass uns von der Kita - Leitung gesagt wurde, dass Kinder Herdentiere sind. Bei uns gings ums Schlafen: wenn alle schlafen, schläft unserer mit. Bei dir: wenn alle essen, isst deiner mit. Bisher bei uns nur Theorie, Eingewöhnung startet am 1.9., aber für mich irgendwie beruhigend und für dich vielleicht auch. Thema schlafen: wir schlafen auch auf dem Fußboden, damit der Kleine nicht rausfällt, aber mit ihm zusammen. Weiß nicht, ob ich es bei dir falsch verstanden habe, aber wir schlafen im Familienbett und dadurch relativ ruhig, weil er uns nicht suchen muss, wenn er wach wird. Was wegfällt, ist gemeinsame Freizeit mit Mann ohne Kind oder Haushalt oder was auch immer andere abends so machen. Das bin ich aber gerne bereit einzutauschen für mehr Schlaf. Weiß nicht, ob das für euch auch eine Option ist. (Ich lese abends auf dem Handy neben ihm oder gucke Serien)