Teeta
Hallo ihr Lieben, ich bin in der 11. Ssw und habe im März eine neue Stelle angefangen. Diese Schwangerschaft war also nicht geplant, aber trotzdem freuen wir uns auf unser mittlerweile 3. Kind. Mein neuer Arbeitgeber möchte, dass wir alle regelmäßig wieder ins Büro kommen. Dafür muss ich mit zwei UBahnen fahren. Morgens geht es ja, aber nach Feierabend sind die Bahnen trotzdem voll mit Menschen und dann ist das Kontaktverbot auch nicht einzuhalten. Genauso ist das auch auf Arbeit. Es sind einfach zuviele Leute im Büro. Nun gehöre ich nicht zu einer Risikogruppe, aber ich habe auch von den toten Babys in Amerika gelesen, die an Corona gestorben sind, genauso die 40-Jährige Schwangere aus Bayern, die keine Risikopatientin war und auch verstarb. Oder dass in England ein Kind mit einer starken Leberanomalie und Lungenentzündung geboren wurde, da es sich mit Corona infizierte. Kurzum: Es ist mir nicht wohl dabei zur Arbeit fahren zu müssen. Ich habe meinem Chef auch noch nichts von meiner Schwangerschaft erzählt, da ich warten möchte, bis ich den Mutterpass bekomme und weil ich mir vorstellen kann, dass er nicht so erfreut ist. Wie geht ihr mit der ganzen Coronasituation um? Viele Grüße :)
Hallo Teeta, kannst du versuchen möglichst schnell einen Termin bei deiner Frauenärztin zu bekommen? Ich würde ihr die Situation schildern. Ich würde mich damit auch überhaupt nicht wohl fühlen. Ich achte im Moment sehr auf mich, einfach auch weil noch niemand genau weiß, was Corona in einer Schwangerschaft anrichten kann. Ich arbeite zum Glück schon seit Wochen im Homeoffice, daher kann ich dir ansonsten nicht weiter helfen -.- .
Hallo Teeta!
Ich kann deine Sorgen sehr gut nachvollziehen!
Ich arbeite als Krankenschwester auf einer Inneren Medizin Station. Wir haben oft Isolationszimmer vor allem über die Wintermonate. Bei mir war es so, dass ich Ende Februar einen positiven Test in den Händen hielt. Meine Arbeitskollegen haben was Schwangere betrifft wohl schon ein geschultes Auge , denn die haben es mir sofort angesehen ohne dass ich etwas gesagt habe. Da wir zu der Zeit auch noch Grippepatienten hatten, habe ich diese Zimmer gemieden und dann wussten es noch mehr. Ich habe dann bereits in der 7.SSW nach dem ersten Ultraschall (dort wurde die SW bestätigt) es allen meinen Kollegen auf Station erzählt, weil es sowieso schon die Hälfte mitbekommen hatte und ich mich sehr freute.
Bei uns hat es mit Corona-Verdachtpatienten im KH so Mitte März angefangen. Zu der Zeit hatte ich Gott sei Dank ein paar Tage frei. Meine Chefin von der Station hat dann zu mir gesagt, dass ich zu den nächsten Diensten erstmal nicht kommen soll, da wir sehr viele Isolationszimmer haben, in die ich als Schwangere sowieso nicht gehen darf. Ich hatte auch viele Überstunden, also blieb ich vorerst den Rest des Monats zu Hause bis meine Überstunden abgebaut waren. Ich habe es in der zwischenzeit dann auch dem Dienstgeber mitgeteilt bzw. ein schriftliches Schreiben meiner FA mit dem voraussichtlichen ET vorgelegt.
In den zwei Wochen hat sich vieles im KH getan. Stationen wurden zu Isolationsstationen umgebaut, alle mussten Masken tragen, das ganze Programm wie geplante OP's wurden heruntergefahren.
Mein Dienstgeber und der Krisenstab haben dann beschlossen alle Schwangeren, alle die selbst in den Risikobereich fallen aufgrund von Vorerkrankungen auf unbestimmte Zeit dienstfrei zu stellen.
Darüber war ich sehr froh. Momentan hat sich das ganze etwas beruhigt und das KH nimmt langsam den Normalbetrieb wieder auf. Da aber trotzdem alle Mitarbeiter auf allen Stationen Mundschutz tragen müssen darf ich immer noch nicht arbeiten. Auch nicht auf einer anderen Abteilung.
Ich muss dazu sagen, dass ich aus Österreich bin und es bei uns gesetzlich auch nicht erlaubt ist als Schwangere mit einem Mundschutz zu arbeiten. Ob ich vor dem Mutterschutz noch einmal arbeiten muss oder nicht hängt davon ab, wie lange wir Corona im KH haben und wie lange die Verordnung des Mundschutztragens noch aufrecht ist.
Ich würde es auf jeden Fall deinem Chef schon einmal sagen, dass du einen positiven Test hast. Damit er es weis und evtl deinen Arbeitsplatz sicherer gestalten kann. Ich kann mir vorstellen, dass das so früh unangenehm ist. Aber du musst auch an dein Baby und an deine Sicherheit denken.
Ich weis nicht, ob ich dir damit helfen konnte. Im Gesundheitsbereich wird mit Krankheiten vielleicht etwas anders umgegangen als woanders. Ich muss auch dazu sagen, dass mein Dienstgeber wirklich auf seine Mitarbeiter schaut, denn in anderen Kh's auch in der Umgebung ist es bei weitem nicht so.
LG und ich drück dir ganz fest die Daumen,
Lisa
Hey liebe Lisa, ich bin auch Krankenschwester und habe aufgrund meiner SS sofort am 1.4 ein Beschäftigungsverbot für die Dauer der Coronapandemie erhalten( die sowieso denke ich erst enden wird, wenn ein Impfstoff vorhanden ist). Dieses Beschäftigungsverbot hat das Bundesland Hessen und andere Bundesländer gesetzlich festgelegt für Schwangere in verschiedenen Berufsgruppen und Risikobereichen. Informiere dich doch auch Teeta inwiefern du dazu gehören könntest und spreche unbedingt mit deinem FA. Liebe Grüße
Ich arbeite nur abends und am Wochenende im Büro, wenn alle anderen Kollegen zu Hause sind. Vielleicht hast du die Möglichkeit, anders zur Arbeit zu kommen als mit der UBahn? Auto, Fahrgemeinschaft z.B.? Oder außerhalb der normalen Bürozeiten arbeiten?
Hallo, Je nachdem wieviele Kontakte du auf der Arbeit hast, würde dir aufgrund von Corona ein BV zustehen. Der Arbeitsweg hat damit nichts zu tun. Dein AG kann ja nichts für deinen Arbeitsweg. Ob du Öffis nutzt, Fahrrad, Fahrgemeinschaften oder das eigene Auto. Ich würde dem AG die SS melden. Vllt ist ja ein BV möglich. Wenn nicht, kannst du dich natürlich noch krank schreiben lassen. Ist zwar nicht toll fürs EG, aber falls es nicht anders gehen sollte.