Mitglied inaktiv
Hallo zusammen,
ich habe am Freitag bei einer VU die vorläufige Diagnose einer tiefliegenden Vorderwand-Plazenta bekommen. Mein Doc ist sehr professionell und einfühlsam, hat mir also gesagt was es bedeutet, dass - sollte die Diagnose bestätigt werden - ein Kaiserschnitt notwendig sei und vor allem, dass noch die Möglichkeit besteht, dass sich alles verwächst weil ich erst in der 27 Woche bin und ich mir noch keine Sorgen machen soll.
Aber der letzte Rat war natürlich unnötig, denn selbstverständlich habe ich angefangen mir Sorgen zu machen. Es ist nicht so, dass ich übermäßig Angst vor einer Sectio habe (bin selbst ein Kaiserschnittbaby und aus mir ist auch was geworden), denn die Art der Geburt ist mir eigentlich egal, ich möchte am Ende des Tages nur mit einem gesunden Baby nach Hause. Aber irgendwie fühlt es sich schon ein bisschen wie Versagen an - so als ob ich in der freien Natur nicht (über-)lebensfähig wäre. Außerdem hätte ich mir gern selbst ausgesucht, ob natürlich oder mit Schnitt... Besonders schmerzhaft ist, dass mir einige meiner älteren Freundinnen erzählt haben, was für ein intensives Erlebnis eine natürliche Geburt ist. Ich frage mich, ob ich hier einen Teil "frausein" verpasse...
Und ich kann außer mit meinem Mann (der halt nun mal nicht schwanger werden kann) auch nicht wirklich mit jemandem reden, denn ich möchte nicht, dass sich meine Familie Sorgen macht, weil man das ja durchaus als Komplikation ansehen kann. Oder ich als Weichei oder Wohlstandskind bezeichnet werde, weil ja unter ganz bestimmten Umständen eine natürliche Geburt möglich, aber mit höherem Risiko verbunden ist. Deshalb müsst leider ihr herhalten - aber macht euch bitte ebenfalls keine Sorgen um mich ;)
Ich wollte mir nur ein bisschen meine Gefühle von der Seele schreiben, hoffe, dass ist okay für euch! Falls nicht dürft ihr mich gerne schimpfen, das halte ich aus =D
Hi, ich habe auch eine Vorderwandplazenta, so viel ich weiss besteht kein Risiko solange sie nicht direkt am oder über dem Muttermund liegt. Wie liegt sie denn genau?
Da ich noch zusätzlich Myome am Uterus habe wird es bei mir vermutlich auch auf eine Sectio rauslaufen, je nach dem ob die noch wachsen. Da ich als Kinderkrankenschwester schon einige Geburten gesehen habe, auch Sectio, muss ich sagen dass eine Geburt immer als intensiv empfunden wird. Und ganz ehrlich, VORSICHT TRIGGER: ich habe unschöne Dinge bei Spontangeburten gesehen (u.a. eine Saugglocke, schwere Dammrisse...) das braucht Frau nicht wirklich für ihr Frau-sein. Aber ich weiss was du sagen willst
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Lass es auf dich zu kommen und überdenke und akzeptiere einfach beide Möglichkeiten. Und lass dir um Himmels Willen nicht einreden eine Geburt per Sectio sei keine richtige Geburt
Also erstmal find ich es überhaupt nicht unfraulich, wenn Frau einen Kaiserschnitt braucht. Hab von vielen Frauen schon gehört, wo die Geburt aus div Gründen mit einem Notkaiserschnitt war. Hauptsache das Baby und die Mama sind gesund und wohlauf. Lass Dich da nicht verunsichern.
Und zu dem Gefühl des Versagens: ich verstehe das sehr gut- wir brauchten eine künstliche Befruchtung, und ja, ich habe mich in der langen KiWu Zeit auch oft wie kaputt gefühlt. Mittlerweile bin ich einfach nur Dankbar, dass es medizinische Hilfe gibt- ob nun künstliche Befruchtung, Kaiserschnitt oder sonst was. Was zählt, ist Deine Mamaliebe, dass Du Dich um Dein Würmchen sorgst und kümmerst und das Beste für euch machst. Und wenn es letzten Endes ein Kaiserschnitt ist- dann ist das überhaupt nicht weniger Wert als eine vaginale Geburt. Im Gehenteil: wenn das Risiko bei einer vag Geburt für euch zu groß ist, dann ist es doch sehr verantwortungsvoll, die sicherere Variante zu wählen
Also jetzt mal von der ganzen Kopfsache weg.... Wie tief ist denn tief? Weil nur tief ist eigentlich kein Problem für eine natürliche Geburt. Oder meinte dein Arzt Plazenta praevia partialis? Aber das kann sich wirklich dann noch hochziehen, war bei mir beim letzten Mal auch so. Davon abgesehen : ich kann dich verstehen. Irgendwie ist es in den Köpfen drin, dass Kaiserschnitt ja nicht so erfüllen kann wie eine natürliche Geburt. Ich für meinen Teil habe es auch so empfunden. Aaaaaber, und das ist ja nunmal so, wenn es nicht anders geht, dann geht es halt nicht. Versuche, da dann dir immer zu sagen, dass wir nunmal nicht alles im Leben bestimmen können. Das macht uns nicht zu schlechteren Menschen, oder in dem Fall Müttern. Es ist normal. Und wir können lernen, damit zu leben. Aber mach dir jetzt nicht so viel Gedanken, noch ist Zeit und das alles ungelegte Eier Alles Gute
Danke euch für die aufmunternden Worte. Ich denke auch, ich muss einfach jetzt bis Mitte März zum nächsten Kontrolltermin abwarten (müssen). Unangenehm fühlt es sich trotzdem irgendwie an. @Patse, @Inena: Die Plazenta liegt aktuell direkt am Muttermund, aber nicht darüber. Deshalb meinte der Doc, mit etwas Glück verwächst sich das noch - es ist auch erst mal eine vorläufige Diagnose, die "endgültige" wird dann im März gestellt und dann wird zweiwöchentlich untersucht. Er hat den genauen medizinischen Begriff nicht verwendet und ich gebe zu, ich habe in dem Moment auch nicht nachgefragt. @Elli Ich muss sagen, ich finde künstliche Befruchtung ist etwas, das mich schwer beeindruckt. Ich werde nicht mal im Ansatz behaupten, ich könnte nachvollziehen wie es dir/euch dabei geht/ging, aber ich bin wirklich froh, dass es bei euch geklappt hat. Denn ganz ehrlich, wie viel Liebe haben zwei Menschen zu geben, wenn sie das durchziehen, allen Widrigkeiten zum Trotz!! Ansonsten halte ich euch auf dem Laufenden, falls es eine endgültige Diagnose gibt. Bis dahin werd ich mich gedulden müssen, vielleicht alles ein bisschen ruhiger angehen lassen und mich ggf. auch damit abfinden müssen, dass ich, wie Inena schon sagte, das einfach nicht in der Hand habe. Bis Mai ist es ja auch noch ein bisschen hin - in jedem Fall genug Zeit, mich mit beiden Möglichkeiten soweit abzufinden/mich vorzubereiten.
Aus Erfahrung der anderen Busse, in denen ich bereits saß: ich habe das In der ein oder anderen Gruppe bereits öfters mal gehört und sehr oft hat es sich noch verwachsen, da brauchst du dir wirklich erst Gedanken drum machen, wenn es sich doch nicht verwächst. Zumal es ja keine Diagnose ist, die das Kind beeinträchtigt, du hast so oder so ein gesundes Baby im Bauch. Und wenn es dann soweit ist, dass du wirklich einen KS brauchst, dann kannst du dich ja mit dem Gedanken „anfreunden“, bestimmt wird das auch keiner in Frage stellen oder dich nicht als komplett ansehen. Wir alle können froh sein, dass wir hier in einerIndustrienation leben, mit sehr geringer Frauen und Kindersterblichkeit, wo es eben keine Rolle spielt, ob die Natur alles nach Plan laufen lässt oder man eingreifen muss. Wir alle nehmen ja in allen anderen Bereichen auch Behandlungen oder OPs in Anspruch, ohne die es uns sonst vllt nicht mehr geben würde.
Naja, der Kopf weiß das :) es fühlt sich nur trotzdem irgendwie komisch an. Wobei ich trotzdem noch hoffe, dass sich das verwächst, wenigstens ein bisschen. Aber Du hast Recht, der Gedanke, dass das Baby ja trotzdem kerngesund ist, hilft mir ehrlich weiter. Danke Dir!
Hallo, ich habe zwar eine Hinterwandplazenta, aber die liegt auch sehr tief am Muttermund. Die Diagnose hab ich schon vor 3 Wochen bekommen. Heute bei der VU hat sich leider noch nichts geändert. Dabei wollte ich eigentlich auf keinen Fall eine Sectio und habe mich schon auf eine spontane Geburt gefreut. Ich hoffe daher, dass sich noch was tut in den nächsten Wochen. Ich drücke auch dir die Daumen, dass sich das auch bei dir noch verwächst. Mach dir keine Gedanken, was die anderen denken können. Ein Versagen ist es definitiv nicht. Wenn es ein Kaiserschnitt sein muss, dann ist es so. Mein wichtigster Gedanke ist, dass es Baby und Mama am Ende gut geht und kein Risiko eingegangen wurde!
Na, zumindest sind wir dann beide nicht alleine (: ich habe meine nächste Untersuchung Anfang März, ich bin schon relativ gespannt. Du hast ja auch noch etwas Zeit, vielleicht wandert sie ja mit dem nächsten Wachstumsschub auch noch nach oben. Aktuell muss ich sagen freue ich mich auf beides. Habe also das positive auch an der Sectio gefunden : Ich kann die Tage runter zählen, sobald ich einen Termin habe. Und ich werde dann nicht von einem Blasensprung mitten über einem Hochflor-Teppich überrascht, sondern weiß ganz genau wann ich ins Krankenhaus muss. Klar, natürlich wäre schon irgendwie cool, so diese kollektive Schmerzerfahrung einer natürlichen Geburt zu teilen inkl. dem Glückscocktail danach, aber das habe ich aktuell nicht in der Hand.
Huhu, ich melde mich auch mal. Bei meiner ersten Schwangerschaft hatte ich es genauso... tiefliegende Vorderwandplazenta. Nicht drüber, aber tief und erst als der Bauch dann wirklich explodiert ist,... also quasi ab 28+ zog sich auch die Plazenta hoch und war dann kein Problem mehr. Drücke dir die Daumen, dass es auch klappt. Mein Frauenarzt war da ziemlich relaxt und hat gesagt, abwarten, verwächst sich sicherlich noch. Alles Gute dir! Annieké