Kleindötzi
Ich kann gerne mal berichten warum sich für mich die Geburt so angefühlt hat als würden sie ihn mir entreissen. Ich weiß gar nicht ob ich das überhaupt schonmal aufgeschrieben habe. Ich hab mir immer eine normal verlaufende SS und eine möglichst natürliche Geburt gewünscht. Das war mir aber wohl nicht gegönnt. In der Woche vor Ostern hat sich bei mir ein SS-Diabetes rausgestellt. Zuerst sollte ich es ohne Medikamente versuchen, aber schon nach ein paar Tagen musste ich morgens Insulin spritzen, dann noch vorm schlafen und dann irgendwann zum Abendessen. Da wurde mir schon gesagt das spätestens am 08.07. eingeleitet würde, toll dachte ich aber hatte Hoffnung das er vorher spontan kommen würde. Dann hat man am 03.07. eine SS-Vergiftung festgestellt. Ich war eigentlich zur Routine Untersuchung bei meiner Gyn. Mein Blutdruck lag irgendwo bei 220/125, hatte auch Eiweiß im Urin, Kopfschmerzen und ab und zu flimmern vor den Augen und leichte Übelkeit. Ich hatte aber für jedes Symptom eine einfache Antwort für mich parat. Nie im Leben wäre ich auf die Idee gekommen das alles zusammen eine ernstzunehmende Sache war! Ich sollte dann noch am selben Abend ins Krankenhaus. Am nächsten früh (Donnerstag) wurde dann mit Tabletten angefangen einzuleiten. Immer mal wieder ne Wehe aber nix dolles, Freitag wurde es dann schon stärker. Habe jeweils drei Tabletten pro Tag bekommen, immer höher dosiert. Samstag ganz in der früh ist dann die Fruchtblase geplatzt. Ab 6uhr morgens an wurden dann die Wehen immer und immer stärker. Abends um 20.30uhr hab ich mir ne PDA geben lassen, das war vielleicht ne Wohltat :-) Hätte ich schon viel früher machen lassen sollen. Irgendwann hab ich nen Wehentropf bekommen, weil nix weiter ging. MM war bei 8cm stehen geblieben. Um 23.49 uhr kam er dann zur Welt per Notsectio. Es hieß er hätte einen akuten Sauerstoffmangel. Seine Herztöne waren bei etwas über 60. Sie haben noch versucht ihn zu stabilisieren und von unten wieder zurück zu schieben. Ich hab ne Sauerstoffmaske aufbekommen und musste tief atmen. Hat aber alles nichts geholfen. Es ging alles so wahnsinnig schnell. Ich hab am ganzen Körper gezittert, mein Freund war auch total überfordert mit der Situation. Nachdem kurz versucht wurde den Kleinen stabil zu kriegen und nichts half war er keine fünf Minuten später auf der Welt. Ab dem Moment als es hieß er hätte einen akuten. Sauerstoffmangel hab ich mir sonst was ausgemalt. Ich weiß ja was passiert wenn das Gehirn nicht ausreichend versorgt wird. Ich glaube ich hatte in meinem Leben noch nie eine größere Angst. Es hat sich dann bei der OP rausgestellt das er sich die Nabelschnur komplett um den Hals gewickelt hat. Und ich dachte immer die NS wäre so lang das so etwas nicht passieren könnte?! Naja ich werde jedenfalls nie wieder ein Kind spontan entbinden, das schaff ich nervlich glaube ich nicht nochmal! Aber ne Vollnarkose will ich auch nie wieder. So das war meine Geschichte, Etwas länger als geplant, aber kurz fassen ist einfach nicht meine Stärke :-) Lg
Na, da hast du ja ganz schoen was hinter dir! Meine Grosse wurde auch per Notsectio geboren, ging auch ganz schoen fix! Nicht mal mein Mann konnte rechtzeitig da sein, ich musste ganz alleine da durch. Nach dem Aufwachen war ich der festen Meinung, meine Kleine habe es nicht geschafft, erst ein Beweisfoto konnte mich beruhigen. Ich hatte bei Youna soooo Schiss vor einer normalen Geburt.....vor den Schmerzen und ich dachte beim ersten Mal wuerde es eeeeeewig dauern. Schlussendlich platze meine FB um 01:00 nachts und Youna war um 10:43 schon da, alles in allem eine angenehme Geburt...... Liebe Gruesse, Troulli
Hallo! Vielen Dank für Deine Geschichte. In solchen Fällen ist es manchmal gut, es aufzuschreiben. Immer wieder darüber zu reden hat mir nach meiner ersten Geburt sehr geholfen sie zu verarbeiten. Ich hatte seinerzeit eine recht unspektakuläre Schwangerschaft und habe auch auf eine 'normale' Geburt gehofft. Bei 33+6 ging ich ins KH mit kaum auszuhaltenden Schmerzen. Nierenstau hieß es da und man könne nichts tun. Bin ich also wieder nach Hause. Zwei Tage später hielt ich es allerdings nicht mehr aus und wir sind wieder ins KH. Ich hatte wirklich unerträgliche Schmerzen, ging nur noch im Bad auf und ab, weil ich zu allem Überfluss ständig brechen musste... Es wurde Blut abgenommen, meine Gerinnungswerte waren bereits im lebensgefährlichen Bereich, ich hatte das Hellp-Syndrom entwickelt. Mein Sohn wurde bei 34+1 per Notsectio (logischerweise ebenfalls in Vollnarkose) als Frühchen geboren. Und es hat LANGE gedauert, bis ich das verkraftet hatte. Mittlerweile habe ich drei Kinder und die beiden Folgeschwangerschaften verliefen relativ unproblematisch, die Geburten sowieso. Bei meinem Mittleren wurde nach vorzeitigem Blasensprung eingeleitet und acht Stunden später war er da, beim Kleinen hatte ich wieder einen Blasensprung, direkt mit Wehen und vier Stunden später war auch er geboren. Eine Geburt sagt also nach meiner Erfahrung überhaupt nichts über Folgeschwangerschaften und Geburten aus! Alles Gute Euch und dass Du lernst mit dieser Erfahrung umzugehen!