Vanejs92
Hallo ihr lieben, ich bin jetzt ende der 12. Ssw. Seit einigen Jahren leide ich unter Depressionen, da es aber alles relativ stabil war und es mir gut ging haben wir uns im Sommer für ein Kind entschieden. Dafür habe ich meine Medikamente zusammen mit meinem HA abgesetzt. Leider hat mein Arbeitgeber extrem negativ auf meine Ss reagiert und seitdem kann ich mich fast nicht mehr auf mein Kind freuen. Zusätzlich ist mir ständig übel und ich leide unter Kreislaufproblemen und starker Müdigkeit. Ich weiß einfach nicht was von den Depressionen kommt und was von der Ss. Mein Mann meint ich müsste mich einfach ablenken und nicht so viel drüber nachdenken. Hat jemand vielleicht ähnliche Probleme? Liebe Grüße!
Ich hab das Forum geöffnet um genau so ein post zu schreiben, dann sah ich deinen.
Ich leide auch seit einigen Jahren unter Depressionen, allerdings nicht stark, phasenweise, keine Medikamente. Ich hab es auch weder beim Gyn und Hebamme erwähnt.
Da es mir immernoch (ssw14) sehr schlecht wegen Übelkeit Kreislauf geht & ich öfters Streit mit meinem Freund habe, bin im BV, ganzen Tag allein zuhause etc. steiger Ich mich da wohl sehr rein. Ich weine fast jeden tag bitterlich, wirklich schmerzhaft aus dem Herzen mit blöden Gedanken, habe echt Angst dass es Spätfolgen haben kann, man liest ja frühe Geburt, zu wenig Geburtsgewicht..
ich hatte damals auch mit Essstörrung/Abführmittwln etc zu tun, da ich durch die Übelkeit nun 8 kg abgenommen habe (nicht schlimm, hatte was zu viel) triggert mich das zusätzlich.. Verstopfung durch die Früh SS triggern mich Abführmittel von damals..
Ich hab auch schon überlegt mit meiner Hausärztin (einzige vertraute Ärztin) darüber zu reden weil das ständige weinen und die Ängste schon wirklich stark sind.. auch weil meine erste SS eine FG in der 7 Woche, bin direkt danach schwanger geworden.
Wünsche dir alles gute, du bist nicht allein
Danke für deine Antwort. Manchmal hilft es ja schon zu sehen, dass man nicht völlig allein ist! Bei meinem FA hatte ich es angesprochen und er scheint das absolut nicht ernst zu nehmen… Bin auch im Bv und entsprechend abgekapselt von allem. Dir alles Gute!
Da triffst du einen ganz akuten Punkt. Die Wichtigkeit um das Wissen, dass man nicht alleine ist. Es ist auch einfach total heftig, weil schlussendlich verändert sich das eigene Leben, sobald man von der Schwangerschaft erfährt, um 180°. Bei allen anderen geht es ganz normal weiter, selbst beim Partner. Als Frauen erfahren wir die Veränderungen augenblicklich und können uns teilweise mit nahestehenden Menschen nicht austauschen. Das kann total isolierend wirken. Deshalb sind Foren wie diese ganz toll, als auch das Sprechen mit Freundinnen über die Ängste - wenn es sein muss immer wieder. Mein Mann ist auch total pragmatisch: Ablenken und Schwamm drüber. Dass das für ihn funktioniert ist toll, bei mir jedoch bewirkt das nur noch mehr Stress. Die richtigen Ansprechpartnerinnen sind da meine Freundinnen oder sogar eine Therapeutin. Ich lass dir mal einen Artikel zu Depressionen in der Schwangerschaft da, vielleicht hilft der auch :-) www.bio-apo.de/ratgeber/schwangerschaft/interview-prof-dr-rummel-kluge/
Bei solchen Sorgen oder Ängsten wären vielleicht der FA, der behandelnde Hausarzt oder aber was echt ganz gut wäre, weil da einfach ein "freundschaftlicheres" Verhältnis möglich ist, eine GUTE Hebamme an deiner Seite.
Nach meiner ersten traumatischen Geburt und dann vor der zweiten Geburt hatte ich Gott sei Dank eine total tolle Hebamme. Die hat mit mir alle zwei Wochen, bei Bedarf öfter Termine gemacht. Ich weiß nicht wieviele Taschentücher ich durchgeheult habe. auch Depressionen spielten eine Rolle, auch wenn das nie vorher ärztlich thematisiert oder diagnostiziert wurde. Aber ich wollte einfach nicht noch mal in so ein Loch fallen wie beim ersten Mal. Also hab ich sie darauf vorbereitet und mit ihr meine Ängste und Sorgen versucht zu verarbeiten. Dafür braucht es aber natürlich Vertrauen.
Also wenn du so jemanden an deiner Seite hast, scheu dich nicht dich dieser Person anzuvertrauen. Sie kann dir da bestimmt Hilfestellung geben. Oder zumindest ist sie dann darauf sensibilisert, worauf sie achten muss. Leider sind nicht alle Hebammen so.
Liebe Vanejs92, Wenn du dass Gefühl hast, dass du Hilfe brauchst, sprich mit deinem Hausarzt, Psychologen, FA und/oder deiner Hebamme. Ich weiß, dass ist einfacher gesagt als getan, aber du machst das für dich und vor allem für dein Baby. Nach meiner Erfahrung leben wir in Zeiten, in denen medizinisches Fachpersonal so oft mit solchen Themen konfrontiert ist, dass sie absolut professionell reagieren und niemandem etwas unangenehm sein muss. Und auch bezüglich deiner körperlichen Beschwerden würde ich deinen FA/Hebamme konsultieren. Gegen starke Übelkeit kann dein Arzt dir z. B. etwas verschreiben. Bei mir ist es oft so, dass Körper und Psyche sich bedingen. Irgendwo muss ich dann den Teufelskreis durchbrechen.
Mit der Müdigkeit , Antriebslosigkeit kennen sicherlich viele Schwangere. Ich bin körperlich auch sehr kaputt. War bis Mittwoch noch arbeiten, was mich extrem geschlaucht hat und zu Hause ging dann nix mehr. Habe mich nur noch auf die Couch gelegt und die Kinder vorm Fernseher geparkt. Etwas was mir auch absolut nicht gefällt, aber der Körper sucht sich die Auszeit, die Hormone laufen Achterbahn und wenn er „ ich bin müde „ signalisiert, dann reiße ich auch keine Bäume mehr aus. Das Dein Arbeitgeber so mies reagiert, macht einem natürlich wahnsinnig Druck. Das geht auch „nicht „ depressiv erkrankten Menschen so. Hier gibts viele Mamis, die deswegen Sorge in sich tragen , sich geärgert haben, traurig sind … weil eben Arbeitgeber oder Familie nicht positiv reagiert haben. Da bitte schau ganz intensiv , auf Deine kleine wachsende Familie. Egal was das Umfeld denkt. Du und Dein Mann ihr wolltet das Baby , es ist Euer Geschenk, lasst es Euch durch nichts und niemanden vermiesen. Jetzt wo ich im Beschäftigungsverbot bin, werde ich auch keine Bäume ausreißen , sondern werde die Zeit für meine Interessen ganz intensiv nutzen. Ausruhen, ein schönes Buch lesen, Babysachen nähen , Spazieren gehen, …. Entspannen. Im übrigen habe ich mir erst in der 5. Schwangerschaft ne Nähmaschine zugelegt und per YouTube Videos mir das ganze beigebracht. Kleine Mützen und Pumphosen bekommt glaube jeder hin und es ist ein schönes Abwechslungsreiches Hobby, was die Wartezeit aufs Baby verkürzt . Mit den Essstörungen und Abführmitteln, wie eine andere werdende Mami schreibt wäre ich echt vorsichtig. Abführmittel in der Schwangerschaft sind ein absolutes „ no go „… mega gefährlich !!!! Ich litt sehr viele Jahre meines Lebens an Esstörungen , in der letzten Schwangerschaft bin ich da auch wieder massiv rein gerutscht. Ich habe mich meinem Frauenarzt und meiner Hebamme anvertraut. Ich bekam ne Überweisung zur Ernährungsberatung, die mich während der Zeit unterstützte und meine Hebamme nahm sich viel Zeit . Dadurch habe ich es dann sehr gut geschafft. Bitte achte da sehr auf Dich , hole Dir Hilfe und lass die Finger von Abführmittel- deinem Baby zu liebe !!!! Ich wünsche Euch viel Kraft !!! Denkt an Euer Baby, an das was vor Euch liegt , stöbert und shoppt nach Babysachen um Euch bestmöglich abzulenken und um Euch auf etwas schönes zu konzentrieren. Klappt es nicht , dann holt Euch ärztliche Unterstützung. Alles Liebe für Euch ….