Monatsforum Juli Mamis 2020

Traurig

Traurig

c-mum2011

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Mein Opa ist heute gestorben. Kurz Version: Er wohnte bei uns mit im Haus, wir haben uns um ihn gekümmert und er war der Lieblingsopa meiner Kinder. Ich war mit ihm heute beim Arzt, weil es ihm nicht gut ging und er ist da zusammen gebrochen und sie haben es nicht mehr geschafft ihn zu reanimieren. Ich war die ganze Zeit vor Ort. Jetzt mein Anliegen wobei ich Tipps oder Ratschläge bräuchte: Ich habe morgen früh wieder einen Termin bei meiner Frauenärztin und Montag, am Et, einen Termin im Kh mit evt. Einleitung. Ich habe jetzt Angst das es der Maus im Bauch durch den Stress nicht mehr gut geht oder es auch besser wäre wenn sie jetzt bei mir wäre. Alle sagen schwanger dürfte man nicht auf die Beerdigung(die dann nächste Woche wäre) etc. und ich habe Angst das ich gerade an dem Tag dann im Kh bin. Jetzt überlege ich ob ich meine Frauenärztin drum bete mich ins Kh einzuweisen wegen einer Einleitung oder ob ich bis Montag warten soll? Es tut mir leid das ich euch mit so einem blöden Thema voll jammere, aber hier kann mir so richtig keiner sagen was ich machen soll.


MamiMaria

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Mein tiefes Mitgefühl und herzliches Beileid. Ich habe auch mit meinem Opa gelebt und war bis zum Schluss an deiner Seite. Es tut mir leid, dass du das miterleben musstest. Es ist unglaublich hart einen Menschen gehen zu lassen, den man liebt. Vor allem wenn es einen dann so plötzlich trifft. Ich war jetzt auch schwanger am Todestag am Grab und habe Blümchen mitgebracht. Hab es auch heimlich gemacht. Ich sehe das so - du warst zu Lebzeiten immer für ihn da. Hast viele Dinge mit ihm erlebt, ihn versorgt und standest an seiner Seite. Das war wichtig ! Jetzt geht er über die Brücke in eine andere Welt. Du kannst nichts mehr für ihn tun und er weiß um deine Liebe. Worauf ich hinaus will ist, dass weder dir noch deinem Baby noch deinen Kindern und erst recht nicht deinem Opa geholfen ist wenn du bei der Beerdigung weinst und in die Knie gehst. Das hätte er am wenigsten gewollt. Es überträgt sich auf das Baby ob es nun im Bauch oder schon im Kinderwagen liegt. Er würde wollen, dass du dich und das Baby schützt. Das ist gerade ne Nummer zu viel Beerdigung organisieren, KS und Entbindung. Im Herzen bist du bei ihm und er an dem Tag bei dir . Sei jetzt vernünftig- organisiere die Beerdigung mit und halte deine Anwesenheit zurück. Du schenkst gerade neues Leben. Diese Energie soll auch wieder 80-90 Jahre halten. Pass jetzt auf euch auf und setze dich in dein dickes Straußenei. Jeder Opa mit klarem Verstand würde sagen meine Kleine bleib du zu Hause - bitte. Das ist nichts für „ euch“. Keiner absolut kein Mensch wird dir daraus einen Strick drehen. Eher im Gegenteil die komplette Aufmerksamkeit das dir und dem Baby nichts passiert bei der Beerdigung gehört von allen Gästen dir. Du sollst an diesem Tage ja auch nicht im Mittelpunkt stehen sondern die Menschen sollen die Möglichkeit haben sich von ihm zu verabschieden und traurig zu sein. Wenn es danach einen Kaffee gibt, kannst du ja wieder dazustossen. Es wird so oder so schon schwierig sein eine Beerdigung zu Corona Zeit. Ich drück dich und ich entschuldige mich Jetzt schon für meine klaren Worte .


Julimami2020

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Hallo.. mein herzliches beileid! Ich weiß, dass es eine sehr schlimme Situation ist und wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft! Wieso solltest du denn nicht schwanger an der Beerdigung teilnehmen dürfen? (Ich organisiere beruflich trauerfeiern und habe davon noch Nie gehört!) Du darfst selbstverständlich von deinem Opa Abschied nehmen, wenn dir das ein Bedürfnis ist! Wenn dir aber nicht danach ist, wegen der schwangerschaft und der bevorstehenden Geburt, ist das auch ok! Mach das, wonach dir selbst ist, sonst machst du dir nachher Vorwürfe, nicht da gewesen zu sein! Dein.opa würde es verstehen, wenn du nicht gehen würdest. Du kannst ja auch deinen partner nach der geburt (nach dem.wochenbett) bitten auf das baby aufzupassen, damit zu Abschied nehmen kannst! Aber du kannst auch mit Baby einen Spaziergang auf den Friedhof machen und dort abschied nehmen! Das Leben und der Tod gehören zusammen.. Es ist in Ordnung, schwanger oder mit Baby auf den Friedhof zu gehen. (Hab schonmal gelesen, dass sich jemand falsch damit fühlt, dann ist es ok. Aber es ist erlaubt! ) Schlecht geht es dir auch, wenn du zuhause bist, es war schließlich dein Opa..! Deshalb denke ich wenn es körperlich geht, würde ich hin gehen wollen. Es gehört irgendwie zum Abschluss dazu. Die Beisetzung ist nochmal ein wichtiger Moment, um den Verlust zu verarbeiten. Egal wie du dich entscheidest, entscheide aus deinem Bauchgefühl heraus, denn dann, ist es die richtige Entscheidung! Aber abschied nehmen solltest du! (Auch wenn ein paar tage/wochen später ans Grab gehst) Ich wünsche dir alles Liebe und viel Viel Kraft!


LeNiWa

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In manchen Köpfen ist der doofe Aberglaube noch vorhanden das man sein Kind dann selber zu grabe trägt wenn man schwanger (und ich glaube baby unter einem jahr) zu einer Beerdigung geht. Und diese "dummen" menschen verunsichern leider immer wieder die angehenden Mütter. Liebe TE, Vorab mein beileid zu deinem Verlust, gerade wenn man sich noch so nah stand und die letzten Minuten mit erleben musste. Aber wegen der Beerdigung, hör nicht auf andere sondern höre auf dein Gefühl ob du gehen willst oder nicht. Es ist nur ein Aberglaube. Mein sohn war damals 6 Monate alt als mein Schwiegervater starb und er war auch auf der Beerdigung. Im Januar (11 ssw ) war ich auf der trauerfeier der stief Oma meines mannes und im März (20 ssw) auf der Beerdigung der Tante meines mannes. Ich saß sogar in der 1. Reihe und wurde weder doof abgeguckt noch sonst was. Ich Pflege auch weiter das familien Grab denn der Friedhof ist nichts schlimmes, der Tod gehört leider zum Leben dazu und man sollte sich jetzt nicht von einem Aberglaube verunsichern lassen. Und lasse diese Sprüche (einer geht einer kommt) nicht zu nah an dich dran, du hast keine Schuld nur weil du ein baby erwartest. Handle so wie du dich fühlst. Jeder kann ebenfalls nachvollziehen wenn du hochschwanger für dich zu Hause abschied nehmen willst.


nulesa

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Erstmal mein herzliches Beileid (wenn auch unbekanntermaßen). Du hast viel erlebt jetzt und musst das erstmal verarbeiten. Ich selbst war beim Tod meiner Mama dabei und das braucht Zeit zum Verarbeiten (das ist auch nicht mal eben in 14 Tage erledigt, mache dir da nur keinen Druck). Meine Mama ist 3 Monate vor dem ET meiner Schwägerin gestorben. Sie war - und sie wollte das auch - bei allen Terminen (Bestatter usw.) und der Beerdigung dabei. Sie wurde weder komisch angeschaut noch sonst etwas. Ich würde jetzt auch zu einer Beerdigung gehen, wenn ich das wollen würde. Warum auch nicht? Du hast keine Krankheit oder sonst etwas. Ich könnte mir nicht vorstellen den Abschied an der Beerdigung "sausen" zu lassen. Das waren für mich alles wichtige Schritte im Abschied nehmen. Lass dir von niemandem verbieten, was du selbst möchtest/brauchst. Es steht dir auch jederzeit frei, dich doch zurückzuziehen, wenn du merkst es wird dir zu viel. Außer du sagst direkt dass du es nicht schaffen wirst, dann bleibe der Beerdigung fern, auch das ist deine freie Entscheidung. Das Baby bei dir im Arm zu halten oder es im Bauch zu tragen noch würde ich sagen macht keinen Unterschied. Es würde etwas die Leere füllen, die jetzt entstanden ist, aber gleichzeitig mit wachen Nächten auch vielleicht Belastung mit sich bringen. Ich würde jetzt, aus meinem Bauchgefühl heraus sagen: Im Bauch - alles noch gewohnte Umgebung für dein Baby - wird es mit dem Stress/der Belastung bei dir leichter fertig, als wenn es sich selbst jetzt noch an eine neue, fremde Umgebung gewöhnen muss. Dann hat dein Baby ja quasi doppelt Stress. Aber wenn es dein unbedingter Wunsch ist, dass eingeleitet wird, weil dich alle anderen Wege/Möglichkeiten nur belasten, möchte ich dir die Einleitung nicht ausreden. Ich habe - nur weil ich allgemein fertig war - auch bei ET+3 beim Sohn damals auf Einleitung bestanden und bin die letzte die da kein Verständnis aufbringt. Alles Gute dir !


Marieli-e

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Liebe c-mum, das tut mir sehr sehr leid, mein herzliches Beileid und viel Kraft für die kommende schwere Zeit. Ich kann deine Gedanken und Sorgen um dein Baby verstehen. Ist gerade auch alles zu viel und du würdest gerne an der Beerdigung teilnehmen. Hör dabei auf dein Gefühl, nicht dass du dir etwas zuviel zumutest. Dein Opa hätte bestimmt keine Freude daran und bestimmt würde er auch sagen, das wichtigste seid jetzt du und das Baby. Er würde es dir nicht übel nehmen, wenn du nicht an der Beerdigung teilnehmen könntest. Aber wieso solltest du schwanger nicht dabei sein, wenn es dir danach ist? Das geht vielleicht besser als unmittelbar nach der Geburt. Setz dich da jedenfalls nicht unter Druck. Ich würde das bei deiner FA ansprechen und einleiten, falls es deinem Baby nicht mehr gut geht oder du so gar nicht mehr kannst. Alles Liebe dir!


c-mum2011

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Vielen vielen Dank für eure schönen und auch ehrlichen Worte. Ich weiß im Moment nicht was richtig oder falsch ist. Ich bin gleich dran und bin gespannt was die Frauenärztin zur Situation sagt. Hoffe das es der kleinen Maus auch gut geht. Ich berichte euch dann nachher. Und nochmal vielen Dank.


Bava

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Mein herzliches Beileid


Cheesecake91

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Hallo, Zuerst einmal mein aufrichtiges Beileid für dich und deine Familie. Ich habe bereits im Februar entbunden. Leider ist meine Mama vor 3 Wochen ganz plötzlich und unerwartet im Alter von 55 Jahren verstorben. Mir ging dein Text richtig ins Herz, da ich gerade das selbe fühle. Ob du zur Beerdigung gehst, bleibt natürlich dir überlassen. Ich bin nicht abergläubisch und wäre wahrscheinlich an deiner Stelle hingegangen. Für mich ist eine Beerdigung immer ein Abschied von einem geliebten Menschen, sie hilft, den Tod zu realisieren und ein Stück zu verarbeiten, auch wenn es schwer ist. Das Baby im Bauch spürt deine Trauer natürlich auch. So wie es auch Freude und Wut spürt. Es lernt bereits im Bauch alle Gefühle durch dich kennen, das ist nichts schlimmes sondern auch gut so. Ein Baby spürt im übrigen auch nach der Geburt noch, ob es der Mama gut geht oder nicht. Das äußert sich bei uns durch einen sehr leichten Schlaf und häufiges Aufwachen, seitdem meine Mutter gestorben ist. Einen richtigen Tipp kann ich dir leider nicht geben, was du machen sollst. Das musst du mit dir selber ausmachen. Das wichtigste ist, die Trauer nicht zu unterdrücken, weil du denkst du tust deinem Kind damit was Gutes! Genau das Gegenteil ist der Fall! Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft für die schwere Zeit.