Naddelinchen
Muss mich mal auskotzen.. Es läuft alles mehr als schlecht momentan. Das Schlafverhalten meines Sohnes ist grausam (geworden) seit er 2 ist. Zuvor hat er durchgeschlafen seit er 2 Monate alt war. Ab dann ging es los, kein mittagsschlaf mehr aber nachts auch zwischen 2-10x wach. Nicht mehr alleine einschlafen können. Nicht ohne Nachtlicht. Und und und. Seit ein paar Monaten ist er tagsüber ein echter Gremlin, Wutzwerg oder so wie man es auch nennen mag, an diesem Verhalten lässt sich nichts Gutes mehr finden. Er steht morgens schon mit Geschrei auf. Er weint ziemlich viel nachts. Das strapaziert meine Nerven schon mal sehr. Er will ständig Fernsehen, was wir aber konsequent reduziert haben (in Zeiten von Corona und Ausgangsbeschränkung waren wir gnädig und ja, auch mal faul und haben ihn oft gucken lassen). Kriegt er nicht das, was er will wird sooo geschrien und gefetzt und sich am Boden geworfen. Teils so heftig, dass die Nachbarn unten (unsere Vermieter, die sehr nett sind) schon Bescheid wissen und wir schon öfter mit ihnen geredet haben deshalb.. Es geht einfach so dermaßen an meine Nieren, ich versteh nicht was mit ihm los ist. Wie kann innerhalb von Sekunden aus meinem lieben, kuscheligen Sohn so ein aggressiver Zwerg werden? Der ganze Schlafmangel, zusätzlich die Schwangerschaft und mein schnarchender Ehemann. Das alles macht mir wahnsinnig zu schaffen. Einen babysitter haben wir nicht, um mal nen halben Tag oder einfach 2 Std Luft holen zu können, die kitas sind zu. Wir streiten viel, ich weine oft und gerade ist mir alles zu viel. Ich liege im dunklen Schlafzimmer und heule, mein Sohn liegt im Flur und heult nachdem er von 1-5.30 Uhr bei mir geschlafen hat (und selbst da 3x wach war), mein Mann liegt schnarchend auf der Couch. Hilfe Ich weiß ihr könnt mir nicht helfen, nichts tun, aber das musste mal geschrieben werden.. Trotzdem wünsche ich euch ein schönes Wochenende
Aufgrund des ständigen aufeinander glucken und Erwartungshaltung obwohl es eigentlich Ausnahme war, ist das ganze natürlich zuviel für alle. Eigentlich hilft im ersten Moment, dass beide Elternteile sich gegenseitig Freiraum schaffen, indem man sich abwechselt um den kleinen kümmert. Der andere kann was entsprechendes für sich tun. Ich möchte niemanden vorschreiben wie man mit kleinen Rumpelstilzchen umgehen soll, jeder hat andere Erfahrungen gemacht. Ich kann dir erzählen was ich gemacht habe, wenn mein Sohn einen Wutanfall hatte. Zu Hause habe ich es so gemacht, dass er sich austoben kann mit seiner Wut, ihn ins Kinderzimmer geschickt, getragen meistens. Dann auf das Bett gelegt und gesagt wenn er fertig ist, kann er wieder kommen. Ich habe das mit dem Bett gemacht, weil er beim Kissen hauen, beißen und sonst was er sich nicht so weh tun kann. Dann bin ich rausgegangen und habe erstmal Luft geholt und dann irgendwas gemacht und auf Durchzug gemacht. Natürlich kam er zwischendurch und wollte seinen Willen haben und ich bin halt dann bei meinem Nein geblieben. Und dann natürlich die Prozedur von vorne. Oder er ist ein geschlafen. Unterwegs ist es natürlich schwieriger und blöde Kommentare machen die Situation schlimmer. Ich habe immer wieder versucht, ihn im Kinderwagen quaken zu lassen und mich auf den Einkauf oder Verkehr zu konzentrieren. Ab und zu habe ich ihn angesprochen und gesagt dass es kein Weltuntergang ist und ihn auf dem Kopf gestreichelt. Ekelhaft ist es nur geworden, wenn eine alte Dame meinen Sohn ansprach, das er etwas auf den Hintern verdient hätte. Und da wurde ich so sauer, dass ich oft schon mich dann angelegt hatte. Zum Beispiel sagte ich mal zu einer, wenn sie gezüchtigt wurde, warum sie sich trotzdem asozial benimmt und ob überhaupt richtig zu gehauen wurde. Und sind wir ehrlich viele alte Menschen benehmen sich richtig schlimm. Was ich so erlebe, schrecklich. Aber auf Autoritär machen. Vor solchen Situationen habe ich in Zukunft bei meinen Mädels keine Lust. Ich muss zugeben das ganze ist 10 Jahre her, aber ich habe nicht das Gefühl gehabt, das es oft vorkam. Vielleicht habe ich es auch vergessen. Auf jedenfall wäre für euch wichtig, gegenseitig Freiraum zu schaffen.
Mir geht da verschiedenes durch den Kopf. So nach Jesper Juul spiegeln Kinder unser Verhalten - sind wir gestresst, machen sie das auch, weil gestresst sein ja gerade angesagt zu sein scheint. Oder sie werden alternativ ganz ruhig, weil sie helfen wollen. Dazu die Trotzphase, durcheinandergewirbelter Corona-Alltag, plötzlich doch nicht mehr fernsehen...und zack, Kind durch den Wind. Auch wenn es schwer fällt, weil Du müde bist: ich würde den Kleinen so viel wie möglich nach draußen bugsieren, toben lassen.