Geburtsbericht

Hallo zusammen, In Kürze: Unser Sohn Tobias kam am 10.7 um 22:59 Uhr mit 49 cm und 2700 g bei ET + 12 zur Welt. Längere Version: Mittwoch wurde erfolglos mit Cocktail eingeleitet, Donnerstag ging's mit insgesamt 3 Dosen Cytotek im Abstand von 4 Stunden weiter. Ein paar Wehen aber nix wildes. Freitag 0:30 Uhr bekam ich in meinen Augen dann echte Wehen. Aber nicht stark und aushaltbar. Keine weitere Medikamentengabe, da die Wehen wohl eher spontan waren. Mein Gefühl sagt mir im Nachhinein es wäre Freitag wohl auch ohne Hilfe los gegangen. Das fühlte sich alles ganz anders an, als die "Wehen" nach den Medis. Um 15 Uhr Mumu bei 5 cm, nun hat man mir eine heiße Gebärwanne angeboten. Brachte den gewünschten Effekt, Wehen wurden stärker und im 10 Minuten Takt bzw dann 5 Minuten. War aber dank dem Wasser und einem tollen Ehemann gut zu veratmen. Nach beinahe 5 Stunden Baden Mumu bei über 8 cm. Die Hebamme meinte dann ob ich zwecks Darmentleerung einen Einlauf möchte oder ob es "natürlich" vom Kopf des Kindes rausgeschoben werden soll!? Ich dachte fürs Baby und mich wärs vermutlich leichter, wenn nix im Weg ist. Falsch gedacht. Nach dem Einlauf wurden die Schmerzen unerträglich. Ich spürte die Presswehen nicht richtig sondern war von den anderen Schmerzen so benebelt, dass ich nach einer PDA regelrecht bettelte. Auch mein Mann machte deutlich, dass es so mit mir nicht weiter gehen kann. Es dauerte keine 5 Minuten, die längsten meines Lebens, bis der Anästhesist da war und zum Glück konnte sie noch gesetzt werden. Danach ging es mir deutlich besser. Ich konnte zwischen den Wehen endlich wieder etwas Kraft sammeln. Bis dahin waren wir die einzigen im Kreissaal. Dann kam aber noch eine Dame und die Hebamme musste sich kurz Zweiteilen. (Wie bescheiden die Situation in den Pflegeberufen ist, muss ich ja niemandem erklären. Und in meinen Augen wird auch Corona nix daran ändern, dass endlich genug Geld für Personal zur Verfügung gestellt wird. Das nur am Rande). Jedenfalls, der Kopf des Babys war schon zu sehen und in den 2 Minuten als sie weg war, schob ich ihn nochmal ziemlich weit raus. Mein Mann kriegte kurz Panik, dass er das Baby selber auffangen muss, aber für die letzten beiden Wehen war die Hebamme wieder zur Stelle und um kurz vor 23 Uhr hielten wir den süßen Kerl in den Armen. Dank dem tollen Dammschutz von der Hebamme, gabs nur einen minimalen Vaginalriss und ein paar Abschürfungen. 2 kleine Nähte später meinte mein Mann, "sieht aus wie neu" . Die Schwellung und Schmerzen sind nicht weiter tragisch. Gestern Abend durften wir dann nach Hause. Und jetzt genießen wir richtig unser Glück zu dritt. Ich gratuliere allen, die inzwischen auch kuscheln dürfen. Und wünsche allen anderen, die noch Kugeln eine schöne restliche Schwangerschaft und komplikationslose Geburt. Fazit: Überlegt euch den Einlauf, falls ihr danach gefragt werdet. Ich denke ohne den, wärs mir nicht so gegangen und hätte evtl sogar ohne PDA auskommen können. Aber wissen kann man's nicht.