Monatsforum Juli Mamis 2014

Habt ihr schon die Geburt eurer Zwerge verarbeitet?

Habt ihr schon die Geburt eurer Zwerge verarbeitet?

Barbara1980

Beitrag melden

Ich denke sehr oft noch daran und versuche mich immer wieder an irgendwelche Details zu erinnern. Ich habe fast alles vergessen... Ich habe damals keinen Geburtsbericht geschrieben, weil ich euch keine Angst machen wollte. Die Geburt von Julius war sehr dramatisch. Also die Geburt eigentlich nicht sondern das, was danach passiert ist. Ich würde es einfach gerne los werden, in der Hoffnung, es besser verarbeiten zu können. Die Geburt dauerte 13 Std mit Wehentropf zum Ende hin, da wir beide schon sehr schwach waren. Ja, sie war sehr schmerzhaft, das weiß ich noch, aber ich war stolz darauf, es ohne Kaiserschnitt geschafft zu haben. (Den wollten sie ja unbedingt bei mir wegen der Größe von Julius machen) Nachdem sie dann mit Gewalt die Plazenta rausgedrückt haben, ist es los gegangen. Mein Kreislauf ist zusammen gebrochen und die Ärztin ist total nervös geworden. Dann haben sie mir was stabilisierendes angehängt und Blutkonserven in den OP bestellt. War auch alles noch im Rahmen. Mein Mann hat sich um den Kleinen gekümmert. Ich wurde in den OP gebracht und es wurde eine Curretage gemacht. Wach geworden bin ich auf der Intensivstation, intubiert. Meinem Mann haben sie gesagt, dass sie nicht wissen, ob ich es schaffen werde, da ich so viel Blut verloren habe. Als ich das gehört habe, bin ich in einen Schockzustand gefallen und hab mich bis heute noch nicht davon erholt. TROTZDEM ist der Wunsch nach einem zweiten Baby und die erneute Erfahrung der Geburt so groß, ich kann es nicht beschreiben! Mein Mann hat fürchterliche Angst davor... Danke fürs los werden! Barbara


DantesEi

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Das ist natürlich bitter alles. Aber...es IST gut gegangen! Passieren kann immer was. Wenn jemand einen Autounfall hatte, steigt er meistens ja auch wieder in eins. ;-) Mein 1. Kind hat nach der Geburt aufgehört zu atmen und musste reanimiert werden. Als nun der 4. nicht anfangen wollte zu atmen nach der Entbindung, wurde ich sehr...panisch. Unberechtigt. Die Angst begleitet einen. Aber ich hätte ihn nicht (und die Kinder dazwischen ;-)), wenn ich es nicht gewagt hätte. Das 1. Kind ist behindert. Ob dadurch oder sowieso wird sich nie rekonstruieren lassen. Ich verstehe, dass Du das alles für Dich verpacken musst und auch Dein Mann. Ich denke, wenn es soweit verarbeitet ist, kommt das ICH WILL von allein! Schön, dass es Dir gut geht!!! Ich hab die Geburten immer viel zu schnell (auch die Zwillingsgeburt) verarbeitet und nun hab ich schon 4 ;-)))) LG


schneeflocke2014

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Ich denke auch noch oft daran zurück, weiß aber auch einiges nicht mehr. Bzw. habe ich damals nicht alles mitbekommen und habe nie danach nach dem Geburtsablauf/bericht gefragt... Ich war ja damals 7 Tage übern Termin, am nächsten Tag wäre eingeleitet worden, was ich aber nicht wollte. Mein MM war schon 4-5 cm offen, mir fehlten immer nur noch Wehen. Meine FA meinte dann beim letzten CTG es wären Wehen da, ob ich nicht spürte (ich - nein???) Sie tastete den MM ab und grinste noch, mal schauen ob es nicht noch heute von allein los geht. Und so wars. (wobei ich denke das sie den MM noch etwas manipuliert hat, durch so ne Eipollösung oder was die da machen) auf jeden Fall spürte ich kurz darauf tatsächlich Wehen. (So gegen 17 Uhr) Letztendlich sind wir dann um 23.15 Uhr ins KH weil ich eben Wehen spürte, diese waren aber noch recht gut zu ertragen, doch waren plötzlich daheim in Abständen von 3 Min da. Im KH gabs dann kurz CTG ca. 30 Min. Dann gings schon in den Kreissaal. Um 0.15 Uhr war das ungefähr, dort habe ich Buscopan bekommen und der MM öffnete sich recht schnell komplett (nachdem die Hebamme die Blase geöffnet hatte). Dann durfte ich laut Hebamme mitpressen, aber ich hatte keinen Drang dazu, ich hatte keine richtigen Wehen mehr. Der Druck vom Kopf nach unten war aber natürlich massiv (bei einem Kopfumfang von 38 cm wie sich dann herausstellte) der FA wurde gerufen und dann hab ich hole gedreht. Nur noch geschriehen, vorallem weil ich gemerkt hab, es stimmt was nicht (weil eben keine richtigen Wehen mehr da waren) Letztendlich wurde der Kleine dann mit Saugglocke geholt, das hab ich aber gar nicht mitbekommen, mein Mann hat es mir erzählt. Ich war nur mit schreien beschäftigt und hatte Angst das die plötzlich einen Notkaiserschnitt machen müssen oder so... Um 2.51 Uhr war der Kleine dann schon da. Im Nachhinein hat mir das auch etwas zu schaffen gemacht, das ich da so hole gedreht bin und wegen der Saugglocke, weil keine Wehen mehr da waren (trotz das die mir anscheinend dann was in den Tropf haben) usw usf... ABER auch ich war wahnsinnig stolz es auf normalem Weg geschafft zu haben - zwar mit etwas Hilfe - aber der Arzt meinte danach dann, diesen großen Kopf hätte ich alleine niemals rausgebracht. Und auch ich freue mich irgendwie schon richtig darauf dieses Wunder Geburt nochmal zu erleben! Auch wenn die Angst etwas im Hinterkopf ist, das dann wieder keine Wehen mehr da sind oder so....


Natti85

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Ich habe die Geburt ganz gut verarbeitet. Sie war ganz anders, als meine erste Geburt (die war echt wie im Bilderbuch, ins KH um 15.30Uhr, Kind im Arm um 22.25Uhr ohne Risse, Schmerzmittel und anderen Hilfsmitteln). Ich war sehr optimistisch. Was einmal gut geklappt hat wird wieder klappen. Bei der Kleinen hatte ich 3 Tage lang unregelmäßige aber schon schmerzhafte Wehen. War zwar aushaltbar, kratzte aber schon an meinem Nervenkostüm. Dann endlich regelmäßige Wehen. Beim Abstand von 5 Minuten sind wir ins Kh. Das war so 16Uhr. Dort totale Ernüchterung, Muttermund erst bei 2cm. Wir sind trotzdem da geblieben, heißt ja immer beim 2ten kann es plötzlich schnell gehen. Wir unsere Runden gedreht. Abends bei der CTGkontrolle trotz ständiger Wehen immer noch nur 2cm. War dann schon 23Uhr. Die Hebamme wollte meinen Mann zum Schlafen nach Hause schicken. Ich total frustriert und nur noch am Heulen mit dem Ergebnis, dass die Wehen weniger wurden. Männe ist dann nachdem ich mich beruhigt hatte doch nach Hause zum Schlafen. In der Nacht hatte ich dann irgendwann einen hohen Blasensprung. Ich sagte dann Morgens bei der CTGkontrolle, dass ich tröpfchenweise Flüssigkeit verliere. Muttermund immer noch nur 3cm trotz dauerhaft Wehen alle 5Minuten. Ich wollte wieder nach Hause. Vorher noch testen ob es tatsächlich Fruchtwasser ist. Da es Fruchtwasser war durfte ich nicht nach Hause. Es war jetzt aber endlich lange genug her, dass ich eine Einleitungstablette bekommen habe. Sollte mich dann nochmal hinlegen und bisschen schlafen damit es gut wirken kann. Das war gegen 12Uhr. Also ich auf Station und mein Mann nochmal nach Hause. Er wollte um 17Uhr zur CTGkontrolle wieder da sein. Ich bin auch tatsächlich nochmal eingenickt. Um 14.30Uhr werde ich mit Wehen im Minutenabstand wach. Ich dachte mich zerreisst es. Hab nach der Schwester geklingelt und ihr gesagt sie soll meinen Mann anrufen. Bin dann runter in den Kreißsaal und wollte was gegen Schmerzen haben. Hatte auch die Hoffnung, dass die Wanne jetzt frei ist. Wieder ans CTG. Nach 2 Wehen kam die Hebamme und hat den Muttermund kontrolliert. Sie fragte wie lange mein Mann noch braucht. Ich meinte ca 10 Minuten und sie sagte nur "könnte knapp werden". Ich musste kurz schlucken und konnte es kaum glauben. Muttermund war innerhalb von 2,5 Stunden komplett aufgegangen. In dem Moment kam mein Mann an. Zum Glück. Die Hebamme hat dann noch eine Wehe lang gebückt wie weit der Kopf schon drückt mit den Worten "Ich guck mal, ob wir noch in den Kreißsaal schaffen." Wir sind dann noch kurz rüber, sie hat sich in die Handschuhe geschmissen und 11Minuten später war die Kleine da. Für Schmerzmittel und Wanne blieb keine Zeit mehr und ich war einfach nur froh, dass sie da war. Das turbulente Ende hat mir etwas zugesetzt. Ich war danach total platt. Die Nachwehen fand ich diesmal auch um ein vielfaches schlimmer. Die ersten 2Tage dachte ich bei jedem Anlegen ich kriege noch ein Kind. Für ein drittes Kind hat Nr 2 nicht grade Werbung gemacht. Weder die Schwangerschaft noch die Geburt. Auch die ersten Monate waren sehr anstrengend. Aber wer weiß, vielleicht kommt in ein paar Jahren doch nochmal ein Nachzügler hinterher.


Santulan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Ich denke schon noch dran, und es beschäftigt mich auch mit Sicht aufs 2te Kind. Kurzfassung: *Baby kam 5wochen zu früh, lag davor 3wochen im Bett, 1xkh mit tokolyse Unverträglichkeit *geburt bis auf 9cm ohne Probleme (Blutungen fand jeder normal) und schmerzhaft ist es halt, *mein Freund war 2h unterwegs und ich allein als ich von 4 auf 9cm eröffnete *plötzlich Herztöne unauffindbar Not Sectio -> komplette Plazentaablösung "plazenta lag komplett gelöst vorm Kind" *mein Kind lag erstmal auf Neo Danach erfuhr ich erst das wir beide hätten sterben können und lernte noch im KH eine Mama kennen deren Baby deswegen im Bauch verstarb. Ich hatte einige Wochen nach Geburt gedanklich und emotional viel damit zutun, aber mittlerweile bin ich einfach nur froh das alles was danach kam so super lief und hoffe einfach darauf das die nächste SS ruhiger wird :)


murkel2014

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Denke auch noch oft an die ss und die Geburt. Hatten ja letztendlich 14 Wochen mit Wehen und verkürzter Zervix zu kämpfen. Haben dann Kaiserschnitt gemacht, wobei die Spinale nicht richtig wirkte. War sehr unangenehm und schmerzhaft. Braucht alles Zeit zum Verarbeiten., vorallem diese unendliche Angst sie zu verlieren...


Schlumpfin80

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Hallo Barbara, Als ich deinen Beitrag gelesen habe, fühlte ich mich sofort angesprochen! Hab das gleiche durch wie du. Mein Mann ist auch der Meinung, wir sollten froh sein, dass alles gut ausgegangen ist und es nicht Nicht noch einmal probieren. Ich hätte aber schon noch gern ein zweites. Da ich jetzt auch schon 34 bin müssen wir sowieso schauen ob's noch einmal hinhaut. Künstlich möchte ich es nicht probieren.


Barbara1980

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Barbara1980

Danke, für eure Beiträge! Es tut gut, wenn man mit seinen Gedanken nicht alleine ist. Ich denke, die Zeit erledigt den Rest und wenn es so sein will, dann kommt das nächste Baby