Monatsforum Juli Mamis 2011

Ganz anderes Thema: Pflege der eig. Eltern (lang)

Ganz anderes Thema: Pflege der eig. Eltern (lang)

mausb

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Hallo, ich habe aus aktuellem Anlass eine Frage an euch: macht ihr/eure Geschwister/Eltern euch Gedanken darüber wie es ablaufen soll, wenn eure Eltern mal Pflege brauchen? Ich bin nämlich im Moment völlig durchn Wind. Versuch mal die Situation möglichst kurz zu schildern: Ich habe mit meinem Mann in seinem Heimatort gebaut (ca. 13 km von meinen Eltern). Jetzt geht es darum, dass mein Bruder mit Frau und Kind evtl. in meinem Heimatort (also dort wo meine Eltern wohnen) baut. Bei meinen Eltern hat er neulich die Frage auf den Tisch gebracht, wie es denn später wäre, wenn sie Hilfe brauchen/pflegebedürftig sind, ob es dann immer von meiner Seite heißen würde, er wäre doch am Ort. Denn das wäre doch ein Grund für ihn, dort nicht zu bauen. Das würde er wohl bei mir mal ansprechen wollen. O-Ton meiner Mutter heute: "Verbocke das bloß nicht, dann reisst dir dein Vater den Kopf runter." Will heißen, wenn ich jetzt sage, ich würde später immer sagen, er wäre doch am Ort, baut er nicht und ich bin schuld. Ich habe mir bis heute aber noch nicht so den Kopf dadrüber gemacht, man muss auch sagen, dass mein Vater 61 und meine Mutter 60 ist und zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Erkrankungen haben, die zur Pflegebedürftigkeit führen (ich weiss, kann schnell gehen, aber so ist das im Leben ja auch), im Gegensatz zu mir, ich habe eine schwere chronische Erkrankung (gehört jetzt aber nicht hierher). Was mir im Moment sehr zu schaffen macht: Mein Bruder sagt quasi, er würde sich nicht kümmern und das wird noch verteidigt und ist in Ordnung so, aber wehe ich würde in dasselbe Horn blasen. Was mir aber ständig unterstellt wird, ich würde sie irgendwann ins Heim abschieben wollen (bitte nicht vergessen, meine Eltern sind im Moment weit weg von jeder Pflegebedürftigkeit. Wie ist das Thema bei euch ein Thema? Sorry fürs Zutexten, bin aber sehr sehr gefrustet LG Andrea


CHAOS_ENGEL

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Antwort auf Beitrag von mausb

Das ist fürwahr ein schwere Thema. Ich muss zu aller erst sagen das meine Mama und ich meine Oma gepflegt haben (sie ist leider vor einem Jahr gestorben) und nun meinen Opa pflegen. Es ist ein schwerer Schritt, meine Mama hat ihre Arbeit aufgegeben um immer für ihn da zu sein. Zum Glück wohnen wir im selben Haus, was vieles einfache macht. Ich finde es von deinem Vater und auch Bruder nicht richtig so zu reden, denn unsere Eltern haben ja auch uns den Popo abgewischt als wir Hilfe brauchten. Dennoch ist es auch bei uns so das die Geschwister meiner Mama sich voll darauf verlassen das sie da ist. Es ist glaub überall so das sich die einen um alles Kümmern und die anderen um nichts. Dir zu etwas zu raten ist schwer, denn wie gesagt Pflegen ist kein Zuckerschlecken. Sollten sie allerdings nur mal Hilfe beim Einkaufen oder putzen brauchen und sonst alles allein können - dann macht es das schon viel einfacher. Ich würde sagen, ja ich mache es. Sollte doch mal eine Situation kommen wo du es nicht mehr kannst dann kannst du die Notbremse ziehen und dir Pflegehilfe holen oder im schlimmsten Falle - das Heim. Ich wünsche dir das es nie so weit kommt und deine Eltern immer halbwegs fit bleiben..... Liebe Grüße CHAOS_ENGEL


schnee1711

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Ich bin echt schockiert vomVerhalten von deinem Bruder und deinem Vater. Ich würde mich mal an einem Tisch mit allen setzen und das unangenehme Thema mal sprechen. Wenn nicht jetzt dann wird es später zu Problemen kommen. Ich würde auch deine Eltern ansprechen was sie sich als 'PflegeAlternative' vorstellen könnten falls nicht geht dass ihr sie pflegt. Das ist eine Sache die man besprechen sollte auch wenn es ein unangenehmes Thema ist. Mal ganz abgesehen davon finde ich es schrecklich wie egoistisch dein Bruder sich verhält.


Milochen

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Ich würde mich an deiner Stelle mit allen an einen Tisch setzen. Ihr wohnt ja dann beide Recht dicht dran. Und ihr beide seit in der Pflicht eure Eltern im Pflegefall zu unterstützen. Das ist selbstverständlich und keiner kann sich da rausziehen. Aktuell liegt bei unseren Großeltern so einiges im ARgen. Meine SChimu ist trotz Arbeitsstelle von Wiesbaden nach HH angereist. Die zwei Söhne wohnen hier in HH, kümmern sich ebenfalls sehr vorbildlich. Meine Schwimu kommt aus der Pflege und üernimmt deshalb den Teil. Es ist sehr schwer im Moment für uns alle und dennoch ist sich jeder seiner Pflicht bewusst. "Wie du mir, so ich dir!" Im positiven Sinne. Selbst wir als Enkelgeneration tun das was wir können. Mein Mann opfert seinen freien Montag für ARztfahrten und dergleichen. Ihr müsst euch wrklich zusammensetzen. Und ich hoffe dass dein Bruder nur Angst hat, dass du dich gar nicht beteiligen möchtest. Redet vernünftig drüber und einigt euch. Es wäre ja schon eine Bereicherung wenn dein Bruder im Ort bauen würde oder?


Jacira

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Hey, mag auch mal was dazu sagen. Ich find das echt hart, was da dein Bruder und dein Vater bringen. Meine Eltern sind beide auch schon ziemlich alt, meine Mama ist 65 und mein Vater 63, mein Vater hat auch einige Probleme mit seinem Herz, aber es geht ihnen trotzdem noch gut. Ihr müsst euch wirklich zusammensetzen, und das besprechen, denn die Zeit WIRD kommen, dass eure Eltern Hilfe brauchen! Daran führt kein Weg vorbei, deshalb ist das Thema unausweichlich. Meine Eltern haben sich mal mit meinen Geschwistern und mir zusammengesetzt und alles schriftlich festgehalten, wer wann was machen kann und helfen könnte, in welcher Situation und so. Und auch was im KH gemacht werden darf und was nicht. Ich rate dir dringenst, das ebenso zu machen. Man kann die Zeit nicht überspringen. Liebe Grüße


smil.y

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Niemand weiß, was ihn im Alter erwartet. Vielleicht werden Deine Eltern gar nicht pflegebedürftig sondern brauchen nur etwas Hilfe im Alltag . Vielleicht überlegen sich Deine Eltern auch noch in ein betreutes Wohnen zu ziehen? Oder in eine Senioren-Wohngemeinschaft? Es sollte niemanden verübelt werden, der eine echte Pflege der nicht machen will/Kann. Ich habe es in der Familie selber erlebt, es ist eine echte Belastung. Diese kann einzelne überfordern oder auch Familien zerstören. E Aber es ist von Deinen Eltern nicht fair, einfach vorauszusetzen, dass Du Dich allein darum kümmern wirst. Ich würde eine tendenzielle Bereitschaft bekunden, gemeinsam mit Deinem Bruder für die Eltern zu sorgen, aber sagen, dass Du nicht weißt, was im Ernstfall wäre und ob nicht professionelle Unterstützung brauchen würdest. LG Manja


Eris

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Ich versteh das ganze nicht so ganz. dein bruder hat doch gar nicht gesagt, dass er nichts tun wollte, er will nur nicht alleine verantwortlich sein. Klingt für mich danach, als wäre eine gleichberechtigte Pflege möglich. Total dämlich von ihm finde ich eher, dass er das bei deinen Eltern anspricht und nicht bei dir! Sollten deine Eltern mal Pflege benötigen würden die sich doch nach dem Vorfall jetzt total blöd vorkommen auch nur einen von euch um Hilfe zu bitten! Ich würde deutlich machen, dass du selbstverständlich bereit bist genausoviel zu tun, wie dein Bruder und wieviel nötig ist und dass die Entfernung jawohl kein Grund wäre, weniger zu tun, denn die 15 Minuten Autofahrt machen ja echt nichts. Auf der anderen Seite muss natürlich jedem klar sein, dass weder du noch dein Bruder eine Pflegekraft seid und nicht zu jeder Pflege in der Lage seid. Dieses "Abschieben" ins Heim kann unter Umständen das einzig sinnvolle sein. Meine Oma ist grade ins Heim gekommen, weil sie jeden Vormittag jemanden bei sich braucht - durchgehend! Da ihre Kinder und Enkel alle arbeiten ist das schlichtweg nicht möglich. Da sie auch nachts Betreuung will (da muss um 4 die Wäsche gewaschen werden), wäre das aber auch ohne Arbeit kaum möglich. Um es kurz zu machen: Ich würde denen sagen, dass du gar nicht weißt, was das alles soll. Du wärst natürlich bereit - unabhängig von der Entfernung - deinen Teil beizutragen und für deinen Bruder und deine Eltern da zu sein, genau wie es dein Bruder sichlich wäre. Und ich würde sagen, dass ich die Art und Weise besch..... finde! LG


mausb

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Antwort auf Beitrag von mausb

:-) Es geht mir wahrlich nicht darum, meine Eltern nicht zu unterstützen. Was mir nur echt an die Nerven geht ist nur immer wieder die Art und Weise, wie ich hingestellt werde. Ich war ja leider bei dem Gespräch nicht dabei, traue meinem Bruderherz aber durchaus zu gesagt zu haben, dass sie nicht zuständig wären, da seine Frau Einzelkind ist und ja noch ihre Eltern hat, um die sie sich kümmern müsste (die aber auch noch fitter sind als unsere). Und meine Eltern schlucken das. Hätte ich dasselbe gesagt (würde ich im Leben nicht tun), wäre ich wahrscheinlich enterbt worden. Und dann halt die Aussage, ich solle das jetzt bloß nicht verbocken ... Ich rede über das Thema nur noch, wenn alle Beteiligten dabei sind, sonst bin ich wieder an irgendwas schuld. Ich hänge schon an meinen Eltern, musste mir aber in der Vergangenheit immer schon ganz viel anhören (Kurzes Beispiel: ich kam vor einem Jahr während der SS eines Tages sehr gestresst von der Schule heim (bin Lehrerin). Meine Eltern waren da und meine Mutter hatte eine Hose von mir dabei, die ich sie gebeten hatt mit der Nähmaschine zu nähen. Das will sie nämlich immer für mich machen. Sie brachte also die Hose wieder und sagte, die muss man mit der Hand nähen. Ich sagte, das mache ich selber. Daraufhin fragte sie mich 5 (!) Mal, ob sie die Hose mitnehmen sollte und mit der Hand nähen. Nachdem ich 4 mal ruhig sagte, ich mache das, bin ich beim 5 Mal einiges sehr viel lauter geworden. Meine Mutter meinte daraufhin, ich wäre doch sehr überfordert und bräuchte wohl eine Therapie. Nochmal zum Verständnis: ich hatte 6 Stunden Unterricht, Kopfschmerzen, und bereits 4 mal die gleiche Antwort normal gegeben. Und das ist nur ein harmloses Beispiel, alles andere führt jetzt zu weit) und unterstellen lassen. Und es ist schon hart, wenn einer immer Narrenfreiheit hat. LG