AnneMay
Also bis jetzt läuft alles wunderbar. Ich bin echt dankbar wem auch immer dafür. Da unserer ET der 29.02 ist, haben wir uns schon eigentlich daheim eingestellt, dass es auch der März sein könnte. Erste Kind und so weiter. Ich habe auch so ein Gefühl, dass ich überziehen könnte. Jetzt hatte ich aber Hebamme bei mir, sie hat mich wegen meines Arztes, des Krankenhauses nachgefragt. Sie kennt sie sogar persönlich. Hat auch mein Mutterpass durchgeguckt. Alles gut. Und dann kam der Spruch -"Hat dir jemand schon mal gesagt, dass wenn der Kleine bis zum ET nicht selber kommt, wirst du am 29.92 wegen Diabetes eingeleitet?" Nein, wusste ich nicht und seit dem Tag habe ich das Gefühl, als ob ich ein Ziegelstein geschluckt hätte. Ich weiß, dass es nichts schlimmes ist. Aber es macht mich irgendwie so fertig. Jedes Mal, wenn ich mich an diesen Spruch erinnere, höre ich Geräusch im Ohr wie ein Glas platzt. Mache ich mir zu viel Gedanken?
Hallo aus dem März! Es wird empfohlen bei der Diabetes an ET einzuleiten, weil die Kinder statistisch Größer sind und es zu mehr Komplikationen kommt. Du musst aber nie einleiten. Wenn dein Kind normal-groß ist, gut versorgt wird usw. gibt es eigentlich keinen Grund einzuleiten. Zwingen kann dich sowieso niemand. Man wird dir sagen, dass es Fahrlässig ist, wobei sich das für mich nicht erschließt, wenn das Kind (wie bei allen Frauen ab ET!) engmaschig beobachtet wird. Das größte Problem bei der Einleitung ist oft die Psyche. Wenn man kein Inneres Okay damit hat, wird man eher Komplikationen haben. Wenn du mit Bauchschmerzen hin gehst, wird es leider oft keine gute Geburt. Ich arbeite mit durch die Geburt traumatisierte Mütter und das ist leider oft der rote Faden bei den eingeleiteten Frauen (und natürlich gibt es trotzdem sehr, sehr viele tolle Einleitungen, auch bei Bauchschmerzen). Vielleicht gibt es die Möglichkeit, mit einem Arzt/einer Hebamme die dich nicht direkt betreut "neutral" darüber zu sprechen (also Vor- und Nachteile)? So kannst du eine eigene, innere Haltung aufbauen (egal ob für oder gegen Einleitung) und dich daran orientieren. Bei meinem ersten Sohn war es auch im Raum, auch wegen der Diabetes, und ich hatte eine tolle Hebamme im Vorbereitungskurs, mit der ich darüber sprechen konnte. Meine Lösung wäre gewesen, dass ich dann eher einen Kaiserschnitt haben will und eine Einleitung nicht in Frage für mich kommt. Hab dann das okay vom Frauenarzt bekommen und inneren Frieden. Drei Stunden später ist meine Fruchtblase geplatzt und es ging ganz natürlich los. Das war reiner Zufall, aber natürlich ist da in meinem Inneren, dass es daran lag, dass ich Frieden mit der Geburt hatte.
Wie Anna schon geschrieben hat: Man wird nicht einfach eingeleitet, wenn man das nicht möchte. Diabetes allein ist auch kein Grund für eine Einleitung am ET. Das ist veraltet. Wenn der Diabetes in der Schwangerschaft gut eingestellt war, kann man auch über den Termin gehen. Hast Du ein Geburtsplanungsgespräch in deiner Klinik? Da kannst Du das alles besprechen und die beste Lösung für Dich finden. Schade, dass Deine Hebamme Dir das so plump mitgeteilt hat. Viele Grüße von der Pflaume
So weit ich weiß, ist das bei Typ 1 nicht veraltet, sondern immer noch in der Leitlinie, dass an ET eingeleitet werden sollte... Wurde mir zumindest auch so gesagt und ich hab ja auch Typ 1. @Anna: Zwingen kann dich natürlich niemand, aber ich denke auch, dass ein ausführliches Gespräch über das Vorgehen einer Einleitung vielleicht deine Ängste bzw. das komische Gefühl etwas mildern würde... Und vielleicht hast du ja auch Glück und es geht vorher von alleine los - bei meiner Tochter ist 16 Tage vor ET die Fruchtblase geplatzt und sie war auch mein 1. Kind, das alleine heißt also gar nix. Mein Diabetologe meinte auch, dass bei Typ-1-erinnen eben die Babys gerade am Ende nochmal mega viel zunehmen, weil man da ja so hohe Insulindosen braucht. Scheint bei mir dieses Mal auch wirklich so zu sein, der kleine Mann hat von 32+1 bis 34+1 stolze 600g zugenommen - und das obwohl mein HbA1C mit 5,9 echt gut ist Ich weiß, das sind alles nur Schätzungen des Gewichts, aber vorher war er immer schön auf seiner Perzentile geblieben und jetzt auf einmal voll nach oben gesprungen Die Versorgung passt zum Glück noch, aber das hat mich schon etwas erschreckt, dass es so krass ist... Mir persönlich wäre da eine Einleitung auch lieber als ein Riesenbaby so gebären zu müssen, wenn man noch länger wartet... So oder so drücke ich dir die Daumen, dass es einfach vor dem 29.2. von alleine losgeht!!! Liebe Grüße
Oops, da habe ich mich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Typ1 ist halt doch nochmal was anderes. Sorry Viele Grüße von der Pflaume
Hallo, ich glaube du machst dir wirklich zu viele Gedanken, also erstmal durchatmen, das wird alles gar nicht so schlimm wie es im ersten Moment klingt. Ich kann dir gerne mal meine Erfahrungen mitteilen. Ich selbst hatte zwar keine Diabetes, aber ein zu kleines Kind, wo normalerweise auch am Termin eingeleitet wird. Ich wollte aber noch warten. Ich war bereits 10 Tage über Termin als sich immer noch nichts tat, aber so langsam die Fruchtwassermenge kritisch wurde. Da wurde die Geburt auch eingeleitet. Es geschah alles auf meinen Wunsch hin, ich bekam natürlich Empfehlungen, aber es wurde gut überwacht und am Ende war ich diejenige, die die Entscheidungen gefällt hat. Die Einleitung war auch nichts schlimmes. Es dauerte nochmal 4 Tage an denen rein gar nichts passierte und dann ging es auf einmal los. Es waren von jetzt auf gleich 16 schmerzhafte Stunden, die die Geburt gedauert hat, aber das so eine Geburt kein Strandspaziergang ist, das ist ja auch im Normalfall so und hat ja nicht zwingend mit der Einleitung zu tun. Jedenfalls hat mein Körper sich in diesen 16 Stunden von 0 auf 100 auf die Geburt vorbereitet und am Ende habe ich einen gesunden Jungen zur Welt gebracht. Es war eine total intime und innige Zeit mit meinem Freund und trotz Schmerzen war ich so voller Glücksgefühle, im Nachhinein war es für mich persönlich eine richtig tolle Geburt. Jetzt ist das Baby wieder zu klein und es soll wieder spätestens am Termin eingeleitet werden. Aufgrund der Erfahrungen die ich gemacht habe werde ich dieses Mal auch nicht noch länger abwarten, dass es von alleine losgeht. Vielleicht haben wir wirklich Glück, dass sich die Kinder pünktlich auf den Weg machen. Oder sogar ein paar Tage vorher. Es tut mir echt leid, dass du dir so Gedanken machst, weil die Hebamme das so plump rüber gebracht hat. Aber du wirst immer die Möglichkeit haben, situativ zu entscheiden und eine Einleitung ist nicht automatisch etwas Negatives.
Danke für deine Erzählung. Zumindest zu wissen, wir es laufen könnte, beruhigt etwas. Ich habe ja noch Montag meinen Frauenarzt Termin. Theoretisch müsste noch paar haben. Falls was nicht passt, wird er mir ja sagen. Und mein Geburtsvorbereitungstermin im Krankenhaus steht noch vor. Also muss ich mich da richtig informieren lassen. Ich hoffe einfach, dass es nicht dazu kommt.
Ja lass dich einfach mal zu dem Thema informieren und ob es dann tatsächlich zur Einleitung kommt steht ja eh noch in den Sternen. Das ist ja trotzdem eine natürliche Geburt, mit allem was dazu gehört, nur dass der Startschuss eben von außen kommt. Manchmal ist es auch einfach nur, weil man Angst vor dem Unbekannten hat und wenn man sich dann mit dem Thema befasst dann merkt man, dass es gar nichts Schlimmes ist. Die letzten Wochen wird man eh engmaschiger kontrolliert, i.d.R. alle 14 Tage und ab ET jeden zweiten Tag.