Monatsforum Februar Mamis 2015

Schwangerschafts- und Geburtsbericht (sehr lang)

Schwangerschafts- und Geburtsbericht (sehr lang)

Mupfi

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So ihr Lieben, ich schreibe einfach mal den Verlauf meiner Schwangerschaft und der Geburt auf, um zu berichten wie eine komplizierte Schwangerschaft im größten Glück der Welt endete. Die ersten drei Monate meiner Schwangerschaft waren geprägt von ständiger Übelkeit, sodass ich die meiste Zeit auf dem Sofa verbringen musste, weil ich es einfach nicht von der Toilette weg schaffte. Das Schlimmste in dieser Zeit waren aber meine Zwischenblutungen. Die permanente Angst, dass man sein kleines Wunder wieder verliert. In dieser Zeit bekam ich auch Hormone, um die Schwangerschaft zu halten und natürlich musste man sich schonen (kein Problem lag ja eh schon flach). Als diese Phase überstanden war (morgendliches Übergeben blieb aber bis zum 6./7. Monat) hatte ich täglich massive Rückenschmerzen, da fiel es manchmal schwer in der Vorlesung still zu sitzen. Bei 25+0 dann der Schock: wieder Blutungen. Wir sind dann sofort zum Krankenhaus gefahren. Dort wurde ein CTG gemacht, welches unauffällig war. Man beruhigte mich und sagte es sei wahrscheinlich nur etwas Stress in letzter Zeit gewesen und daher die Blutungen (die auch nur sehr leicht waren). Dann wollte der Arzt nochmal einen Vaginalultraschall machen um sicher zu gehen. Sein Gesicht sah dann leicht geschockt aus und er holte eine weitere Ärztin dazu. Mein Muttermund war geöffnet und meine Fruchtblase prolabiert und hing wohl schon weit draußen, dass jede Bewegung sie zum Platzen bringen könnte. Dann ging alles sehr schnell: ich bekam die Lungenreife und wurde mit Blaulicht in ein anderes Krankenhaus verlegt, welches eine spezielle Frühchenintensivstation hatte. Man sagte mir sie wissen noch nicht, ob man den Fruchtblasensprung verhindern könne und das im Notfall unsere Süße per Kaiserschnitt geholt werden müsse und dann auf der Intensiv bleiben müsste für Monate. Wir hatten noch nie solche Angst wie in diesem Moment. Die nächsten drei Tage lag ich an der Tokolyse, hatte einen Blasenkatheter und durfte wirklich gar nicht das Bett verlassen. Dann entschied man sich zu versuchen die Fruchtblase nach oben zu drücken. Das tat man dann, ich bekam eine Cerclage. Nach knapp zwei Wochen Krankenhaus durfte ich nach Hause. Hier durfte ich nur noch liegen (insgesamt fast 12 Wochen). Ich durfte nur zum kurzen Duschen quasi aufstehen und lag sonst im Bett oder auf der Couch. Einmal die Woche musste ich dann zum Arzt zur Kontrolle. In dieser Zeit arbeitete ich von Woche zu Woche und dachte jede Woche bringt mich meinem Schatz näher. Aber auch diese Phase der Schwangerschaft war von Sorgen geprägt. Am 27.01. platzte um 5.20 Uhr meine Fruchtblase und Wehen setzten ein. Ich rief meine Beleghebamme an und sie machte sich auch auf den Weg. Wir sind dann zum Krankenhaus. Die Cerclagefäden schnitten schon leicht in den Muttermund ein und es blutete etwas. Im Krankenhaus wurden wir sehr nett begrüßt und man schrieb noch ein CTG. Die anderen OP´s des Tages wurden nach hinten verschoben und somit war ich die Erste an diesem Tag. Nachdem mir ein Zugang gelegt wurde und ich ein OP-Hemd anbekommen hatte, fuhr man mich zum Legen der Spinale. Mein Freund musste in der Zeit draußen warten, meine Beleghebamme durfte mit. Im OP sah ich ihn aber wieder. Dann wurden die Fäden gelöst, was noch ziemlich weh tat unter Wehen (die Spinale wirkte noch nicht vollständig). Als alle sich versichert hatten, dass die Spinale wirkt, ging es los. Ich war so eingenommen von meinen Gedanken, dass ich dies erst bemerkte, als mein Freund fragte ob sie schon dabei seien und meine Hebamme dies bejahte. Nach knapp fünf Minuten hörten wir es schreien und es war der schönste Laut, den wir jemals gehört haben. Die Hebamme ist dann schnell zur ersten Untersuchung mit der Kleinen und wickelte sie warm ein. Beim Zunähen war die Kleine schon bei mir und wir strahlten sie an- unser kleines Wunder! Dann kamen wir in den Kreißsaal und die Kleine wurde direkt bei mir angelegt und ich durfte kuscheln. Anschließend durften wir bei den weiteren Untersuchungen zu schauen. Geboren wurde sie bei 36+4 mit einer Größe von 48cm, einem Gewicht von 2800g und einem Kopfumfang von 34cm. Sie hat alle Untersuchungen (U1 und U2, Hüftscreening und Hörscreening) mit Bravour bestanden und hatte einen Apgarscore von 10/10/10. Die kleine Maus ist also absolut gesund und topfit. Klar, habe ich noch etwas Schmerzen vom Kaiserschnitt und bin traurig, dass eine spontane Geburt nicht möglich war. Sie lag immer in BEL mit den Füßen hinter dem Kopf. Ich hatte etwas wenig Fruchtwasser, ein zu kleines Becken und da war die Gefahr das ihr etwas bei dem Versuch einer spontanen Geburt aus BEL passiert zu groß und man riet mir davon ab. Ich kann mit Stolz sagen, dass alle Strapazen sich gelohnt haben und sie das größte Geschenk meines Lebens ist. Natürlich bin ich auch sehr dankbar, dass trotz der Probleme in der Schwangerschaft ich jetzt ein gesundes Kind im Arm halten darf.


Amy78

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Antwort auf Beitrag von Mupfi

Hallo, erst einmal alle, alles Gute zur Geburt deiner Tochter. Nachdem, was du über die Schwangerschaft schreibst, war das ja eine echte Tortour, vor allem der Schock in der 26. Woche. Umso schöner zu lesen, dass letztendlich alles gut gegangen ist. Ich wünsche euch von Herzen eine schöne und ruhige Kuschelzeit. Viele Grüße Amy


Flora61

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Einschleich... Zuerst möchte ich dir ganz herzlich zu deiner kleinen,gesunden Tochter gratulieren! Ihr seid beide Kämpfer...du kannst stolz auf euch beide sein. Mich erinnert dein Bericht an die Schwangerschaft meiner ersten Tochter. Ich hab auch nur gelegen mit vorzeitigen Wehen,Blutungen etc. Wenn aber das Baby endlich gesund geboren ist,hat man alles andere vergessen. Ich hab übrigens danach noch zwei Töchter bekommen. Alles gute für euch!


Jomol

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Dann weiter alles Gute und wunderbares Kuscheln. Habt Ihr alles mit Bravour gemeistert. Grüße, Jomol


mami2312

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herzlichen glückwunsch. ein sehr schöner bericht.


Merci

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Antwort auf Beitrag von Mupfi

Oh das hast du so schön geschrieben, hab ein Tränchen im Augenwinkel Herzlichen Glückwunsch falls ich noch nicht gratuliert habe. Da wart ihr beiden richtige Kämpferinnen und habt es als Team bis zur Geburt grschafft. Ganz schön schlau von der Kleinen dass sie in BEL lag, sonst hätte der Kopf unten wahrscheinlich gedrückt. Wünschen euch ne schöne Kuschelzeit, LG Verena mit Blubbsi inside


Mai-Mami

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Hallo, Ich schleiche mich auch mal aus dem Mai Bus2014 ein. Ersteinmal auch von mir herzlichen Glückwunsch zu Geburt!! Mir kommt das auch alles sehr bekannt vor. Hatte auch vorzeitige Wehen mit Cerclage und Tokolyse...und am Ende ging zum Glück auch alles gut und wir durften unser kleines Wunder in den Armen halten!! Wünsche euch alles Gute!! Lg